Zum 1200ten Stadtteil-Jubiläum Auszeichnungen vergeben

Berg am Laim · Start einer Tauffeier

Robert Kulzer (oben links) mit den Geehrten bei der Preisverleihung. Gertraud Burkert, Erich Kasberger und Robert Kulzer (rechts) hielten beim Empfang Reden zu stadtteilbezogenen Themen.	Fotos: js

Robert Kulzer (oben links) mit den Geehrten bei der Preisverleihung. Gertraud Burkert, Erich Kasberger und Robert Kulzer (rechts) hielten beim Empfang Reden zu stadtteilbezogenen Themen. Fotos: js

Berg am Laim · Anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung von Berg am Laim vor 1.200 Jahren hat der Berg-am-Laimer Bezirksausschuss (BA) kürzlich Vertreter aus Vereinen und Organisationen des Stadtteils zu einem Empfang in den Pfarrsaal St. Michael geladen.

Erstmals vergeben wurde bei der Veranstaltung die Auszeichnung »Berg am Laim gestalten«, die an den ehemaligen BA-Vorsitzenden Josef Koch (SPD) und den Bürgerkreis des Viertels ging. Wie lange es Berg am Laim tatsächlich gibt, wissen nicht einmal historische Fachleute wie Erich Kasberger. Der ehemalige Geschichtslehrer am Michaeligymnasium und Autor des Buches »Berg am Laim« hielt auf dem Empfang einen Vortrag über die Historie des Ortes. Die erste bekannte Erwähnung in einer adligen Güterschenkungsurkunde vom 23. April 812 sei jedoch nicht als Geburtstag zu verstehen, betonte er: »Das wäre ähnlich, wie den Taufschein eines Kindes mit dessen Geburtsurkunde zu verwechseln.«

Obwohl das Datum kein offizielles Jubiläum ist, nutzte der BA den Anlass zu einem Treffen mit wichtigen Akteuren des Stadtteils. Fast alle Vereine und Verbände seien gekommen, freute sich der BA-Vorsitzende Robert Kulzer (SPD). Die ehrenamtliche Arbeit in der Kultur, der sozialen Sicherung und dem Sport sorge dafür, »dass der Stadtteil funktioniert«. Daher werde der Bezirksausschuss nun alle zwei Jahre eine Person und eine Organisation mit dem Preis »Berg am Laim gestalten« ehren.

Josef Koch hat Berg am Laim mitgestaltet

Als erste Einzelperson erhielt die Auszeichnung in Form einer Urkunde und eines historischen Bildes des Viertels Kulzers Vorgänger Josef Koch. In seiner 22-jährigen Tätigkeit als BA-Vorsitzender habe Koch viel erreicht, lobte die ehemalige Bürgermeisterin Gertraud Burkert in ihrer Laudatio. Seinem Einsatz sei etwa die Ganztagsbetreuung an der Grafinger Schule und der Grundschule an der Berg-am-Laim-Straße zu verdanken. Bei der Verwaltung habe man einen »Mordsrespekt« vor Josef Koch gehabt: »Obrigkeitshörigkeit war ihm fremd, und wenn er sich geärgert hat, dann hat man das gemerkt.« Man habe im Rathaus oft von seinem Sachverstand profitiert.

Geehrt wurde außerdem der »Bürgerkreis Berg am Laim«, der in diesem Jahr sein 30. Jubiläum feierte. Hervorgegangen aus einer Protestbewegung aufgrund einer geplanten Baumfällaktion im Behrpark veranstaltet der Verein unter anderem den jährlichen Weihnachtsmarkt und das Sommerfest in der Baumkirchner Straße, den Literaturkreis, den Künstlertreff und viele Ausstellungen. Die Bürgerkreis-Vorsitzende Hildegard Steffen bekam vom BA ebenfalls eine Urkunde sowie einen Lehmziegel, der an die ehemaligen Ziegeleien im Viertel erinnert. Der lehmhaltige Boden der Gegend ist übrigens der Ursprung des Stadtteilnamens: »Laim« ist ein altertümliches Wort für »Lehm«. Julia Stark

Artikel vom 13.11.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...