Ayinger Gmoa-Kultur zeigt »Unrecht Gut gedeihet nicht«

Aying · Neues Schmankerl

Regisseur Marcus Everding (2. v. l.) und die Darsteller der Ayinger Gmoa-Kultur freuen sich auf viele Besucher bei ihrem neuen Stück. 	Foto: Schunk

Regisseur Marcus Everding (2. v. l.) und die Darsteller der Ayinger Gmoa-Kultur freuen sich auf viele Besucher bei ihrem neuen Stück. Foto: Schunk

Aying · »In jedem Menschen steckt ein Künstler, man muss ihn nur wecken.« So lautet das Motto von Regisseur Marcus Everding bei seiner Arbeit mit der Ayinger Gmoa-Kultur.

Inwieweit ihm dieses Kunststück gelungen ist, können die Zuschauer des neuesten Werkes aus seiner Feder »Unrecht Gut gedeihet nicht« im Gasthaus Fellner noch an fünf Abenden (16./17./18. und 23./24. November) selbst beurteilen. Marcus Everding ist jedenfalls mit seinem Laien-Team sehr zufrieden, die Premiere fand am vergangenen Donnerstag statt.

18 Protagonisten, alles Laiendarsteller, stehen auf der Bühne und bieten ihren Zuschauern ein moralisches Lehrstück, das »aber keineswegs moralinsauer, sondern sehr unterhaltsam ist«, wie Everding betont. »Jedem Stück, das ich mit der Ayinger Gmoa-Kultur auf die Bühne bringe, liegt eine wahre Geschichte zu Grunde. In diesem Fall handelt es sich um das Lösegeld in Höhe von 21 Millionen Euro, das der Oetker-Entführer Dieter Zlof 1976 im Forst in der Nähe von Aying vergraben hatte. Everding geht es aber gar nicht um die bedrückende Entführungsgeschichte, sondern vielmehr darum, was das Wissen, dass in der Nähe eine große Menge Geld vergraben liegt, aus Menschen machen kann. »Jedem der Beteiligten ist klar, dass das Geld nicht auf seriösem Wege dorthin gekommen ist«, erläutert der Theatermann in einem Pressegespräch den Hintergrund. Spannend zu beobachten ist dabei, wie die Gier in dem einen oder anderen die Oberhand gewinnt und vor allem, welche Mechanismen freigesetzt werden, um vor sich selber trotzdem mit reinem Gewissen da stehen zu können. Rund neun Monate dauern die Proben, bis ein neues Stück auf die Bühne gebracht wird, verrät Everding. Die Kunst sei es, die Dialoge der Protagonisten ganz natürlich erscheinen zu lassen, das Künstliche zu eliminieren, so der Regisseur.

Die Nervosität sei bei allen vor jedem Auftritt groß, doch das sei auch gut so, das erhöhe die Aufmerksamkeit der einzelnen Darsteller, erklärt Everding weiter. »Ich fieber ebenfalls immer mit, und bin auch bei allen Aufführungen mit dabei«, betont der Regisseur. Die Aufführung am 18. November, findet im Gegensatz zu den übrigen nicht erst um 20 Uhr sondern bereits um 18 Uhr statt. Sie wird zugunsten des Hospizkreises gespielt, um die Arbeit der Ehrenamtlichen zu unterstützen. Der Eintritt kostet 19 Euro im Vorverkauf und 20 Euro an der Abendkasse. Eintrittskarten gibt es im Gasthaus Fellner »Zur Post« in der Dorfstraße 14a in Großhelfendorf, im Brauereigasthof in Aying, Zornedinger Straße 2 und unter www.ayinger-gmoa-kultur.de. Dieses Kultur-Schmankerl sollte man sich nicht entgehen lassen, denn nur alle zwei Jahre zieht es die Theatergruppe der Gmoa-Kultur auf die Bühne. Heike Woschée

Artikel vom 13.11.2012
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