Leseomas und Leseopas werden dringend gesucht

Unterhaching · Der Weg zum Glück

Klaus-Peter Schubert hat viel Spaß an seiner Arbeit als Leseopa in den  Unterhachinger Grundschulen.	Foto: Privat

Klaus-Peter Schubert hat viel Spaß an seiner Arbeit als Leseopa in den Unterhachinger Grundschulen. Foto: Privat

Unterhaching · Rund 110 Stunden leisten die derzeit 50 Leseomas und Leseopas jede Woche an den Unterhachinger Grund- und Mittelschulen.

Die Aktion wurde 2008 ins Leben gerufen, als die Seniorenfreizeitstätte »Senioren im KUBIZ« gemeinsam mit der Gemeinde Unterhaching und dem Kreisjugendring das Kooperationsprojekt »Gebraucht werden« ins Leben gerufen hat. Die aktiven Senioren begleiten dabei Grundschulkinder, die Unterstützung beim Lernen, vor allem aber beim Lesen brauchen. »Der Bedarf an Kindern, die Hilfe brauchen, steigt«, erklärt Klaus-Peter Schubert, der von Anfang an mit von der Partie ist. »Wir sind keine Lehrer und wollen auch keine Lehrer ersetzen«, betont er weiter.

Die Senioren kommen ein bis zweimal in der Woche zu vereinbarten Zeiten in den Unterricht und arbeiten mit einem bis zwei Schülern die Aufgaben durch, die die Lehrerinnen zuvor vorbereitet haben. Die Erfolge können sich sehen lassen. »In den Klassen, in denen wir aktiv sind, können alle Kinder am Ende gut lesen und kommen im Unterricht besser mit«, freut sich Schubert. Manche Kinder brauchen indes noch mehr Förderung als während des Unterrichts möglich ist, und bekommen dann auch nachmittags Unterstützung angeboten. »Wie viel Zeit jeder investieren möchte, liegt an ihm selbst. Man sollte mindestens einmal die Woche zwei Stunden einplanen können«, erläutert Schubert. »Zwischen manchen Lese-omas und Opas und den Kindern hat sich eine richtige Freundschaft entwickelt, und sie unternehmen auch nachmittags mal etwas zusammen, wenn die Eltern keine Zeit haben«, weiß der begeisterte Leseopa zu berichten. Der Lohn ist auf jeden Fall reichlich: strahlende Kinderaugen sind den Helfern nämlich gewiss. Die Kinder genießen die ungeteilte Aufmerksamkeit, freuen sich schon auf diese Stunden. »Die Kinder mobilisiert dieser Kontakt ganz ungemein, die Erfolge sind verblüffend«, freut sich der Unterhachinger.

Das ist aber noch lange nicht alles, was die aktiven Senioren leisten. Zusätzlich steht immer noch ein Senior in der Mittagspause der Ganztagesklassen von 12 bis 14 Uhr zur Mithilfe bei der Kinderbetreuung bereit. »Hier ist eine Aufsichtsperson einfach zu wenig, um die Bedürfnisse aller Kinder in einer Klasse unter einen Hut zu bekommen«, meint Schubert. »Von uns ist also immer noch einer dabei, der dann ein anderes Programm anbietet«, so Schubert bescheiden. Die Hilfe erstreckt sich aber nicht nur auf die Grundschule, sondern auch auf die Mittelschule. Hier wird interessierten Schülern angeboten, gemeinsam zu lernen und sich für den Qualifizierten Hauptschulabschluss vorzubereiten.

Auch hier haben sich schon wertvolle Synergien ergeben. »So hilft eine gehbehinderte 83-Jährige einer 15-Jährigen Schülerin beim Lernen und diese besorgt stolz ihre Einkäufe«, freut sich Schubert. Mit dem Schulstart sind nun weitere Kinder hinzugekommen, die Unterstützung gut gebrauchen könnten. Wer Interesse an dieser sinnvollen Aufgabe hat, der kann sich bei der Leiterin der Senioren im KUBIZ, Erdmute Albat, unter der Telefonnummer 66 55 53 19 oder bei Klaus-Peter Schubert unter Telefon 61 50 11 59 melden. Wer immer noch zögert, ob er seine Freizeit für diese gute Sache opfern soll, für den zitiert Klaus-Peter Schubert den bekannten Hirnforscher Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzner: »Wenn Sie sich Glück und ein langes Leben wünschen, tun Sie etwas für andere. Große Studien haben gezeigt: Wer anderen hilft, lebt länger und wer Geld für andere ausgibt, wird glücklicher.« hw

Artikel vom 25.09.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...