Schutz größer? Vaterstettens Polizisten nun in Poing

Vaterstetten/Landkreis · Weniger sind mehr

Peter Kammerer (Leiter Präsidialbüro Bayern Nord), Helmut Hintereder (Leiter PI Poing), Bürgermeister Robert Niedergesäß, Polizeipräsident Walter Kimmelzwinger u. Peter Wagner (Leiter Polizeistation Vaterstetten) gaben Auskunft zur Umstrukturierung. F: sf

Peter Kammerer (Leiter Präsidialbüro Bayern Nord), Helmut Hintereder (Leiter PI Poing), Bürgermeister Robert Niedergesäß, Polizeipräsident Walter Kimmelzwinger u. Peter Wagner (Leiter Polizeistation Vaterstetten) gaben Auskunft zur Umstrukturierung. F: sf

Vaterstetten-Poing-Markt Schwaben-Forstinning · Die Polizeistation in der Möschenfelder Straße in Vaterstetten bleibt bestehen, allerdings mit verkürzten Öffnungszeiten und weniger Personal.

Wie Polizeipräsident Walter Kimmelzwinger bei einer Pressekonferenz mitteilte, werden zu Beginn des nächsten Jahres acht der bisher zehn Beamten in die Polizeiinspektion (PI) Poing versetzt, in Vaterstetten stehen künftig nur noch zwei Beamte für die Bürger zur Verfügung. Die Polizeiwache, die dann nur noch 34 Stunden statt wie bisher 80 Stunden geöffnet ist, soll in den Containern bleiben, bis die Gemeinde das Grundstück für andere Zwecke braucht. „Dann kann man darüber reden, ob sie vielleicht im Rathaus in der neuen Ortsmitte untergebracht wird“, so der Polizeipräsident. Für die Bürger sei die Umstrukturierung eine „Verdopplung der Sicherheit“, denn aufgrund der besseren Besetzung in Poing könnten dann von dort aus auch nachts mehr Streifen gefahren werden. Mit der Verstärkung aus Vaterstetten werden ab nächstem Jahr 55 Polizisten in der PI Poing arbeiten, bis 2014 sollen sogar sukzessive noch zehn weitere eingestellt werden. Dies sei aufgrund der wachsenden Bevölkerung notwendig, erklärte der Polizeipräsident. Das Zuständigkeitsgebiet umfasst Vaterstetten, Zorneding, Poing, Markt Schwaben, Pliening, Anzing und Forstinning.

1988 war die Polizeistation ­Vaterstetten als „erste mobile Polizeistation Bayerns“ eingerichtet worden und sollte als ­Pilotprojekt nur vier Jahre ­bestehen bleiben. Daraus wurden 24 ­Jahre, in denen die Beamten ihren Dienst in den Containern verrichten mussten, mit unzureichenden sanitären Anlagen und teilweise Zwölf-Stunden-Schichten. Immer wieder wurde über einen Neubau beziehungsweise eine Schließung diskutiert, Letzteres aus Kostengründen: Eine neue Container-Station würde über eine Million Euro kosten. „Das ist nicht wirtschaftlich“, erklärte Kimmelzwinger. Vaterstettens Bürgermeister Robert Niedergesäß bezeichnete die Entscheidung des ­Innenministeriums als „wenig erfreulich“. Dennoch ist er froh, dass die Polizeistation nicht komplett wegfalle. Im März dieses Jahres hatte er von den Schließungsplänen erfahren und sich vehement dagegen gewehrt. Immerhin hat ihm 2007 der damalige Innenminister Günther Beckstein den Erhalt zugesichert - im Juli dieses Jahres habe er auch dessen Nachfolger Joachim Hermann in einem Gespräch im Bayerischen Landtag davon überzeugen können. Niedergesäß hofft jedoch auf eine dauerhafte Lösung: „Im neuen Rathaus in der Ortsmitte werden wir auf jeden Fall Räume für die Polizeiwache einplanen.“

Der bisherige Stationsleiter Peter Wagner, der erst im Mai 2010 seinen Dienst angetreten hatte, wird im Zuge der Umstrukturierung zur Polizeistation Ebersberg wechseln. „Ich habe mich in Vaterstetten sehr wohl gefühlt, besonders die Zusammenarbeit mit Kindergärten und anderen Einrichtungen war sehr eng und vertrauensvoll“, sagte er. Trotzdem halte er die Entscheidung im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Arbeitsbelastung der Kollegen für richtig. Und die Öffnungszeiten der geplanten Wache seien „akzeptabel“. Der Leiter der PI Poing, Helmut Hintereder, begrüßt die Änderung ebenfalls: „Nicht zuletzt bedeutet die personelle Entwicklung auch mehr Sicherheit für unsere Beamten, denn jetzt können wir beispielsweise zu einer Schlägerei auch mal zwei Wagen schicken, was bisher nicht möglich war.“

Die Öffnungszeiten der Polizeiwache in Vaterstetten sind ab kommendem Jahr Montag und Mittwoch 7 bis 13 Uhr, Dienstag und Freitag 13 bis 19 Uhr, Donnerstag 9 bis 19 Uhr. Zu diesen Zeiten ist sie auch telefonisch unter 0 81 06/8 96 60 erreichbar. Die PI Poing kann rund um die Uhr angerufen werden unter Tel. 0 81 21/9 91 70. Von Sybille Föll

Artikel vom 08.11.2012
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