Bei 26 Rennen und drei Jahresrennserien gesiegt

Deisenhofen · Positive Jahresbilanz

Thomas Hartmann hat auch 2012 wieder jede Menge Siege eingefahren. 	Foto: VA

Thomas Hartmann hat auch 2012 wieder jede Menge Siege eingefahren. Foto: VA

Deisenhofen · Der Ex-Straßenprofi und ehemalige Europameister Thomas Hartmann, der einen krankheits- und verletzungsbedingt schweren Winter und damit einen zähen Beginn des Wettkampfjahres zu überwinden hatte, konnte sich im weiteren Saisonverlauf phänomenal steigern.

Seit Juni fuhr er wieder wie gewohnt stark und beherrschte seine Rennen . Ab dem Hochsommer bis zum Saisonfinale Ende Oktober befand sich der Diplom-Trainer in einer wirklich blendenden Form, fuhr nicht nur reihenweise Altersklassensiege ein, sondern landete auch regelmäßig in den TopTen der Eliteklasse. Beim letzten Saisonrennen vor Wochenfrist, einem Marathon in Pfettrach/Landshut konnte er sogar den Gesamtsieg über alle Altersklassen erringen.

Zuvor hatte der CrossCountry-Spezialist noch überlegene Siege bei den Rennen in Kipfenberg, Schneckenlohe, Wunsiedel, Pegnitz, Scheßlitz, Karlsruhe und Gottersdorf gefeiert, somit konnte er sich auch die Gesamtwertungen der Jahresrennserien des Cube-Cups, des Alpina-Cups und des OTV-Cups sichern. Trotz der sehr anstrengenden und aufwendigen Vielstarterei im Verlaufe der langen, sechsmonatigen Rennsaison – Hartmann startete bei 31 Rennen und hatte dabei zirka 25.000 Reisekilometer zu absolvieren – konnten andere lukrative Rennserien aufgrund von Terminüberschneidungen sehr zum Leidwesen des Deisenhofeners nicht komplett bestritten werden.

Immerhin beendete er die Bayernliga und den Sparkassen-Cup jeweils auf dem zweiten Rang, der tschechische Südböhmen-Cup wurde auf einem vierten Gesamtplatz abgeschlossen. Insgesamt erreichte der ehemalige Zeitfahrspezialist auf der Straße in der Saison 2012 beachtliche 26 Siege, sechs Ehren- und zwei dritte Plätze, also sogar einen Sieg mehr als im Vorjahr und verteidigte dabei auch seinen Landes- und Bezirksmeistertitel. In seiner Karriere fuhr Hartmann bisher 1.132 Rennen auf Straße, Bahn und im Gelände, 132 Siege stehen dabei zu Buche. Ende 2012 wird er 725.00 Kilometer auf dem Rad sowie unzählige Stunden an der Hantel, beim Laufen oder auf der Loipe zurückgelegt haben.

»Nach meiner jahrzehntelangen Straßenkarriere bin ich jetzt im CrossCountry der Mountainbiker so richtig angekommen«, freut sich Hartmann. Bei all der Freude über das Erreichte mischen sich doch einige Wehmutstropfen in die Rückschau. So war die Form im Frühsommer noch nicht auf dem Topniveau, um bei der Deutschen Meisterschaft bzw. bei den Europameisterschaften vorne dabei sein zu können. Die Leistung sei zwar seit Jahren stabil, aber gerade die Regenerationsfähigkeit lasse augenscheinlich in seinem hohen sportlichen Alter nach, so Hartmann. »Trainingsmethodische Bocksprünge sind da einfach nicht mehr drin und Entspannung für Körper, Kopf und Seele wichtiger denn je.« Ein ungelöstes Problem sei auch der enorm hohe, semiprofessionelle Aufwand in diesem Sport, der aufgrund der beruflichen Situation und der Vernachlässigung aller anderen Lebensbereiche nur »limitös« zu verkraften und mit Fug und Recht als äußerst extrem zu bezeichnen sei.

Trotz der Vorgaben der Sportordnung gibt es nach wie vor selten Preisgeld bei den Rennen und vor dem Hintergrund des heutzutage fast ausfallenden monetären Sponsorings ist MTB-Rennsport kaum mehr leistbar. Wie alljährlich wird Hartmann sein persönliches Fazit ziehen, alles auf den Prüfstand stellen und dann von neuem entscheiden, ob seine Freude am harten MTB-Wettkampfsport angesichts der Entwicklung im Lebensverlauf noch besteht, bevor er Ende November wieder in die Saisonvorbereitung einsteigt. Nach wie vor ist das 52-jährige Urgestein gerade für junge Athleten und für die bayerische Rennszene ein Muster an Kampfgeist, Fleiß und Disziplin, der die Liebe für diesen Sport vorlebt.

Artikel vom 21.11.2012
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