Thomas Loderer – Erster Bürgermeister

Ottobrunn · Aus dem Rathaus

Thomas Loderer, Erster Bürgermeister

Thomas Loderer, Erster Bürgermeister

Ottobrunn · Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, es war ein Versuch und das Ergebnis ist eindeutig. 1654 Badbesucher haben zwischen dem 13. Mai und dem 11. September die eingezäunte Liegewiese am Rodelberg neben dem Phönix-Bad genutzt. Im August waren es 1005 Liegewiesengäste.

Zu wenig. Daher habe ich mich entschlossen, dem Bauausschuss in der nächsten Sitzung am Montag, 15. Oktober vorzuschlagen, auf die Sperrung des Rodelbergs in den Sommermonaten in Zukunft wieder zu verzichten. Ich habe Verständnis für die Verärgerung, die diese Maßnahme in den zurückliegenden Monaten bei vielen von Ihnen ausgelöst hat und hoffe, dass sich die Gemüter wieder beruhigen.

Für große Aufregung sorgte gegen Ende der Ferienzeit eine andere Entscheidung des Bauausschusses. In seiner Sitzung am 9. Juli hatte das gemeindliche Gremium aus baurechtlichen Gründen einstimmig dem Ansinnen der Eigentümer zweier Anwesen in der Schwalbenstraße widersprochen, ihre Häuser zum Betrieb einer gewerblichen Pflegeeinrichtung zu vermieten (was bereits geschieht).

Seitens des Bauausschusses handelte es sich dabei um eine Einzelfallentscheidung. Sie fiel den politisch Verantwortlichen nicht leicht und richtete sich weder gegen die Bewohner der beiden bereits existierenden Pflege-Wohngemeinschaften noch gegen die Idee einer Pflege-WG an sich. Leider war es in der von den Medien aufgeheizten Stimmung kaum noch möglich, die mit moralischen Vorhaltungen gegen die Nachbarn der Pflege-Wohngemeinschaften und üblen Beschimpfungen gespickte öffentliche Auseinandersetzung zu versachlichen. Wie geht es nun weiter? Die gemeindliche Entscheidung, die ich nach wie vor für sachgerecht halte, hatte nur den Rang einer Stellungnahme. Die eigentliche Entscheidung über den Nutzungsänderungsantrag der Hauseigentümer liegt beim Landratsamt. Diese muss jetzt erst einmal abgewartet werden.

Unzweifelhaft ist, dass ein baurechtlicher Dissens nicht auf dem Rücken von pflege- und zuwendungsbedürftigen Menschen ausgetragen werden darf. Ich habe den derzeitigen sechs Mitgliedern der beiden Pflege-Wohngemeinschaften daher in einem Brief versichert, dass ich mich dafür einsetzen werde, dass sie in ihrer jetzigen Umgebung bleiben können. Ich bin mir sicher, dass ich nicht nur für den Gemeinderat, sondern für alle Ottobrunner spreche, wenn ich feststelle, dass es uns allen ein Anliegen ist, dass sich gerade alte und kranke Menschen in Ottobrunn wohl und geborgen fühlen und sich der vorbehaltlosen Wertschätzung durch ihre Mitmenschen erfreuen können. Ottobrunn ist eine lebensfreundliche Gemeinde! Und wir wissen alle, dass das Älterwerden und das Sterben zum Leben dazugehören.

Es grüßt Sie herzlich Ihr Thomas Loderer, Erster Bürgermeister

Artikel vom 17.10.2012
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