Drei Kandidaten wollen ins Hohenbrunner Rathaus

Hohenbrunn · Einer wird gewinnen

Der Bürger hat die Wahl: (v. l.) Werner Landmann (SPD), Amtsinhaber Stefan Straßmair (CSU) und Andreas Schlick (Bürgerforum Hohenbrunn)	Foto: Schunk

Der Bürger hat die Wahl: (v. l.) Werner Landmann (SPD), Amtsinhaber Stefan Straßmair (CSU) und Andreas Schlick (Bürgerforum Hohenbrunn) Foto: Schunk

Hohenbrunn · Nichts wirklich Neues mehr gab es für die Gäste des letzten Zusammentreffens der drei Bürgermeister-Kandidaten am Montagabend im »Lebensraum Kunst« zu hören.

Dorthin hatte der Ortsverband der Grünen die Hohenbrunner Bürger und auch seine Landtagsabgeordnete Susanna Tausendfreund geladen, um den Bürgern von der Bürgermeisterwahl am Sonntag, 7. Oktober, noch einmal die Gelegenheit zu geben, den Kandidaten auf den Zahn zu fühlen. Tausendfreund verwies in ihrem einführenden Vortrag auf die Bedeutung von »Transparenz und Beteiligung - Grüne Konzepte für eine bürgernahe Politik«. Diese Themen würde sich natürlich jeder Bewerber in einem Bürgermeister-Wahlkampf auf die Fahnen schreiben, räumte Grünen-Gemeinderat und Fraktionssprecher Wolfgang Schmidhuber zur Begrüßung der Gäste ein.

Den Anfang machte der parteifreie Andreas Schlick vom Bürgerforum Hohenbrunn-Riemerling. Für das Bürgerforum parteifrei und unabhängig ins Rennen zu gehen, sei für ihn eine »hohe, aber sehr reizvolle Herausforderung,« erklärte der 45-jährige Finanzdienstleister. Dass sich das Bürgerforum für ihn als Kandidaten ausgesprochen habe, werte er als großen Vertrauensbeweis. »Als parteifreier Bürgermeister ist es meine Aufgabe, einen gemeinsamen Konsens im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger über alle Parteigrenzen hinweg zu finden. Einzelinteressen und parteipolitische Machtspiele sollen in den Hintergrund treten. So kann im Gemeinderat ein offener Wettstreit um die besten Ideen und Konzepte für Hohenbrunn entstehen«, wirbt Andreas Schlick für sich.

Bei der Podiumsdiskussion warf Schlick Amtsinhaber Stefan Straßmair (CSU) Versäumnisse und Segeln unter falscher Flagge vor. Dass sich die Gemeindefinanzen erholt hätten, sei nicht Straßmairs Verdienst, sondern beruhe auf einer verbesserten Konjunktur und damit mehr Eingängen aus Gewerbe- und Einkommensteuer, meinte der Herausforderer. »Aus meiner Sicht sollten wir uns Fragen beantworten wie diese, wie Hohenbrunn in fünf bis zehn Jahren ausschauen soll, und wie wir es schaffen, dass die Bürger wieder mehr Vertrauen in die Politik bekommen«, meinte Schlick. Eine der Antworten darauf liege in der gemeinsamen Erarbeitung eines Ortsleitbildes von Politik, Verwaltung und Bürgern, so Schlick. Dies schaffe Vertrauen, Akzeptanz und Transparenz. Dass zur Transparenz das Abhalten einer Gemeinderatsklausur mit den Themen Verkehr und Ortsentwicklung zu Beginn einer Legislaturperiode und nicht wie gerade geplant an deren Ende gehöre, riet SPD-Kandidat Werner Landmann dem Amtsinhaber.

Der Garchinger Stadtrat und stellvertretende Fraktionsvorsitzende war in Garching an der Vorbereitung und Umsetzung zentraler kommunalpolitischer Vorhaben beteiligt, wie dem Bau einer Umgehungsstraße und der Ansiedlung von Gewerbe. Im Kreistag gehört Landmann dem Fraktionsvorstand der SPD an. Dort hat er an zahlreichen kreispolitischen Entscheidungen mitgewirkt, genannt seien das Seniorenkonzept, der Nahverkehrsplan und die Strategie der Armutsbekämpfung. Seine Erfahrungen, die der Publizist in Garching gesammelt hat, will er im Falle seiner Wahl in Hohenbrunn gerne zum Wohl der Bürger einbringen.

Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU), der vor seiner Wahl als Lehrbeauftragter an der Ludwigs-Maximilian-Universität München gearbeitet hat, verwies auf die Fortschritte, die die Gemeinde unter anderem in Sachen Kinderbetreuung seit seiner Wahl im Jahr 2006 gemacht habe. So wurde das Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeit deutlich erhöht und die Angebotspalette für Senioren signifikant erweitert. Durch gezielte Gewerbepolitik konnten neue, finanzstarke Unternehmen für Hohenbrunn gewonnen werden, informierte der 41-jährige Jurist und Kreisrat. Ein wichtiger Schritt für Hohenbrunn war seiner Ansicht nach der Ankauf der MUNA, um dort Platz für die Ansiedlung neuer, attraktiver Betriebe zu schaffen, betonte der Amtsinhaber. Auch in Zukunft wolle er sich für die Entwicklung seiner Heimatgemeinde mit aller Kraft einsetzen, versprach Straßmair. Am Sonntag, 7. Oktober, hat nun der Bürger die Qual der Wahl. hw/ib

Artikel vom 02.10.2012
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