Verfahren gegen Taufkirchens Bürgermeister

Taufkirchen · Amtsenthebung droht

Taufkirchen · Die Streitigkeiten im Taufkirchner Rathaus streben einem neuen Höhepunkt entgegen. Derzeit wird gegen Bürgermeister Jörg Pötke (ILT) wegen Mobbingvorwürfen ermittelt. Oberlandesanwältin Karin Siller hat in dieser Sache 18 Zeugen aus der Rathausbelegschaft und der ehemaligen Belegschaft befragt. »Die Vorwürfe, die erhoben wurden, sind von einigem Gewicht«, betont sie. Derzeit läuft das Verfahren noch.

»Bürgermeister Jörg Pötke ist nun am Zug, um Stellung zu den Äußerungen seiner Mitarbeiter zu nehmen«, erklärt Siller weiter. »Ein Antrag auf Befangenheit, den Bürgermeister Jörg Pötke gegen meine Person gestellt hat, wurde bereits abgelehnt«, so Siller weiter. Der Maßnahmenkatalog, der auf eine Verurteilung folgen könnte, reicht vom Bußgeld bis hin zur Dienstenthebung. »Ende Oktober kann man in dieser Sache wahrscheinlich mehr sagen«, erklärt Siller, einen Freispruch hält sie aufgrund der Zeugenaussagen allerdings für unwahrscheinlich. Taufkirchens Rathauschef Pötke sieht der Anklage indes gelassen entgegen. »Von den befragten Mitarbeitern haben vier deutliche Vorwürfe erhoben. Das sind vier Mitarbeiter von insgesamt 90«, so das Gemeindeoberhaupt. Er sei ein unbequemer Chef, der auch unangenehme Dinge, wie die Aufdeckung von geldwerten Vorteilen wie vergüngstigten Mieten aufgedeckt habe, damit mache man sich nun einmal nicht beliebt, meint der Bürgermeister.

Er sieht hinter dem Verfahren auch das politische Kalkül eines Großteils des Gemeinderates, der schon seit längerer Zeit versuche ihn aus dem Amt zu hebeln. »Da kennen mich manche immer noch nicht. Ich werde meinen Platz nicht so einfach räumen«, erklärt Pötke kampfeslustig. Sollte die Landesanwaltschaft eine Verurteilung aussprechen will er auf jeden Fall dagegen angehen und Revision einlegen, kündigt Pötke an.

Artikel vom 09.10.2012
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