Ein Sing-Abenteuer für über hundert Truderinger

Trudering · Carmina Burana

Chorleiter Jörg Göller (Mitte) freut sich über den großen Andrang bei der Registrierung beim ersten Treffen.	Foto: bus

Chorleiter Jörg Göller (Mitte) freut sich über den großen Andrang bei der Registrierung beim ersten Treffen. Foto: bus

Trudering · Mitmachen darf jeder! Ob chorerfahrener Bass, früher singbegeisterte Sopran- und Altstimmen oder noch gesuchte Tenöre – das Truderinger Carmina Burana Chorprojekt unter Leitung von Jörg Göller steht allen Singbegeisterten offen.

Ganz im Sinn von Carl Orff will Chorleiter Jörg Göller Spaß und Freude am Singen und Schauspielern vermitteln und alle mitnehmen. »Mit Carmina Burana kann man Leute an ihre Grenzen bringen, allerdings nicht auf rein professionelle Art. Wir wollen das Stück leben. Aussondern möchte ich dabei niemanden.« Anfang November traf sich der bunte Chor das erste Mal im Truderinger Kulturzentrum. Über 140 Laiensänger hatten sich angemeldet.

Groß war der Andrang trotz des sonnigen Sonntagnachmittags. An der Anmeldung stauten sich die Sänger, denn viele wollen mitsingen und mit dabei sein, wenn dann im Juni 2013 die Carmina Burana ebenfalls im Kulturzentrum aufgeführt wird. »Ich bin gespannt auf die neuen Kontakte und singe einfach gerne«, so eine Teilnehmerin. Die Termine 15. und 16. Juni stehen schon fest, doch bis dahin ist es für das große Chorprojekt und seine rund 150 Akteure noch ein weiter Weg. Noch drei weitere Proben mit allen Sängern sollen zur Einführung in das Stück und ersten Übungen stattfinden. Anschließend singt man bei jeweils zwei Proben pro Woche in kleineren Gruppen. Dabei unterscheidet Jörg Göller seine Sänger in sechs Gruppen vom singbegeisterten Anfänger bis zum Chorprofi, der Carmina Burana bereits singen kann. Wer sich unsicher ist, darf seine Stimmlage kostenlos im Kreativ Musikforum an der Truderinger Straße 287 bestimmen lassen. Druck möchte Göller allerdings nicht ausüben. »Der Spaß steht bei diesem Projekt stark im Vordergrund. Vieles kann man sich auch zu Hause mit einem Klavier erarbeiten. Ich will keine Probenlisten führen oder Sänger aussortieren.«

»Für mich geht mit der Truderinger Carmina Burana ein länger gehegter Traum in Erfüllung«, erklärt Jörg Göller. »Als ich die Idee hier vorgestellt habe, habe ich bei Christina Hesse, der Kulturmanagerin sofort offene Türen eingerannt.« Zusammen mit den »Aktiven Zentren« Trudering, die die gesamte Organisation und Anmeldung übernommen haben, unterstützt das Kulturzentrum das Truderinger Chorprojekt. »Wir sind ein großartiges Team, das perfekt funktioniert«, sagen alle drei Beteiligten. »Ohne diese Unterstützung hätte ich gar nicht anfangen können«, ergänzt der Chorleiter. Göller, der in Trudering seit zehn Jahren den gemischten Chor »Chormäleon« und den etablierten Männergesangsverein Liederkreis Trudering leitet, wünscht sich schon lange ein richtig großes Chorprojekt. »Heute ist es einfach sich zu Hause eine CD einzulegen und Musik zu konsumieren. Ich möchte die Leute weglocken vom reinen Zuhören. Viele haben Lust aufs Singen, aber kommen einfach nicht dazu oder trauen sich nicht so recht. Dabei macht das selber Mitsingen extrem Spaß.« Sein »Chormäleon«, ein Chor der ganz im Sinne seines Namens ein buntes Repertoire an Stilen bis hin zu japanischen Weisen singt und auch der Männer-Liederkreis unterstützen das Projekt fachmännisch. »Für mich ist die Carmina Burana ein Abenteuer und jetzt vor dem ersten Chortreffen bin ich sehr gespannt«, sagt Jörg Göller. »Gemeinsam haben wir das Projekt ermöglicht, das Interesse ist groß, nur einige Tenöre könnten wir noch brauchen. Und jetzt müssen die Truderinger selber sehen, was sie aus dem Stück machen.«

Unterstützt werden sie dabei durch Musiker, die Schüler von Göller sind. »Ich wollte bewusst keine Vollprofis, aber meine Pianisten sind schon fast Berufsmusiker. Für das Schlagwerk holen wir uns dann allerdings Profis.« Und auch die Solisten, das sind bei Carmina Burana ein Mezzosopran, ein Bariton und ein sogenannter Fisteltenor, ein Mann, der einen Schwan in der Bratpfanne singt, werden ambitionierte Laien sein. »Orff hat das Stück, das auf mittelalterliche Gesänge zurückgeht, in ein neues offenes und kindliches Gewand gepackt und dabei viel Enthusiasmus versprüht. Genau diesem Punkt will ich bei der circa 50-minütigen Aufführung gerecht werden.« Wie der Göller-Chor sich genau einrichtet, werden die nächsten Proben zeigen. Vielleicht wird es auch zwei Chöre und damit auch zwei unterschiedliche Aufführungen der Carmina Burana geben. Außer Tenören braucht die Carmina Burana auch noch einen Kinderchor. Hier starten die Proben später. Anmeldung und Infos findet man unter www.carmina-projekt-trudering.de. bus

Artikel vom 13.11.2012
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