60 Jahre Südost-Kurier: FC Alemannia: Kameradschaft steht ganz hoch im Kurs

Harlaching/Giesing · 100 Jahre stolze Fußballgeschichte

Ein Bild der 1. Mannschaft des FC Alemannia aus dem Jahr 1949. 	Foto: Privat

Ein Bild der 1. Mannschaft des FC Alemannia aus dem Jahr 1949. Foto: Privat

Harlaching/Giesing · Im Sommer feierte der FC Alemannia seinen stolzen 100. Geburtstag. Dass es überhaupt etwas zu feiern gab, verdankte der FC Alemannia dem Engagement des Vereinsvorstandes rund um Herbert Eberlein und dem beherzten Engagement des Bezirksausschusses 18.

60 Jahre Südost-Kurier

Gemeinsam hatten diese sich nämlich, als vor rund vier Jahren die Kindertagesstätte an der Rotbuchenstraße 79 b, in dessen Kellerräumen sich das Vereinsheim der Fußballer befindet, abgerissen wurde, vehement dafür eingesetzt, dass Ersatzräumlichkeiten von der Stadt zur Verfügung gestellt wurden. »Ohne diesen Einsatz würde es uns wahrscheinlich gar nicht mehr geben«, erklärt der technische Leiter des FC Alemannia, Karl Sperker. An eine Ersatzunterkunft hatte von Seiten der Stadt nämlich niemand im Vorfeld gedacht, ärgerte sich Sperker.

Aus dem ehemaligen, umgebauten Fahrradkeller zogen die Kicker dann für rund zwei Jahre in einen nahegelegenen Stützpunkt des Städtischen Gartenbauamtes. Seit Herbst 2011 sind sie in den neuen Räumlichkeiten der Kindertagesstätte untergebracht, hier wird das Vereinsleben gepflegt, betont der stellvertretende Vorsitzende Heinz Ullrich. Wie wichtig das Vereinsleben ist, betonen die Vereinsvorstände, denn der Spielbetrieb muss auf ganz München verteilt stattfinden, da ist es unerlässlich, einen gemeinsamen Anlaufpunkt für die Mitglieder zu haben. Gespielt wird unter anderem in der Rotbuchenstraße, auf der Bezirkssportanlage in der Heinrich-Wieland-Straße, außerdem in Trudering und Giesing. »Unser Traum wäre es, in der Nähe des Vereinsheims noch einen Platz zum Trainieren und Spielen dazugewinnen zu können. Die Zerrissenheit der Spielstätten macht das Vereinsleben nicht eben einfacher«, betonte Sperker. Dem entgegen setzte man ein freundschaftliches und kameradschaftliches Miteinander.

Der Abriss der Kindertagesstätte war aber nicht die einzige Schreckensnachricht, die der Verein im Laufe seiner Geschichte verarbeiten musste. Einen dramatischen Einschnitt mussten die begeisterten Fußballer auch 1976 hinnehmen, als mit dem Bau einer Schulsportanlage in der Rotbuchenstraße das Großfeld für den Verein verloren ging. Seit diesem Zeitpunkt wird auch in Neuperlach gekickt, berichtet Ullrich. Kurz nach diesem Platzwechsel sank die Zahl der Mitglieder im Kinder- und Jugendbereich beträchtlich. »Anfang der 80er Jahre hatten wir gerade mal noch 20 Kinder und Jugendliche im Verein«, erinnert sich Ullrich. Dank des enormen Einsatzes unter anderem von Ehrenmitglied Karl Biberger konnten aber die so geschlagenen Lücken wieder aufgefüllt und der Verein am Leben gehalten werden. Heute zählt der FC Alemannia 220 Kinder und Jugendliche sowie 140 Erwachsene.

Während heute die Buben nach Jahrgängen den jeweiligen Mannschaften zugewiesen werden, griff man in den Gründerjahren zu einfacheren Mitteln: »Die Einteilung lautete 1925: über 100 cm Jugend, unter 100 cm Schüler«, steht es in der Chronik zu lesen. Den größten sportlichen Triumph konnte der FC Alemannia 1968 verbuchen, als sie im DFB-Pokal bis in die sechste Runde kamen. Heute spielt die erste Mannschaft in der Kreisklasse. Auch einen prominenten Fußballer hat der FC Alemannia hervorgebracht. Christian Lell, der heute in Spanien bei Levante UD spielt, hat als kleiner Junge in der Rotbuchenstraße das Kicken gelernt. hw

Artikel vom 19.09.2012
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