Oratorienchor tritt in der Erlöserkirche auf

Konzert »Lebenslinien«

Schwabing · Der Münchner Oratorienchor gibt am Samstag, 27. Oktober, in der Erlöserkirche an der Münchner Freiheit, Germaniastraße 4, um 19 Uhr (Konzerteinführung 18 Uhr) das Konzert »Lebenslinien – Die tröstende Kraft der Musik«. Karten gibt es zu 25, 30 und 35 Euro inklusive Gebühren und MVV an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Musikalisch an Tote gedenken

Das Gedenken an die Toten haben Komponisten immer wieder in Musik umgesetzt und mit der Reflexion auf das Leben und Lebensende der Hinterbliebenen verbunden. »Ewige Ruhe gib Ihnen, Herr«, steht in der christlichen Liturgie neben, »Befreie mich, Herr, vom ewigen Tode«. Gabriel Fauré (1845 – 1924) schafft in seinem »Requiem« von 1887 eine sehr persönlich gefärbte Version dieser großen Tradition: »Die Komposition entfaltet sich eher ruhig, ohne jeglichen dramatischen Aufschrei und orientiert sich vielmehr an der Hoffnung auf das Ewige himmlische Leben«. Im tradierten Text kürzt Fauré den angstvollen Hinweis auf das göttliche Strafgericht und fügt den Wunsch nach dem Paradies aus den Exequien hinzu. Die Gedanken von Tod und reflektierender Betrachtung des Lebens stehen auch im Zentrum des Auftragswerks von Steffen Wick (*1981), das im Rahmen der projektbezogenen Nachwuchsstrategie des Münchner Oratorienchors gefördert wird. Steffen Wick verknüpft klassische und moderne Stilmittel zu einer faszinierenden poetischen Tonsprache. Er vertont eine Textpassage aus dem zehnten Buch der »Confessiones«, den Lebensbekenntnissen des Philosophen und Kirchenvaters Augustinus von Hippo (345 – 430), dessen zentrales Denkmotiv die Besinnung auf das Menschsein zwischen Vergänglichkeit und Ewigkeit ist.

Viernes vertontes Bekenntnis

Louis Vierne (1870 – 1937), war 37 Jahre lang Organist an Notre Dame de Paris. Trotz eines frühen Augenleidens, das im Alter zu fast völliger Erblindung führte, gehört er in die Reihe der großen französischen Organisten und Komponisten der Jahrhundertwende. Mit den drei Stücken für Orgel aus den »Pieces de Fantasie« (1926) kommt so ein weiteres »musikalisches Bekenntnis« zur Aufführung.

Artikel vom 14.10.2012
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