Die Arbeit der Alzheimer Gesellschaft wird honoriert

Unterhaching · Leben mit Demenz und Dementen

Jürgen Hoerner, Dieter Senninger, Josefina Köster und der Schauspieler Horst Janson bei der Filmvorführung von  „Eines Tages“ am Weltalzheimertag (v.l.).

Jürgen Hoerner, Dieter Senninger, Josefina Köster und der Schauspieler Horst Janson bei der Filmvorführung von „Eines Tages“ am Weltalzheimertag (v.l.).

Unterhaching · Damit die „Alzheimer Gesellschaft München Süd“ auch in Zukunft ihr bereits jetzt schon umfangreiches Angebot noch weiter ausbauen kann, bekam sie kürzlich von der Postbank in Unterhaching einen Spendenscheck über stolze 1.000 Euro überreicht.

Mit dem Geld wird die wertvolle Arbeit der zahlreichen Ehrenamtlichen unterstützt, die sich für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen im Landkreis einsetzten.

Wie wichtig dieses Thema ist, zeigte sich auch am Weltalzheimertag, zu dem die Alzheimer Gesellschaft ins Kubiz eingeladen hatte. Mit einem bewegenden Film vor einem fast vollständig besetzen Veranstaltungs- saal begann der etwas andere Info-Abend zum Thema „Alzheimer“. Mit dem dort gezeigten Film „Eines Tages“ ist es den Produzenten gelungen, die besonderen Schwierigkeiten dieser Erkrankungen einzufangen, aber auch zu zeigen, dass ein Leben mit dieser Krankheit sehr wohl lebenswert sein kann.

Hochkarätige Teilnehmer der Podiumsdiskussion

Den Organisatoren des Abends war es gelungen, für eine anschließende Podiumsdiskussion mit dem Vorsitzenden der Alzheimer Gesellschaft Landkreis München Süd, Jürgen Hoerner, dem Leiter der vhs SüdOst, Karl-Heinz Eisfeld, der Psychogerontologin Dr. Britte Wiegele, dem Arzt Dr. Hans-Peter Linden, MdL Natascha Kohnen auch den Schauspieler Horst Janson zu gewinnen, der sehr beeindruckend eine der dementen Personen in dem Film dargestellt hat.

Bei den Vorbereitungen für seine Rolle habe er sich intensiv mit der Krankheit auseinandergesetzt, und auch Gespräche mit Fachleuten geführt, verriet der beliebte Darsteller. „Jeder Verlauf ist anders, jeder Fall muss individuell angegangen werden“, lautet sein Fazit.

Gesellschaftliche Herausforderung

Gemein ist allen Verläufen jedoch die Herausforderung, die diese Krankheit für die Angehörigen, die sich um die betroffenen Personen kümmern, bedeutet. Natascha Kohnen verwies auf die gesellschaftliche Dimension dieser Krankheit. Der richtige Umgang mit Dementen sei nicht allein Privatsache der Angehörigen, sondern vielmehr eine Aufgabe, die die Gemeinschaft zusammen lösen müsse. Dazu gehöre ihrer Meinung nach unter anderem die Sicherung von Rentenansprüchen von pflegenden Angehörigen, die Schaffung von positiven Rahmenbedingungen für die Ausbildung von dringend benötigten Pflegefachkräften und eine funktionierende Pflegeversicherung zur finanziellen Entlastung der betroffenen Familien.

Aus medizinischer Sicht riet Dr. Linden zu einer frühen Konsultation eines Arztes, denn nicht jede Vergesslichkeit sei gleichzusetzen mit beginnendem Alzheimer. Außerdem gebe es Medikamente, die gerade im frühen Stadium gute Resultate erzielen könnten, auch wenn die Krankheit an sich nicht heilbar ist. Dr. Wiegele ermutigte die pflegenden Angehörigen dazu, sich Auszeiten aus dem anstrengenden Pflegealltag zu gönnen, und sorgsam mit der eigenen Energie umzugehen.

Bunte Angebotspalette für Betroffene

Jürgen Hoerner verwies in diesem Zusammenhang auf die zahlreichen Betreuungsmöglichkeiten, die die Gruppe „Herbstwind“ jede Woche im Landkreis anbietet. Er betonte, dass nicht nur die Besucher dabei auf ihre Kosten kämen, sondern auch die Betreuer dabei viel Spaß hätten und mit Freude bei der Sache seien. Das komplette Programm, das die Alzheimer Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Caritas anbietet, findet man im Internet unter www.aglms.de.

Nächste Veranstaltung: Tanztee am 7. Dezember 2012

Die Gruppe Herbstwind und der KWA Club veranstalten am 7. Dezember um 15.00 Uhr im Saal der Kirchengemeinde St. Birgitta einen „Tanz in den Winter“ für Senioren und Demenzkranke. Bei Kaffe und Kuchen (Gedeck 6,- €) werden Sie musikalisch unterhalten von der Band „True Voice“. Zu dieser Tanzveranstaltung wird ein Hol- und Bringdienst angeboten. Telefon: (089) 61100867, Alzheimer-Gesellschaft, Herr Dieter Senninger.

Artikel vom 14.11.2012
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