Bebauung am Bahngelände: Jetzt geht es um die Erschließung

Berg am Laim · Kein Kreisverkehr

Auch Anton Spitlbauer junior (CSU) ist mit dem neuen Flächennutzungsplan nicht wirklich zufrieden.	Foto: js

Auch Anton Spitlbauer junior (CSU) ist mit dem neuen Flächennutzungsplan nicht wirklich zufrieden. Foto: js

Berg am Laim · Auf dem ehemaligen Bahngelände westlich der Baumkirchner Straße zwischen der Neumarkter Straße und der Bahnlinie München-Rosenheim soll ein Neubaugebiet mit 160 Wohneinheiten entstehen. Der Bezirksausschuss Berg am Laim (BA 14) hat der hierfür nötigen Änderung des Flächennutzungsplans auf seiner jüngsten Sitzung zwar grundsätzlich zugestimmt.

Allerdings führten die vorgesehene verkehrliche Erschließung sowie das geplante Hochhaus erneut zu Diskussionen. Nicht verstehen könne er, wie das Planungsreferat die Anbindung des Wohngebiets gestaltet habe, sagte Anton Spitlbauer senior (CSU). Innerhalb der Siedlung soll nämlich eine neue Straße gebaut werden, die eine Verlängerung zur Truderinger Straße bilden soll. Allerdings soll die Ausfahrt aus dem Wohngebiet nur nach rechts in die Baumkirchner Straße möglich sein. Dies ergebe aus seiner Sicht keinen Sinn, so Spitlbauer. Brigitte Schulz (Grüne) regte an, für die Aus- und Einfahrt zu dem Gebiet einen Kreisverkehr einzurichten. Ausreichend Platz sei an der Truderinger Straße vorhanden, sagte sie. Der BA-Vorsitzende Robert Kulzer (SPD) räumte indes ein, dass Kreisverkehre im Münchner Stadtgebiet nicht üblich seien: »Ich kenne jedenfalls keinen einzigen.«

Als »problematisch« bezeichnete Schulz außerdem die zu erwartende Verkehrsentwicklung insgesamt. Nach dem Bezug der Siedlung, in der auch Gewerbe und ein großer Lebensmittel-Discounter vorgesehen sind, sei mit einem Anstieg des Verkehrs um 1.300 bis 1.400 Fahrzeuge pro Tag zu rechnen. Allerdings sei unklar, ob die bestehende Infrastruktur dafür ausreiche. Für bedenklich hält Spitlbauer außerdem die Erschließung der vorgesehenen Kindertagesstätte im Osten des Areals. Diese ist nach den aktuellen Entwürfen nur zu Fuß erreichbar. Eröffnen sollen auf dem Gebiet insgesamt zwei Kinderbetreuungseinrichtungen.

Die Grundschüler der Siedlung werden voraussichtlich die Schulen in der Berg-am-Laim-Straße und der Grafinger Straße besuchen. Von vielen Bürgern nicht gewünscht sei zudem das geplante Hochhaus, berichtete Schulz. Zahlreiche Bewohner hätten bis vor Kurzem noch gar nicht mitbekommen, dass auf dem Gelände ein 60 Meter hohes Gebäude errichtet werden solle. Kulzer gab allerdings zu bedenken, dass es für Diskussionen über die Gestaltung der Siedlung inzwischen bereits zu spät sei.

Die Entwürfe seien schon seit Jahren bekannt und die Planungen entschieden. Um das Projekt nicht zu verzögern, empfehle er, dem neuen Flächennutzungsplan zuzustimmen und Spitlbauers Einwände lediglich als Fragen an die Verwaltung zu richten. Die anwesenden Mitglieder des Stadtteilparlaments befürworteten diesen Vorschlag ohne Gegenstimme.

Julia Stark

Artikel vom 09.10.2012
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