Demnächst Infoabend zur Umgestaltung des Ortskerns

Berg am Laim · Parkplatzsuche

Der Berg am Laimer Ortskern soll neu gestaltet werden. Angela Buckenauer fürchtet um ihre Existenz, wenn dort Parkplätze wegfallen. BA-Vorsitzender Robert Kulzer hat aber auch Radler und die Aufenthaltsqualität im Blick.	Fotos: js

Der Berg am Laimer Ortskern soll neu gestaltet werden. Angela Buckenauer fürchtet um ihre Existenz, wenn dort Parkplätze wegfallen. BA-Vorsitzender Robert Kulzer hat aber auch Radler und die Aufenthaltsqualität im Blick. Fotos: js

Berg am Laim · Gewerbetreibende aus Berg am Laim fürchten, dass ihnen nach der Umgestaltung des Ortskerns an der Baumkirchner Straße die Kunden wegbleiben. Der Grund: Zugunsten der Erneuerung des Platzes sollen rund zwei Drittel der Parkplätze geopfert werden.

Auf der jüngsten Sitzung des Bezirksauschusses Berg am Laim (BA 14) forderten Geschäftsinhaber und Ärzte die Mitglieder des Stadtteilparlaments dazu auf, sich für den Erhalt der Stellplätze einzusetzen. BA-Chef Robert Kulzer (SPD) kündigte an, in Kürze einen Informationsabend zum zweiten Bauabschnitt zwischen der Kreillerstraße und der Neumarkter Straße zu veranstalten.

Gerade Kleinunternehmer seien auf die Parkplätze angewiesen, sagte Angela Buckenauer, die seit rund 30 Jahren in der Baumkirchner Straße ein Friseurgeschäft betreibt. Könne man nicht mehr mit dem Auto anfahren, sei dies für sie existenzbedrohend: »Dann kann ich meinen Laden in einem Jahr schließen.« Gestrichen werden sollen laut den aktuellen Planungen, die seit Anfang August vorliegen, 28 der insgesamt 70 Parkplätze. Dies sei nicht zumutbar, klagte Buchenauer. Anton Spitlbauer senior (CSU), Vorsitzender des Unterausschusses für Soziales im BA, gab zu bedenken, dass es am Ortskern auch zahlreiche Arztpraxen gebe, die vor allem von älteren Menschen besucht würden. »Das Auto ist der Rollator für Senioren«, so Spitlbauer. Nicht immer sei es möglich, dass Angehörige die Patienten zum Arzt fahren und wieder abholen. Alexander Junk, Zahnarzt aus der Baumkirchner Straße, kritisierte, die Lage habe sich schon vor langer Zeit verschlechtert. Zu erwarten sei auch, dass der Parkdruck mit der Fertigstellung von angedachten Neubaugebieten weiter steige.

Parkplatz-Nutzung zeitlich begrenzen?

Die Umgestaltung des Ortskerns dürfe nicht zu Lasten der Nahversorgung gehen, sagte auch Sascha Multerer (CSU). Die Anfahrt mit dem Auto müsse weiterhin möglich bleiben. Zwar könne man nicht alle Parkplätze erhalten. Allerdings müsse man über neue Lösungen nachdenken. Bereits diskutiert worden sei etwa bei einem Termin im Technischen Rathaus, am Behrpark Schrägparkplätze einzurichten oder auf bestimmten Flächen das Parken zeitlich zu begrenzen. Außerdem gebe es die Überlegung, den Geh- und Radweg nach Osten zu verschieben, berichtete Kulzer. Durch diese Maßnahme könnten einige Parkplätze gewonnen werden. Bislang sei dies jedoch an einer Eigentümergemeinschaft gescheitert, die sich weigere, die dafür benötigten Flächen abzugeben.

Die Stellplätze seien jedoch nur einer von vielen Faktoren, betonte Kulzer: »Wir müssen überlegen, was wir opfern wollen.« Setze man die Priorität beim Parken, gehe dies vielleicht zu Lasten der Aufenthaltsqualität und auch ein Radweg sei in der geplanten Form nicht mehr möglich. Ausführlich über die Umgestaltung des Ortskerns informieren können sich die Bürger am Mittwoch, 17. Oktober. Ab 18.30 Uhr werden Vertreter der Stadt im Pfarrsaal St. Michael in der Baumkirchner Straße den nächsten Bauabschnitt ausführlich vorstellen. Kulzer versprach indes, der Verwaltung die Sorgen der Gewerbetreibenden zur Parksituation mitzuteilen, so dass diese bereits im Vorfeld der Veranstaltung nach Lösungen suchen könne. Julia Stark

Artikel vom 04.09.2012
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