Erst im Sommer 2014 sollen die ersten Bagger anrollen

Haar · Votum für Jugendstilpark

Hier ist das Modell des Planungsgebiets Nummer 1. dargestellt.      	Foto: bogevischs buero

Hier ist das Modell des Planungsgebiets Nummer 1. dargestellt. Foto: bogevischs buero

Haar · Grünes Licht vom Gemeinderat für das weitere Vorgehen mit Bebauungs- und Grünordnungsplan für den Jugendstilpark: Mit drei Gegenstimmen der Christsozialen Andreas Rieder, Werner Pflanzelt und Markus Haider befürwortete das Plenum den von einer Fachjury mit zwei eindeutigen Abstimmungen gekürten Siegerentwurf von »bogevischs buero«, Architekten & Stadtplaner GmbH, und Micheller und Schalk Landschaftsarchitektur für die beiden ersten Wohnbau-Planungsgebiete Nr. 1 und Nr. 6 im mehr als 100 Jahre alten Quartier auf dem hälftigen Gelände des ehemaligen Bezirkskrankenhauses.

Architekt Gert F. Goergens präsentierte und erläuterte den Lokalpolitikern die eingereichten Entwürfe, damit das Kommunalparlament offiziell zum seit Sommer 2003 gestarteten Vorhaben und dem damit verbundenen Wettbewerb Stellung beziehen konnte. Goergens hob hervor, dass für jedes bestehende Haus in dem nunmehr in acht Zonen eingeteilten Areal ein eigenes Datenblatt mit umfassenden und exakten Daten erstellt worden ist. Der Bestand an Wohnflächen beträgt insgesamt rund 30.000 Quadratmeter, neu geschaffen werden knapp 200 Wohnungen unterschiedlicher Größe mit zirka 100.000 Quadratmetern Wohnfläche. Im Plangebiet Nr. 1 – rund 17.000 Quadratmeter groß, drei geschützte Gebäude, Baujahr 1910/12 – entstehen drei Häuser mit rund 6600 Quadratmeter Fläche für Eigentumswohnungen. Im Gebiet Nr. 6 – rund 17.600 Quadratmeter groß – gibt es neun Häuser mit etwa 11.700 Quadratmeter Wohnfläche, wobei ein Drittel als Eigentums- und zwei Drittel Mietwohnungen vorgesehen sind. Die Dächer sind mit einer so genannten Deckelkonstruktion geplant. Autostellplätze werden vorwiegend in Tiefgaragen untergebracht. Mit dem Entwurf des Büros Bogevisch konnte sich Rieder nicht anfreunden: »Das gefällt mir einfach nicht. Eine Sensibilität zum Bestehenden ist überhaupt nicht da.« CSU-Sprecher Thomas Reichel erklärte für die Fraktion, »dass die Mehrheit in unseren Reihen« dafür ist. Bemerkenswert ist dabei, dass ein Drittel der schwarzen Räte dagegen votierte. Auf der anderen Seite betonte SPD-Fraktionsvorsitzender Alfons Meindl, dass es nun gelte, den »Prozess zu beschleunigen«. Denn die Abstimmungen zwischen Gemeinde, Investoren und Planern hat sich seit dem Entscheid des Wettbewerbs mehr als zwei Monate hingezogen.

So ist denn im Beschluss auch fixiert: »Die Investoren werden dringend ersucht, die vereinbarten Planungsaufträge zur Ausarbeitung der Musterquartiere umgehend zu beauftragen, um in den Bauleitplanung fortfahren zu können.« Bis zum Start der Bauarbeiten vergeht aber noch einige Zeit. Haars Bauamtschef Rainer Wöhrl schätzt: »Knappe zwei Jahre«, also bis Sommer 2014 dürfte es wohl dauern, ehe die ersten Bagger anrücken. Unbeantwortet blieben seitens der Investorenvertreter – JSP München fürs Quartier Nr. 1 und Oberbayerische Heimstätte, Gemeinnützige Siedlungs-/Deutsches Heim Wohnungsbau für das Baugebiet Nr. 6 – die von Reichel und seinem Parteikollegen Paul Wieser gestellten Fragen »zur Tendenz des Preises pro Quadtratmeter«, was viele Bürger stark interessiert. Angesichts der bei den Visualisierungen erkennbaren teuren Baustoffe, bezweifelte Wieser, ob »preiswerter Wohnraum« angeboten werden kann. ikb

Artikel vom 26.08.2012
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