Bürgerversammlung: Was beschäftigt die Schwabinger?

Schwabing · Streitpunkt Verkehr

Laut Teilnehmern der Schwabinger Bürgerversammlung soll der Hohenzollernplatz neu gestaltet werden. Stadträtin Mechthilde Wittmann (CSU) und der BA-Vorsitzende Walter Klein gaben bei der Veranstaltung Infos zum Viertel.	js

Laut Teilnehmern der Schwabinger Bürgerversammlung soll der Hohenzollernplatz neu gestaltet werden. Stadträtin Mechthilde Wittmann (CSU) und der BA-Vorsitzende Walter Klein gaben bei der Veranstaltung Infos zum Viertel. js

Schwabing · Bei der Bürgerversammlung des Bezirksausschusses Schwabing-West (BA 4) in der vergangenen Woche in der Kreuzkirche haben sich die Teilnehmer vor allem mit dem Verkehr im Viertel beschäftigt.

Handlungsbedarf sehen die Bewohner beim öffentlichen Personennahverkehr und den Radwegen. Gefordert wurden außerdem die Neugestaltung des Hohenzollernplatzes, das Aufstellen weiterer Müllbehälter im Stadtteil sowie die Ausdehnung der Erhaltungssatzung zur Sicherung von bezahlbarem Wohnraum auf den gesamten Bezirk.

Große Zustimmung fand der Antrag eines Anwohners aus der Siedlung am Ackermannbogen, die Haltestellen am Ackermannbogen und am Spiridon-Louis-Ring beizubehalten. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) plant nämlich, das Neubaugebiet künftig über eine neue Busstation innerhalb der Siedlung zu erschließen und die beiden Haltestellen abzubauen. Thomas Nowack von der MVG kündigte an, dass in den kommenden Wochen im gesamten Wohngebiet eine Haushaltsbefragung zu dem Thema vorgenommen werde. Nicht bewährt hat sich nach Ansicht von Johann Rösch die Fahrradstraße in der Borschtallee beim Luitpoldpark. Aufgrund der parkenden Autos sei die Strecke »unübersichtlich und gefährlich«. Er beantragte, entweder die Fahrradstraße an dieser Stelle wieder aufzuheben oder das Parken, das dort bislang kostenfrei ist, neu zu regeln. Die Versammlungsgäste unterstützten das Anliegen mit großer Mehrheit.

Bereits im Vorjahr hatte Michael George gefordert, zu prüfen, wie die Aufenthaltsqualität am Hohenzollernplatz verbessert werden könne. Obwohl die Stadt verpflichtet sei, innerhalb von drei Monaten auf Anliegen aus Bürgerversammlungen zu reagieren, habe er noch keine Antwort erhalten, rügte er. Die Wiederholung seines Antrags unterstützten die Versammlungsteilnehmer einstimmig.

Ohne Gegenstimme verabschiedet wurden außerdem die Anträge von zwei Bewohnerinnen, Hundebesitzern die Beseitigung der Hinterlassenschaften durch das Aufstellen weiterer öffentlicher Abfalleimer zu erleichtern. Bis zum nächsten Mülleimer müsse sie oft »eine halbe Stunde lang mit der Tüte in der Hand gehen«, klagte eine von ihnen. Ebenfalls geschlossen stellten sich die Versammlungsbesucher hinter die Forderung von Kurt Neumeister, in ganz West-Schwabing die Erhaltungssatzung einzuführen. Diese Regelung erlaubt die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen nur, wenn diese nicht mit drastischen Preissteigerungen einhergehen. Zulässig ist die Vorschrift dann, wenn die Bevölkerungsstruktur in dem betroffenen Gebiet bestimmte Kriterien erfüllt. Die Stadtverwaltung muss die gestellten Anträge nun innerhalb von drei Monaten beantworten. Ob sie sich an diese Frist hält, ist indes offen. Julia Stark

Artikel vom 16.10.2012
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