Blick hinter die Kulissen am Tag des offenen Denkmals

Unterhaching/Holzkirchen · Geschichte erleben

Der »Bauernschmied« ist dieses Jahr zum ersten Mal beim Tag des offenen Denkmals am 9. September mit von der Partie.	Foto: hw

Der »Bauernschmied« ist dieses Jahr zum ersten Mal beim Tag des offenen Denkmals am 9. September mit von der Partie. Foto: hw

Unterhaching/Holzkirchen · Gleich zwei Kleinode im Hachinger Tal sowie die Laurentius-Kirche in Holzkirchen öffnen am Tag des offenen Denkmals, am 9. September, für Kulturinteressierte ihre Pforten.

Zum ersten Mal dabei ist der »Bauernschmied« in der Bürgermeister-Prenn-Straße 17 in Unterhaching. Wann genau der Hof errichtet wurde, kann nicht mehr nachvollzogen werden, urkundlich wurde er jedoch erstmalig 1574 erwähnt, berichtet Heimatpfleger Günter Staudter. Liebevoll renoviert und restauriert wurde das Gebäude in den Jahren 1979/80 und erstrahlt immer noch im Glanz lang vergangener Tage. Der Sechzehntel-Hof, eine Einteilung, die damals nach der Steuerkraft eines Anwesens vorgenommen wurde, weist auch architektonisch eine Besonderheit auf, da die beiden Dachseiten nicht nur unterschiedlich lang sind, sondern auch noch eine unterschiedliche Neigung aufweisen. Die Nordseite hat eine Neigung von 43 Grad während die Südseite nur eine Neigung von 24 Grad aufweist und deutlich länger ist. Seinen Namen hat der Hof vom ausgebübten Beruf des ehemaligen Besitzers, der eine Schmiede besaß. Das Haus ist in Blockbauweise errichtet. Die wunderbar geschnitzte Haustüre beispielsweise stammt aus dem Jahr 1875. Seit 1987 lebt Marion Schmöller mit ihrer Familie in diesem Haus. »Auf den ersten Blick hatte mir das Haus gar nicht so gut gefallen, aber als ich die Stube mit dem Kachelofen sah, war es um mich geschehen«, erklärt die Münchner Geschäftsfrau. Ein kleiner Bauerngarten gehört zu dem geschichtsträchtigen Haus. Sie schätzt vor allem die gemütliche Atmosphäre, die das Haus mit seinen dicken Mauern und knarzenden Dielenböden ausstrahlt. »Das Haus ist ein echter Ruhepol für mich«, schwärmt Marion Schmöller. Gemeinsam mit Günter Staudter wird sie Besuchern das Haus am 9. September von 10.00 bis 12.30 und von 14.00 bis 17.00 Uhr näher bringen.

In Oberhaching kann man am Hubertusplatz 3 am Tag des offenen Denkmals das Wagnerhaus aus dem Jahre 1721 besichtigen. 1997 wurde das Anwesen von der Gemeinde Oberhaching erworben und bis 2006 saniert. Damit wurde das letzte vollständig erhaltene Holzhaus des Ortes für die Öffentlichkeit gesichert. Der Förderverein Heimatfreunde Wagnerhaus e.V. nutzt es als Heimatmuseum und Begegnungsstätte. Geöffnet hat es am 9. September von 10.00 bis 16.00 Uhr.

Auch in Holzkirchen lädt man zum Tag des offenen Denkmals ein. Am Marktplatz steht die Laurentiuskirche für die Besucher offen. Die Anfänge des Wahrzeichens von Holzkirchen liegen im Dunkeln. Bereits um das Jahr 1.000 wird die Kirche aber bereits in Urkunden erwähnt. 1493 wurde die Kirche unter Mithilfe des Abtes von Tegernsee nach einem Brand (1490) in gotischem Stil neu aufgebaut. Von 1704 bis 1711 wurde die Kirche vollkommen erneuert, das Kirchenschiff um einen Meter erhöht, ein neuer Dachstuhl aufgesetzt, die Sakristei gebaut und dem Kirchturm eine barocke Haube gegeben. Im Laufe der Jahrhundert fanden immer wieder Baumaßnahmen rund um die Kirche statt. Bei den Führungen von zwischen 14.00 und 16.00 Uhr kann man der alten Kirche aufs Dach steigen und den Dachstuhl besichtigen. Alle Angebote sind kostenfrei. Heike Woschée

Artikel vom 28.08.2012
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