Ausstellung zur Gestaltung des Zentrums am Ackermannbogen

Schwabing · Blick in die Zukunft

Irmgard Voigt vom Kulturteam des Vereins Ackermannbogen vor der Baugrube an der Elisabeth-Kohn-Straße.	Foto: Julia Stark

Irmgard Voigt vom Kulturteam des Vereins Ackermannbogen vor der Baugrube an der Elisabeth-Kohn-Straße. Foto: Julia Stark

Schwabing · Die Baugrube für den neuen Stadtplatz bei der Elisabeth-Kohn-Straße am Ackermannbogen ist bereits ausgehoben. Wie der Ort einmal aussehen wird, zeigt ab Mittwoch, 10. Oktober, eine Ausstellung im Schauraum im Rückgebäude der Therese-Studer-Straße 9.

Leben am Ackermannbogen

Obwohl die Planungen bereits abgeschlossen sind, gibt es zwischen dem Anwohnerverein Ackermannbogen und dem Bezirksausschuss Schwabing-West (BA 4) über die optimale Gestaltung des Zentrums der Siedlung jedoch noch Differenzen. Im vierten Bauabschnitt des Gebiets, bei dem die Fläche zwischen der Elisabeth-Kohn-Straße, der Ackermannstraße und der Schwere-Reiter-Straße bebaut werden soll, werden in den kommenden zwei Jahren zwei weitere sechs- und siebenstöckige Häuser mit insgesamt 104 Wohnungen errichtet. Außerdem soll das Areal künftig den Mittelpunkt der Siedlung bilden, an dem sich die Bewohner aufhalten und treffen können. Geplant ist eine Einkaufsstraße mit einem großen Supermarkt, kleineren Geschäften, eine Gaststätte und ein weiterer Bewohnertreff.

Insgesamt sind sowohl der Verein Ackermannbogen als auch der BA 4 mit den Entwürfen sehr zufrieden. Irmgard Voigt, Sprecherin des Kulturteams des Vereins, der die Ausstellung organisiert, bezeichnete die Arbeit der Architekten als »Geniestreich«. Besonders gelungen sei die Platzierung der Einkaufsmöglichkeiten. Diese sollen direkt gegenüber dem neuen Gewofag-Gebäude liegen, in dem ausschließlich Sozialwohnungen geschaffen werden sollen. Gerade für Menschen mit geringem Einkommen, die sich kein Auto leisten könnten, sei es wichtig, dass die Geschäfte für den täglichen Bedarf zu Fuß erreichbar seien, so Voigt. Auch der BA-Vorsitzende Walter Klein (SPD) lobte die Konzepte der Planer. »Mutig« sei etwa die Idee, auf dem Dach des Supermarkts eine Grünfläche für die Bewohner anzulegen.

Uneinig sind sich der BA und der Bewohnerverein allerdings über die Lage des Supermarkts. Voigt fürchtet, dass ein Vollsortimenter im Inneren der Siedlung zu mehr Verkehr im Wohngebiet führen wird. Der Verein habe sich daher immer dafür ausgesprochen, den Supermarkt am Rand des Areals in der Ackermannstraße oder der Schwere-Reiter-Straße zu errichten, erklärt sie. Der BA habe dies jedoch verhindert. Klein indes vertritt die Ansicht, dass das Geschäft »ins Zentrum gehört«. Gerade durch eine Randlage werde zusätzlicher Verkehr verursacht, weil der Weg dann für einen Großteil der Bewohner zu weit sei.

Unterschiedliche Meinungen bestehen auch darüber, ob im Zuge der Bauarbeiten Sträucher des angrenzenden Biotops entfernt werden sollen. Der BA lehnt den Eingriff ab, der Verein befürwortet ihn jedoch, da ­andernfalls ein teureres Bauverfahren nötig wäre, das zu höheren Wohnungspreisen führen würde. Die Untere Naturschutzbehörde hat das Abholzen der Sträucher inzwischen jedoch genehmigt. Die Pläne und Modelle zum vierten Bauabschnitt sind von Mittwoch, 10., bis Mittwoch, 24. Oktober, im Schauraum ausgestellt.

Außerdem können bei der Vernissage, die am 10. Oktober von 19 bis 21 Uhr stattfindet, Fragen an die Architekten gestellt werden. Änderungen seien bei dem Bauprojekt nun aber nicht mehr möglich, räumt Voigt ein. Die Bauarbeiten sollen bereits in diesem Jahr beginnen. Julia Stark

Artikel vom 02.10.2012
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