Neue Unterkunft soll bis 2015 entstehen

Neufahrn · Ein Heim für Tiere

Noch ist es Ackerland. Ab 2015 sollen dort im neuen Tierheim des Landkreises 400 Tiere pro Jahr ein neues Zuhause finden.	Foto: bb

Noch ist es Ackerland. Ab 2015 sollen dort im neuen Tierheim des Landkreises 400 Tiere pro Jahr ein neues Zuhause finden. Foto: bb

Neufahrn · Der erste Vorsitzende des Freisinger Tierschutzvereins, Joseph Popp, hatte in der jüngsten Sitzung des Neufahrner Bauauschusses die Gelegenheit, seine ersten Gedanken und Planungen für den Bau eines Tierheimes zwischen Neufahrn und Dietersheim, gegenüber der Einfahrt zum Klärwerk Dietersheim, den Räten vorzustellen.

Diese hatten in einer nicht-öffentlichen Sitzung im Juni dieses Jahres bereits zugestimmt, die Fläche zur Verfügung zu stellen, nun geht es an die Umsetzung. Denn das Tierheim ist dringend notwendig, »wir können auf unseren privaten Pflegestellen keine Tiere mehr aufnehmen«, betonte Popp, die Zahl an ausgesetzten, herrenlosen Hunden und Katzen nimmt aber immer mehr überhand.

»Wir sind kein Streichelzoo, wir haben es bei uns überwiegend mit kranken, verletzten oder traumatisierten Tieren zu tun«, erläuterte Popp. Zu ihm kommen Tiere aus 15 Gemeinden des Landkreises Freising, im vergangenen Jahr waren es 540 Stück. Es geht aber nicht nur um die Unterbringung und Pflege von herrenlosen Tieren, der größte Teil seien Abgabetiere, die aufgrund von Umzügen, Trennungen oder Krankheitsfällen auf der Strecke bleiben. Aber auch Importierttiere, die aus dem Ausland kommend und hier nicht verkauft wurden. »Wenn wir die Tiere nicht nehmen, dann schmeißen sie sie uns über den Zaun«, schilderte Popp. Diese Arbeit kann aber ehrenamtlich nicht länger geleistet werden, »wir brauchen ein Tierheim, das 400 Tiere aufnehmen kann. Beim Bau nehmen wir uns das gerade erstellte Erdinger Tierheim in Kirchasch zum Vorbild«. Der Standort des zwei Hektar großen Areals bei Dietersheim sei genial, denn hier liege zum einem das Hauptaufkommen der gefundenen Tiere, auch würde hier niemand durch aufkommenden Lärm, etwa Hundegebell, gestört.

Als privilegiertes Bauvorhaben sei zudem kein Bebauungsplan notwendig. In den nächsten vier Wochen will Popp ein stichhaltiges Finanzierungskonzept erarbeiten, »wir haben derzeit rund 180.000 Euro und planen, 400.000 Euro an Eigenkapital selbst aufzubringen. Für den Rest sind wir auf einen kommunalen Kredit angewiesen«. Das kann ein schöner Batzen Geld sein, denn die Erdinger etwa müssen für ihren Tierheimbau etwa 1,25 Millionen Euro bezahlen. »Wir hoffen auf Gelder von Kommunen, Verbänden, Sponsoren und Mitgliedsbeiträgen, schließlich werden dort vier bis fünf Personen beschäftigt sein, davon bis zu zwei Ganztagesstellen. Zudem wird es dort eine Quarantänestation geben, die Tiere werden auch von vertraglich gebundenen Tierärzten untersucht und versorgt, so Popp.

Eine Fundtierpauschale, die die Gemeinden zu entrichten hätten, in Höhe von einem Euro pro Einwohner pro Landkreis wären ideal, dann könnte der Tierschutz mit rund 170.000 Euro pro Jahr rechnen, »das würde unser Kosten in Höhe von etwa 30 Prozent decken. Realistisch gesehen, gehen wir von 70 bis 80 Cent aus«, so Popp. Er bedauerte, dass bisher keine einzige Gemeinde des Landkreises Mitglied des Tierschutzvereins sei, das könne sich doch ändern, so sein Appell. Bürgermeister Schneider sieht die Notwendigkeit eines Tierheimes als nicht nur gewünschte, sondern »absolut notwendige Maßnahme«. Er seht einem Baubeginn im Frühjahr 2014 sehr positiv gegenüber. bb

Artikel vom 05.10.2012
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