Hans-Otto Dressel erhält Bezirksmedaille

Pliening · Plienings »Mister Sport« geehrt

Bezirkstagspräsident Josef Mederer (rechts) überreichte Hans-Otto Dressel die Bezirksmedaille für seine sportlichen Verdienste.	Foto: Bezirk Oberbayern

Bezirkstagspräsident Josef Mederer (rechts) überreichte Hans-Otto Dressel die Bezirksmedaille für seine sportlichen Verdienste. Foto: Bezirk Oberbayern

Pliening · Der Bezirkstag Oberbayern hat zwölf Menschen, die sich in den Bereichen Kultur, Heimatpflege, soziale Belange und Sport verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille verliehen, darunter Hans-Otto Dressel aus Pliening.

»Ohne Sie geht im Landkreis Ebersberg in Sachen Sport gar nichts – und das seit Jahrzehnten«, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer in seiner Laudatio. Für Dressel ist dies nicht die erste Auszeichnung: 2006 überreichte ihm Landrat Gottlieb Fauth die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland und auch die Gemeinde Pliening würdigte sein sportliches Engagement bereits mit der silbernen Verdienstmedaille. »Ich habe mich nie vorgedrängt, aber ich freue mich natürlich trotzdem«, sagt der 68-Jährige.

Seine ehrenamtliche Karriere begann rein zufällig. »1974 bin ich mit meiner Frau und den vier Kindern nach Pliening gezogen; mein Sohn fing an, beim FC Landsham zu spielen. Irgendwann wurden einige Eltern per Brief aufgefordert, die Mitgliedsbeiträge zu zahlen, obwohl sie es schon getan hatten. Ich habe mich um das Missverständnis gekümmert, und ehe ich mich versah, war ich Jugendleiter«, erzählt Dressel. Einmal in der »Szene« drin, wurde er immer häufiger in verschiedene Aufgaben eingebunden. Er übernahm den Vorsitz des TSV Pliening und gründete eine Mutter-Kind- und eine Koronar-Gruppe sowie verschiedene Jugendmannschaften. Vor allem Kindern und Jugendlichen wollte er eine sinnvolle Beschäftigung ermöglichen. »Damals gab es auf dem Land nicht viel, die Jugendlichen hockten abends in der Wirtschaft.«

Auch Schiedsrichter wurde er zufällig. »Von unserem Verein wollten einige an einem Lehrgang teilnehmen, der fand aber in München-Pasing statt. Ich habe mich bereit erklärt, sie hinzufahren. Naja, und statt herumzusitzen und zu warten, bis sie fertig sind, habe ich selbst bei dem Lehrgang mitgemacht.« Dabei blieb es aber nicht. Dressel wurde Schiedsrichterobmann und später Schiedsrichterbeobachter und ist es bis heute.

1979 entsandte man ihn als Delegierten zum Kreistag des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV) – prompt wurde er als Vorsitzender gewählt und blieb es 28 Jahre lang. 1988 kam er in den Verwaltungsrat, 1996 wurde er dessen stellvertretender Vorsitzender. »Ich bekam Kontakte zu Politikern und habe schnell gemerkt, dass ich etwas bewirken kann. Das hat mich angespornt.« Und so setzte er sich für weitere Projekte ein: »Hans-Otto Dressel ist es zu verdanken, dass der Sportkreis Ebersberg aus dem Sportkreis Rosenheim ausgegliedert wurde. Heute gehören dem Sportkreis Ebersberg 103 Sportvereine mit über 46.000 Mitgliedern an. Dazu war viel Aufbauarbeit nötig, die Sie mit Herzblut und sportlicher Leidenschaft meisterten«, lobte der Bezirkstagspräsident. Dressel wurde Vorsitzender des Sportkreises Ebersberg und Vorstandsmitglied im Sportbezirk Oberbayern. Seit 2004 ist er dessen stellvertretender Vorsitzender, sein Amt als Kreisvorsitzender Ebersberg gab er 2007 auf. »Das wurde mir zu viel.«

Für die Zukunft wünscht er sich eine Förderung des Ehrenamts seitens der Politik. »Was die Ehrenamtlichen leisten, könnten Land und Kommunen niemals finanzieren«, sagt er. Die Einführung der Ehrenamtspauschale vor drei Jahren sei ein erster Schritt in die richtige Richtung gewesen. »Meine Vision ist aber, dass wir nicht mehr als Bittsteller gesehen werden, sondern als ebenbürtige Mitarbeiter in unserem sozialen System. Die Ehrenamtlichen verdienen mehr Unterstützung und Anerkennung.« Sybille Föll

Artikel vom 05.11.2012
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