Der Künstler Hiroshi Sugimoto zeigt verdrehte Meereslandschaften

Maxvorstadt · Fotografieausstellung »Revolution«

Maxvorstadt · Von Donnerstag, 25. Oktober, bis Sonntag, 10. Februar, ist im Museum Brandhorst, Theresienstraße 35, die Ausstellung Revolution Hiroshi Sugimoto zu sehen. Bei der Eröffnung am Donnerstag um 19.00 Uhr wird der Künstler anwesend sein.

Hiroshi Sugimoto ist ein Fotokünstler, dessen internationales Renommee auf seinen Bildern basiert, wenngleich er sich in den letzten Jahren zunehmend auch mit anderen Gattungen beschäftigt hat. Architektur, Möbel, Objekte und Mode spielen eine zunehmend wichtige Rolle in seinem Schaffen. Die großen Museen der Welt zeigen und sammeln bislang jedoch in erster Linie seine Fotografien. In Tokyo geboren und aufgewachsen, verließ Sugimoto 1972 seine Heimatstadt, um in Los Angeles ein Kunststudium zu beginnen. 1974 zog es ihn nach New York, wo er bis heute lebt und arbeitet, wobei er aber auch einen Wohnsitz in Tokyo hat. Was Sugimoto in seinem Metier der Fotografie realisiert, widerspricht den konventionellen Aufgaben des Mediums, das ja vor allem einer möglichst genauen Aufzeichnung von Realität zu dienen hat. In Sugimotos Werken stößt man hingegen auf formal äußerst reduzierte Denkbilder.

Revolution als »Umwälzung«

Wenn Sugimoto dem hier erstmals öffentlich gezeigten Werkkomplex den Titel »Revolution« gibt, so verweist er auf eine radikal veränderte Wahrnehmung des Begriffes, die sich in fünfzehn großformatigen Werken manifestiert. Nicht auf politische oder soziale Umstürze will Sugimoto mit dem Begriff hinweisen, sondern er verwendet den Terminus in seiner ursprünglichen Bedeutung im Sinne von »Aufhebung« oder »Umwälzung« von bisher als gültig anerkannten Gesetzen oder Praktiken aufgrund neuer Erkenntnisse und Methoden.

Technisch gesehen handelt es sich bei den Arbeiten um Fotografien, aber wahrgenommen und verstanden werden sie in erster Linie als Bilder, die man eher einer malerischen oder konzeptuellen Sphäre zurechnen möchte. Die mediale Überschreitung ist für das gesamte Schaffen Sugimotos charakteristisch. Das gilt auch für die »Seascapes«, seinen größten Werkkomplex.

Meereslandschaften werden gezeigt

Der Ausgangspunkt für die fünfzehn Arbeiten mit dem Titel »Revolution« liegt in nächtlichen Meereslandschaften, in denen nur das Meer, der Himmel und der Mond zu sehen sind. Durch Drehung um 90 Grad im Uhrzeigersinn werden aus Horizonten vertikale Linien. Es ist letztlich die Präsenz des Ästhetischen, die Sugimoto mit den neuen Werken nachdrücklich zur Erscheinung bringt. Es entstehen Bilder, die an Werke amerikanischer Malerei wie etwa von Barnett Newman erinnern können.

Artikel vom 24.10.2012
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