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Interventionsstelle im Landratsamt will Opfern beistehen
Landkreis · »Tauffeier« gegen häusliche Gewalt
Landrätin Johanna Rumschöttel freute sich darüber, bei der »Tauffeier« der ILM dabei zu sein. Foto: VA
Haar-Ismaning-Garching-Unterhaching · Bei der Eröffnungsfeier am 9. Oktober im vollbesetzten Festsaal des Landratsamtes München räumte Festrednerin Dr. Monika Schröttle gleich mit einem Vorurteil auf. Gewalt gegen Frauen ereignet sich quer durch alle sozialen Schichten.
»Die Stigmatisierung von Opfern von häuslicher Gewalt muss aufhören«, so die Sozialwissenschaftlerin und Politologin. »Es macht keinen Sinn, Schablonen auf ›die‹ misshandelten Frauen und deren Situation anzulegen. Der Fokus soll nicht auf marginalisierten Gruppen, sondern auf der Mehrheitsgesellschaft und dem Zusammenhang von Macht, Geschlecht und Gewalt liegen.«
Künftig wird die Interventionsstelle Landkreis München (ILM), die Fachstelle zur Unterstützung von Opfern von häuslicher Gewalt, in der Eltern- und Jugendberatungsstelle des Landkreises, dem Sachgebiet von Maria Weinzierl, geführt, das seinerseits Teil der Abteilung Arbeit, Jugend und Soziales des Landratsamtes ist. Die Sachgebietsleiterin zeigte sich erfreut über die zahlreichen Gäste aus der Verwaltung, der Politik und der Polizei, die aus Anlass der Eröffnungsfeier der ILM ins Landratsamt gekommen waren. Landrätin Johanna Rumschöttel sprach in ihrer Rede von der »Tauffeier« der ILM. Bis zur Geburtsstunde der ILM sei es aber ein weiter Weg gewesen.
Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Ragnhild Eßwein-Koppen, langjährige Vorkämpferin beim Thema häusliche Gewalt, gilt als die »Mutter« der ILM. Bereits in ihrem zweiten Berufsjahr als junge Sozialarbeiterin sah sie sich mit einem massiven Fall häuslicher Gewalt konfrontiert. Diese Erfahrung hat die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises München ihr ganzes Berufsleben motiviert, eine Fachstelle auf den Weg zu bringen. »Am Ende meines Berufslebens ist es für mich eine große Freude und fachliche Genugtuung zu erleben, dass die soziale Infrastruktur im Landkreis nun durch einen wesentlichen Baustein erweitert wurde«, so Ragnhild Eßwein-Koppen. Künftig wird die ILM auch den »Runden Tisch gegen häusliche Gewalt« leiten. Neben der Beratungsarbeit werden Prävention und Öffentlichkeitsarbeit im Vordergrund stehen.
Artikel vom 31.10.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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