In einem nervenaufreibenden Fünfsatz-Krimi gegen Friedrichshafen gab die Paduretu-Truppe alles

Unterhaching · Fans jubeln Haching in der ausverkauften Arena zum Sieg

Befreit feiert das Trainerteam den hart erkämpften Sieg.	 Foto: Verein

Befreit feiert das Trainerteam den hart erkämpften Sieg. Foto: Verein

Unterhaching · Haching gewinnt vor heimischem Publikum im Fünf-Satz-Krimi gegen die Häfler Max Günthör und Co. mit 3:2 (25:23, 21:25, 22:25, 25:20, 15:12). Dabei setzte Mihai Paduretu erneut auf den Rückkehrer Patrick Steuerwald im Zuspiel.

Konstantin Shumov und Mathias Raymaekers agierten im Block, Jan-Wilhelm Snippe und Alex Shafranovich sorgten auf Außen für Druck. Komplettiert wurde die Hachinger Formation durch Libero Seppl Prüsener. Schon vor Anpfiff brodelte die Halle und man merkte beiden Teams bereits beim Einspielen an, wie sehr sie diesen Sieg am Sonntagnachmittag wollten. Dazu kam der alte Kapitän nach Haching zurück. Max Günthör gab seine Premiere als Häfler zum ersten Mal im Ligaalltag an seiner alten Wirkungsstätte.

Bereits der erste Durchlauf war Volleyball der Extraklasse. Beide Teams kämpften um jeden Punkt. Eigenfehler verunsicherten die Hausherren nicht und die Hachinger zogen an einem Strang um den VfB einmal mehr vom Volleyballthron zu schubsen. Doch die Gäste um Trainer Stelian Moculescu ließen nicht locker und konnten zum 20:20 ausgleichen. Der Vorteil blieb allerdings im Münchner Vorort. Die Zuschauer trugen ihre Mannschaft zum Sieg, so dass Shumov mit einem astreinen Block den ersten Satz mit 25:23 für Haching beendete.

Im zweiten Satz strotzten die Hachinger zu Beginn vor Selbstsicherheit. Doch schnell war der Enthusiasmus auch wieder verflogen. Nach einer 9:7-Führung mussten die Hausherren den Ausgleich zum 9:9 hinnehmen und gaben dann das Zepter aus der Hand, so dass der Satz am Ende mit 25:21 an den ehemaligen Hachinger Kapitän Günthör und Konsorten ging.

Einsatz pur im dritten Durchlauf, nun mit Branislav Skladany im Zuspiel. »Brano hat das Spiel beruhigt, auch wenn es eine Weile gedauert hat«, so Paduretu nach der Partie. Beide Mannschaften hätten sich durch die zahlreichen Sprints Kilometergeld verdient. Erneut war der Satz durch den erbitterten Kampf um jeden Punkt geprägt. Der volle, wenn auch riskante Einsatz auf ­Hachinger Seite zahlte sich aus und die Hausherren gingen mit 8:6 in die erste technische Auszeit. Doch gestärkt und mit dem glücklicheren Händchen kamen die Gäste aus dem Time-Out zurück und erspielten sich einen Vorsprung zum 15:13. Die Hachinger Eigenfehler, vor allem im Aufschlag spielten den Gästen weiter in die Karten, sodass sie den 0:1-Satzrückstand in ein 2:1 verwandelten.

Die Bayern standen mit dem Rücken zur Wand im vierten Durchlauf. So lag das Team um Kapitän Christian Dünnes schnell mit 4:8 zurück. Beim Stand von 8:11 brachten dann zwei Gelbe Karten – je eine für Haching (Raymaekers) und eine für Friedrichshafen (Idi) – Unruhe ins Spiel. Haching nutzte die Aufregung besser und der Kapitän machte Druck. So konnten die Hausherren den Spielstand in ein 14:13 drehen. Anschließend zündete Alex Shafranovich mit Leichtigkeit einen Aufschlag nach dem anderen zum 24:19. Snippe vollendete zum 25:20.

Die stärkere und geschlossenere Teamleistung war im Tie-Break dann entscheidend. Dazu nahmen die Hausherren den Rückenwind aus Durchlauf vier mit aufs Feld. Die Hachinger schafften es so durchweg ihre zwei Punkte Führung (2:0, 6:4) zu verteidigen und diese sogar noch zum 15:11 auszubauen. Haching gewann schließlich vor 1.370 Zuschauern in einem wahren Fünf-Satz-Krimi, bei dem beide Mannschaften auf Augenhöhe agierten, mit 3:2.

»Das sind diese kleinen Momente, die einen ein solches Spiel gewinnen lassen. Da macht der Alex dann eine Aufschlagsserie und das bringt einen wieder dazu, die Köpfe nicht mehr hängen zu lassen und dann drehst du halt das Spiel«, resümiert Seppl Prüsener. Zufrieden war auch Coach Paduretu: »Kompliment an mein Team, wir haben nie aufgegeben. Aber auch das Publikum hat uns heute wieder unglaublich geholfen. Den VfB haben wir so stark erwartet, er hat an die letzten drei Sätze gegen Roeselare angeschlossen.«

Heute geht es gleich mit einen wichtigen Match weiter. Auch wenn der Gegner sicher nicht die Klasse der Häfler besitzt, so darf sich Haching doch nicht zurücklehnen. Im Viertelfinale des DVV-Pokals müssen die Paduretu-Mannen beim Zweitligisten SVG Lüneburg einen Sieg holen. Anpfiff ist um 20 Uhr.

Artikel vom 26.11.2012
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