Tram St. Emmeram erhielt Auszeichnung des Bundesverkehrsministeriums

Bogenhausen · Vorbildcharakter für Straßenbahnstädte

Der erste Eindruck ist grün: Die Tram St. Emmeram kann aber mit viel mehr Pluspunkten aufwarten. Jetzt gab es dafür eine Auszeichnung. Foto: Kerstin Groh

Der erste Eindruck ist grün: Die Tram St. Emmeram kann aber mit viel mehr Pluspunkten aufwarten. Jetzt gab es dafür eine Auszeichnung. Foto: Kerstin Groh

Bogenhausen · Für die neue Tram St. Emmeram bekamen die SWM/MVG letzte Woche den »Nationalen Preis für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur« des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Staatssekretär Rainer Bomba überreichte die Auszeichnung in Berlin; sie wurde stellvertretend von MVG-Planungschef Gunnar Heipp entgegengenommen. Die Ende 2011 eröffnete Neubaustrecke im Münchner Nordosten ist eines von fünf ausgezeichneten Projekten in der Kategorie »Energie und Infrastruktur«.

Bogenhausens »Cosima-Tram«

Die Tram St. Emmeram »steht für eine kontinuierliche Renaissance der Straßenbahn in München. Dort ist Tram-Gestaltung Straßenraum-Gestaltung«, würdigte Bomba die Preisträger. »Die Gestaltungsqualität von Straße, Tramstrecke und Haltestellen«, so Bomba weiter, »hat Vorbildcharakter für deutsche Straßenbahnstädte.« Eingereicht wurden fast 200 Beiträge aus 127 Städten und Gemeinden aus 15 Bundesländern.

Planung von der Fahrleitung bis zu den Blumenzwiebeln

Herbert König, SWM-Geschäftsführer Verkehr und Vorsitzender der MVG-Geschäftsführung: »Diese Auszeichnung ist wirklich super, denn damit findet nicht nur die Tram St. Emmeram eine bundesweite Würdigung, sondern auch unser Planungsansatz: »Wir haben hier ja nicht nur eine Straßenbahngleisanlage geplant, sondern eine komplette stadträumliche Planung, in der jedes Detail von der Fahrleitung bis hin zu den Blumenzwiebeln in den Grünflächen sorgfältig abgestimmt wurde. Das wichtigste ist aber, dass auch unsere Fahrgäste auf die Tram abfahren«. Die Nachfrage liegt deutlich über den Annahmen und macht in absehbarer Zeit eine Taktverdichtung auch am Nachmittag erforderlich.« Gewürdigt wurden vor allem folgende Aspekte: »Grüne Gleise« gehören zur Grundausstattung der Tram St. Emmeram.

Die Schienen sind durchgängig von kurzem, dichtem Rasen umgeben. Abseits des Fahrwegs, in den Randzonen zwischen Schiene und Straße, ist die Vegetation dagegen höher, bunter und heterogener: »Hier wurden wiesenartige Flächen mit Blumen und Kräutern angelegt. Erstmals in München wurden auch die Bahnsteige in die Grüngestaltung einbezogen und damit optisch aufgewertet«. Bis zu zwölf Bäume pro Haltestelle heben die Bahnsteige aus dem Straßenraum hervor und erzeugen eine angenehme Warte-Atmosphäre. Erstmals in München wurde ein neues, einfacheres und zurückhaltendes technisches System gewählt. Es handelt sich dabei um eine Seilgleiter-Fahrleitung, die ohne Tragseil auskommt. Dies hat den Vorteil, dass auf der neuen Strecke insgesamt weniger Drähte zu sehen sind. Nahezu über die gesamte Länge fährt die Tram auf einem eigenen Bahnkörper baulich abgegrenzt vom übrigen Verkehr. In Kreuzungsbereichen sorgen Vorrangschaltungen und moderne Signaltechnik dafür, dass die Straßenbahn beschleunigt passieren kann.

Artikel vom 12.10.2012
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