Neues Maßnahmenkonzept für den öffentlichen Nahverkehr

Haar · Bus 242 auf Abruf

Modellgedanke zwecks Kosteneinsparung: Die Buslinie 242 könnte künftig nach vorheriger telefonischer Bestellung fahren. 	Foto: ikb

Modellgedanke zwecks Kosteneinsparung: Die Buslinie 242 könnte künftig nach vorheriger telefonischer Bestellung fahren. Foto: ikb

Haar · Für die künftige Planung des öffentlichen Nahverkehrs im Osten hat der Landkreis München in Abstimmung mit den Kommunen eine »Maßnahmenkonzeption« erarbeitet, darin »Schwachstellen« analysiert und jetzt das Ergebnis präsentiert. Für die Buslinie 242 ab S-Bahnhof nach Ottendichl/Adalbert-Stifter-Straße ist die Einrichtung eines Sonntagsverkehrs und die »Anpassung des Bedienungsangebots« vorgesehen.

Der Hintergrund dieser Formulierung im Amtsdeutsch: Außerhalb der Schulzeiten von Montag bis Freitag sowie samstags und sonntags soll der Bus auf der Route nur nach 30- bis 60-minütiger vorheriger Bestellung per Telefonanruf fahren. Dadurch könnten jährlich fast 160.000 Euro eingespart werden. Anlass für dieses »Rufbus« genannte Angebot ist die geringe Nachfrage. »Die Verbindung ist, die Schulzeiten ausgenommen, sehr schwach frequentiert, die Busse sind oft leer, die Linie ist also sehr teuer«, erläuterte Finanzchef Günter Rudolf im Gemeinderat. Eine Einstellung des 242er wäre dem Kämmerer zufolge der »worst Case, was aber niemand will.

«Daher haben die Planer eine Lösung gesucht und ein Modell übernommen, das »andernorts wie beispielsweise in Ebersberg sehr gut funktioniert«. Mit der Maßnahme wollen sich die Bürgervertreter aber »zu gegebener Zeit noch ausführlich befassen, Erfahrungen von anderen Kommunen einholen, diese abwägen und dann entscheiden.

«Zumal zunächst einmal erst der Kreistag den Nahverkehrsplan überhaupt beschließen muss und somit eine »unmittelbare Umsetzung nicht bevorsteht«. Auch eine Abstimmung mit den Nachbargemeinden muss dann noch vorgenommen werden. Zudem stellte Rudolf klar: »Ich rechne mit dem Rufbus nicht vor dem Jahr 2015.« Der finanzielle Aspekt des Busses auf telefonische Bestellung ist enorm. Bis dato kostet die Linie 242 Haar jährlich 192.400 Euro. Beim Rufbus müssten lediglich 34.000 Euro aufgebracht werden. Zur Differenz von knapp 160.000 Euro meinte Bürgermeister Helmut Dworzak: »Ein ansehnlicher Betrag angesichts dessen, dass Bus fast den ganzen Tag der im Kreis herumfährt.« Und: Rund 50.000 Fahrplankilometer würden bei Umsetzung des Modells jährlich entfallen. »Von Vorteil ist sicher die Einrichtung eines Grundangebots an Sonn- und Feiertagen«, argumentiert die Verwaltung im Rathaus. Indes gilt es im Kommunalparlament abzuwägen zwischen Kosten und »Attraktivität des Rufangebots«.

Berücksichtigt werden soll im Nahverkehrsplan laut dem Willen der Lokalpolitiker der von der Gemeinde angeregte und bisher nicht berücksichtigte Punkt »Verlängerung der MVG-Nachtlinie Nummer 49, St.-Veit-/Phantasiestraße bis nach Haar«. Die Verbesserung des Angebots Richtung Putzbrunn und Feldkirchen »mittels der neuen Tangentiallinien 230 (Garching-Ismaning-Aschheim-Feldkirchen Haar) und 241 (Haar-Putzbrunn-Hachinger Tal) sowie die Änderung des Linienwegs (nach Putzbrunn statt Harthausen) und die Verdichtung des Angebots auf der Linie 243 werden begrüßt«, so der einhellige Beschuss des Gemeinderats. Und zusätzlich zur 243er: Die Ausweitung des Zehn-Minuten-Takts »auf der Relation Haar-S-Bahnhof zum IAK-Klinikum München-Ost sollte noch aufgegriffen werden«, hieß es einstimmig in der Gemeinderatsitzung.

ikb

Artikel vom 09.10.2012
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