Spendenprojekt »Kindern Chancen geben« geht weiter

Haar · Haarer Bildungsprogramm

Haar · Das kommunale Spendenprojekt »Kindern Chancen geben«, ein Programm, das rund um München einzigartig ist, wird fortgeführt.

Der Gemeinderat hat jetzt einstimmig beschlossen, seitens der Verwaltung im Rathaus einen »breit angelegten Spendenaufruf« zu starten und – falls nicht genügend Geld zusammenkommt – die Aktion vor allem zur Sprachförderung an den Grundschulen jährlich mit 20.000 Euro zu stützen. In einem Jahr wollen die Bürgervertreter Bilanz ziehen und dann weiter sehen.

In der von Pressesprecherin Ute Dechent entwickelten Vorlage für das Gremium wurden verschiedene Lösungsansätze für die Zukunft des Bildungsprogramms aufgezeigt. Grundsätzlicher Anlass für die Beratung war die nachlassende Spendenbereitschaft der Geschäftsleute und Bürger, wohl verursacht durch die Einführung des staatlichen »Bildungspakets« im April vergangenen Jahres. Damit werden bundesweit etwa 2,5 Millionen Kinder aus Familien mit Geringverdienern – diese erhalten staatliche Leistungen – unterstützt, wobei selbst Arbeitsministerin Ursula von der Leyen eingestanden hat, dass der Start des Pakets holprig verlaufen ist. Im Gemeinderat wurde von Bürgermeister Helmut Dworzak (SPD) überdies kritisiert, dass die Nachhilfe in Bayern erst nach dem Halbjahreszeugnis einsetze, »was viel zu spät ist«.

In der Kasse von »Kindern Chancen geben« befinden sich derzeit nur mehr 25.000 Euro, benötigt werden wie im zurückliegenden auch im laufenden Schuljahr rund 40.000 Euro. Denn die Verantwortlichen der drei Schulen haben 106 lernschwache Mädchen und Buben gemeldet, die vornehmlich in Deutsch, aber auch in Mathematik gefördert werden sollen. Zudem rechnet man noch mit einigen Nachmeldungen. Der Hintergrund dazu: Im Schuljahr 2010/11 nahmen 120 Kinder, 2011/12 bereits 150 Kinder an den so genannten Intensivierungsstunden im Rahmen des Unterrichts teil, um den Anschluss an die Klassenleistungen zu schaffen.

Im Kommunalparlament betonte Gabriele Müller, stellvertretende Bürgermeisterin und Schulreferentin: »Wir haben uns geleistet, das auszugleichen, was staatlich nicht ging. Wir sollten den guten Namen des Projekts nicht aufgeben«. Ihr Vorschlag »Weiterführung und intensivierte Spendenkampagne samt 20.000-Euro-Absicherung im Etat« fand allseits Zustimmung. Konsens bestand auch bei der Anregung von CSU-Rat Dietrich Keymer, dass die »offensichtlich notwendige Sprachförderung« bereits in den Kindergärten analysiert werden soll, um eine Förderungsbasis zu finden, die dann bindend eingeführt werden kann. ikb

Artikel vom 07.11.2012
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