»Alte Schule« in Harthausen wird abgerissen und neu aufgebaut

Harthausen · Beschlossener Schulneubau

Harthausen · Der Beirat der Grasbrunner Projektentwicklungs-GmbH & Co.KG hat in seiner letzten Sitzung nach eingehender Beratung beschlossen, dass die »Alte Schule« in Harthausen abgerissen und neu gebaut wird.

Bei dem über 130 Jahre alten Gebäude ist eine Sanierung aus vielerlei Gründen nicht mehr wirtschaftlich. So kämpft man bei dem nur teilunterkellerten Gebäude beispielsweise mit feuchten Außenwänden und in der Folge mit massiver Schimmelbildung. Die Planung sieht vor, dass auf die bisherige Fassadengestaltung soweit wie möglich Rücksicht genommen wird und dass das Gebäude in der Breite und Tiefe fast die gleichen Maße wie bisher erhält.

Es wird neuer Wohnraum für bis zu sechs Wohnungen geschaffen. Lange musste die Harthauser Bevölkerung um eine eigene Schule kämpfen. Mehrere Anläufe waren bereits gescheitert. Mitte des 19. Jahrhunderts sollte in Möschenfeld eine Schule für Grasbrunn und Harthausen entstehen. Der Grasbrunner Bürgermeister vertrat jedoch die Ansicht, dass der Ortsteil Grasbrunn »ganz und gar in die Interessen von Putzbrunn verflochten« sei. Die Grasbrunner Schulkinder sollten weiterhin die Putzbrunner Schule besuchen. Das Münchner Bezirksamt rechts der Isar meinte 1870, dass man »die Errichtung einer Schule in Möschenfeld durchaus für unpassend hält, da sich nur ein einziges Haus (die Schwaige) dort befindet.« 1878 überließ der Harthauser Landwirt Balthasar Zehetmayr sein Grundstück an der Ecke Hauptstraße und Grasbrunner Weg kostenlos der Gemeinde Grasbrunn.

Bezirkstechniker Ginhart erhielt daraufhin den Auftrag die Eingabepläne zu fertigen. Der Kostenvoranschlag belief sich auf 16.100 Mark. Zusätzlich hatten die Harthauser Bauern Hand- und Spanndienste zu leisten. Über den schleppenden Baufortschritt ärgerte sich mehrmals Bezirkstechniker Ginhart: »Der betreffende Maurer ist schon längere Zeit mit anderen Bauarbeiten in der Umgegend beschäftigt.« Obwohl die Grasbrunner Bauunternehmung Kaspar Staudinger die Bauarbeiten mehrmals verzögert hatte, konnte doch noch – wie geplant – am 1. September 1880 die feierliche Übergabe des Schulhauses am Grasbrunner Weg erfolgen. Das Erdgeschoss diente überwiegend als Lehrer-Wohnung und im Obergeschoss war das Klassenzimmer untergebracht. Mit einer Schenkung 1905 konnte schließlich durch die Anpflanzung von Obstbäumen das Gelände mit einem Schulgarten vervollständigt werden. Mit dem Schulverbund Putzbrunn-Riemerling 1968 erfolgte die Auflösung der Harthauser Schule. 1980 wurde der ehemalige Schulsaal von der Gemeinde in eine Wohnung umgebaut.

Bei dem Neubau der »Alten Schule« wird besonderer Wert auf die Fassadenge-staltung gelegt. An dem Platz soll auch die Dorfstruktur erhalten bleiben und das Gebäude soll sich wie bisher in die Umgebungsbebauung integrieren.

Artikel vom 07.11.2012
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