Ab ins kühle Nass, aber erst ab nächstem Jahr

Unterhaching · »Kneippen« im Le Vesinet-Park

Unterhaching · Man kann es in der Bade- oder Duschwanne, vor allem aber auch in kühlen Bachläufen tun: »Kneippen«, also Wassertreten. Es dient der Gesundheit und ist gerade in freier Natur eine Wohltat für Körper und Seele.

Warum, so fragte der Gemeinderat Richard Raiser (CSU), gibt es die Möglichkeit nicht auch in Unterhaching, etwa am Hachinger Bach im Landschaftspark? Vor beinahe einem Jahr, in der November-Sitzung des Rats, stellte Raiser den Antrag, die Errichtung einer Kneippanlage zu prüfen. Das Thema wurde in Ausschüssen behandelt, dann aber die Verwaltung beauftragt, einen zentraleren Standort zu finden. Im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung konnten die Mitglieder des Gremiums nun zwischen drei Varianten zu wählen: dem vorgeschlagenen Landschaftspark, der Kiermaier-Kurve im Südteil der Gemeinde sowie dem Park Le Vésinet.

Der Park, der nach der französischen Partnergemeinde Le Vésinet benannt ist, erhielt schließlich den Zuschlag. Christian Franke, Bauverwaltung, erläuterte die Vorteile: der Standort sei der zentralste von allen und gut zu Fuß oder per Rad zu erreichen. Auch öffentliche Pkw-Parkplätze seien an der Von-Stauffenberg-Straße zu finden. »Hier könnte der Kneipp-Bereich neben dem Bachbett angelegt werden, um eine Verschlechterung des Wasserablaufs im Bachbett auszuschließen«. Damit würde auch einer Forderung des Wasserwirtschaftsamts München entsprochen. Der einzige Nachteil bestünde im Grunde nur in der starken Verschattung des Bereichs.

Erholung am Hachinger Bach

Gegen die Kiermaier-Kurve sprachen nicht nur die zeitweise überlasteten öffentlichen Parkmöglichkeiten. »Zwar gibt es zum Bach hin durch die bereits vorhandene Treppe eine Einstiegsmöglichkeit, doch ist die natürliche Strömung ein Problem für die Nutzer«, erläuterte Franke.

Auch die Befestigung einer Haltestange, wie sie für eine Kneippanlage benötigt werde, sei hier schwierig. Werde die Stange nämlich am Brückenbauwerk befestigt, könne immer nur eine Person kneippen und müsse auf der Stelle umdrehen. Eine andere Möglichkeit bestünde freilich darin, mit dem Eigentümer des angrenzenden Grundstücks zu verhandeln, ob hier eine Befestigungsmöglichkeit geschaffen werden könne. Der Standort im Bereich des Landschaftsparks hatte zunächst durch die Vielzahl an vorhandenen Freizeitaktivitäten gepunktet, die eine Kneippanlage sinnvoll ergänzt hätte. Negativ hingegen wurde die schlechte Erreichbarkeit für alle Bürger aus dem gesamten Gemeindegebiet gewertet. Die Verwaltung wird jetzt für die Anlage im Park Le Vésinet verschiedene Varianten ausarbeiten und mit Kostenschätzungen versehen. Nachdem die entsprechenden wasserrechtlichen Genehmigungen eingeholt worden sind, wird vermutlich der Bau- und Umweltausschuss darüber Beschluss fassen können. Damit ist aber nicht vor Anfang nächsten Jahres zu rechnen. K. Kohnke

Artikel vom 10.11.2012
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