Der neue Transparenzbericht des MDK über das Maria-Stadler-Haus

Haar · Eine deutliche Verbesserung

Gut aufgehoben in Haar: Maria-Stadler-Haus wurde jetzt mit der Pflegenote 1,3 benotet.	Foto: Privat

Gut aufgehoben in Haar: Maria-Stadler-Haus wurde jetzt mit der Pflegenote 1,3 benotet. Foto: Privat

Haar · Viel hat sich in den letzten Jahren getan im Maria-Stadler-Haus. Leitung und Träger haben gewechselt, das Haus ist nun, seit Mai 2011, ein eigenständiger Tochterbetrieb der Gemeinde Haar.

Intern wurden alte Strukturen aufgebrochen, modernisiert und die Verantwortungsbereiche neu verteilt. Betreuungsassistenten kümmern sich nun um das Wohl der an Demenz erkrankten Bewohner, mit dem Projekt »Palliative Care im Maria-Stadler-Haus«, das inzwischen abgeschlossen ist, wurde die Versorgung der Bewohner in der letzten Lebensphase deutlich verbessert. Das Haus hat nun eine »Beauftragte für Palliative Care und Ethikberatung«, die direkt der Geschäftsführung unterstellt ist. Dies sind nur einige wenige, nach außen sichtbare Beispiele des Wandels.

Die grundlegenden Umstrukturierungen haben sich nun auch in den sogenannten »Pflegenoten« niedergeschlagen: mit einer Gesamtnote von 1,3 liegt das Maria-Stadler-Haus nun knapp unter dem Landesdurchschnitt. »Eine 1,0 in den Bereichen soziale Betreuung und Alltagsgestaltung und Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene kann sich sehen lassen«, so der Geschäftsführer der Maria-Stadler-Haus gemeinnützigen GmbH, Peter Reitberger. »Auch die 1,2 im Bereich Umgang mit demenzerkrankten Bewohnern ist nicht übel. An der 1,6 im Bereich Pflege und medizinische Versorgung arbeiten wir weiter. Die 1,0 bei der Befragung der Zufriedenheit unserer Bewohner bestätigt uns.«

Grundsätzlich steht man dem System der Pflegenoten weiter kritisch gegenüber. »Das System misst, gerade im Teilbereich‚ Pflege und medizinische Versorgung nicht das, was es messen soll, nämlich das Ergebnis unserer Arbeit. Es misst vor allem die Güte der Dokumentation«, so Peter Reitberger. »Dokumentation ist wichtig und unabdingbar. Sie ist Grundlage der Informationsweitergabe und macht unsere Arbeit transparent. Wichtiger ist jedoch, dass es den Bewohnern gut geht und dass sie sich bei uns wohlfühlen. Das lässt sich naturgemäß schlecht messen«, so Reitberger weiter. Auch die Berechnung der Noten ist überaus kompliziert und für den Verbraucher nicht oder nur mit großer Mühe nachvollziehbar. Hier sollte man deutlich nachbessern. Was ist also jenen zu raten, die einen Pflegeplatz suchen? »Kommen Sie zu uns. Reden Sie mit den Mitarbeitern und mit den Bewohnern. Fragen Sie Ihren Hausarzt. Und die, die Ihre Angehörigen zu Hause versorgen: Achten Sie auch auf sich. Gönnen Sie sich notwendige Pausen und nützen Sie die Angebote der Kurzzeit- und Verhinderungspflege. Informieren Sie sich rechtzeitig; warten Sie nicht, bis Sie nicht mehr können. Wir können Ihnen helfen. Sorgen Sie vor. Ihre Angehörigen brauchen Sie«, rät Reitberger.

Seit Juni 2009 besteht das System der Pflegenoten. Die Ergebnisse der unangemeldeten Qualitätsprüfungen des medizinischen Dienstes der Krankenkassen münden seitdem nicht mehr nur in einem internen Bericht, sondern werden der Öffentlichkeit durch einen »Transparenzbericht« im Internet zugänglich gemacht. Dabei werden für vier Teilbereiche Noten vergeben, die die Entscheidung für eine Einrichtung bei der Suche nach einem Pflegeplatz erleichtern sollen. Die Ergebnisse aus der Befragung der Bewohner nach ihrer Zufriedenheit mit der Versorgung fließen dabei nicht in die Gesamtnote ein.

Artikel vom 20.08.2012
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