Oberhaching · Für die Zukunft der Kinder

Freuen sich über den gelungenen Anbau (v. l.) Barbara Stoll, Stefan Schelle, Landrätin Johanna Rumschöttel, Wolfgang Panzer, Barbara Bogner, Matthias Ruhdorfer und Günter Braun. Foto: hol

Oberhaching · »Die modern ausgestatteten neuen Räume ermöglichen es uns, dass wir jetzt sogar ein Übungsunternehmen gründen können und so einen besseren Überblick über die Aktivitäten in Firmen erhalten«, freute sich Franziska Finkl.

Die 15-jährige Schülerin gehört zur ersten Klasse des Modellversuchs Mittel- und Wirtschaftsschule Oberhaching. Sie besucht inzwischen die zehnte Klasse und wird im nächsten Jahr zu den Prüfungen für die Mittlere Reife antreten. Wie Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) jetzt zur offiziellen Einweihung des frisch errichteten Anbaus an das bestehende Schulgebäude betonte, sind Investitionen in die Zukunft der Kinder ein wichtiger Baustein für jede Gesellschaft.

Mit strahlendem Lächeln begrüßten die Schüler die Ehrengäste zur Einweihung. Neben Landrätin Johanna Rumschöttel (SPD) waren auch die Bürgermeisterkollegen Barbara Bogne r (UBV) aus Sauerlach, Wolfgang Panzer (SPD) aus Unterhaching, Matthias Ruhdorfer (CSU) aus Schäftlarn und Hans Sienerth (Wählergemeinschaft) aus Straßlach-Dingharting gekommen. Im Rahmen des Schulverbunds Mittelschulen Hachinger Tal und Isartal sollen für die Schüler vielfältige Möglichkeiten geschaffen werden ihre Zukunft individuell nach den eigenen Talenten zu gestalten.

So bietet die Taufkirchener Mittelschule einen gebundenen Ganztagszug an und die Pullacher Mittelschule das Modell 9+2, das die Schüler zum mittleren Bildungsabschluss führt. Nach Schelles Worten ist in diesem Zusammenhang die Kooperation von Mittel- und Wirtschaftsschule in Oberhaching ein ebenso wichtiger Baustein. Hier können die Kinder nach der siebten Klasse in ihrer gewohnten schulischen Umgebung den Zweig Wirtschaftsschule besuchen, der zur Mittleren Reife führt. »Wir sind die kleinste weiterführende Schule im Landkreis, haben aber großes Potenzial«, meinte er zum Applaus von Schülern und Gästen. Um den Kindern die Möglichkeit zu geben an der eigenen Schule ab der achten Klasse den Zweig Wirtschaftsschule zu besuchen, war es nötig zusätzliche Räume zu schaffen. So nahm die Gemeinde 2,5 Millionen Euro in die Hand und errichtete einen großzügigen Anbau mit vier Klassenzimmern, einem Computerraum und einem Übungsraum, alle bestens ausgestattet unter anderem mit modernen interaktiven White Boards.

Der Anbau hat Null-Energie-Standard, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und ist optisch gelungen ans Haupthaus angeschlossen. Rektor Günter Braun berichtete den interessierten Kindern, dass von der ersten Idee für das Projekt bis zur Umsetzung ein langer Weg beschritten worden war. »Eigentlich könnte dies eine Stunde in Sozialkunde sein, denn es waren zahlreiche politische Entscheidungen nötig, die schließlich in die praktische Umsetzung durch Architekten und Handwerker führten«, erklärte er. »Jetzt liegt es an euch, was G’scheites daraus zu machen«, freute er sich. Dem stimmte auch Barbara Stoll zu, die die Oberhachinger Außenstelle der Pasinger Wirtschaftsschule leitet. »Ich bin ein richtiger Fan, nicht nur des Schulmodells, sondern auch der Schule geworden«, lachte sie. In diesem Jahr werden die ersten 14 Schüler des Zweigs die Mittlere Reife machen. Weitere 19 Schüler besuchen gerade die 9. Klasse und 14 Schüler sind in der 8. Klasse.

Nach der Segnung des Anbaus durch Pfarrer Karsten Schaller von der Evangelischen Kirchengemeinde »Zum guten Hirten« und Pfarrer Rüdiger Karmann vom Katholischen Pfarrverband gab es eine informative Führung durch die neuen Räume. »Nun gilt es Werbung zu machen, damit noch mehr Kinder und Eltern von dieser Kooperation erfahren«, sagte Schelle. Am 23. Februar nächsten Jahres sind interessierte Eltern und Schüler zu einem »Tag der offenen Tür« eingeladen. hol

Artikel vom 02.11.2012
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