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Bauplan des Sudetendeutschen Museums umstritten
Haidhausen · Zu hoch hinaus?
Wo jetzt noch das Restaurant »Wallensteinstube« steht, will die Sudetendeutsche Stiftung ein großes Museum errichten. Vorstand Franz Pany würde gerne in die Höhe bauen. Im Hintergrund erkennt man den Gasteig. Fotos: js, privat
Haidhausen · Die Sudetendeutsche Stiftung plant, in der Hochstraße, bei der Abzweigung Am Lilienberg, ein Museum zu bauen. Das Vorhaben stößt jedoch nicht bei allen auf Zustimmung. Während die Landespolitik das Projekt begrüßt, lehnt der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) die Pläne ab.
Der Grund: Das Gebäude an der Isarhangkante soll fünf Stockwerke bekommen. Das Planungsreferat prüft derzeit, ob diese Höhe mit dem Stadtbild verträglich ist. Die Stiftung zieht nun eine Überarbeitung der Entwürfe in Erwägung. Auf rund 1.000 bis 1.200 Quadratmetern Fläche soll auf dem Gelände neben dem Sudetendeutschen Haus in der Hochstraße 8 ein Museum entstehen. Ausgestattet mit moderner Technik und Multimediaräumen sollen dort künftig kulturinteressierte Besucher informiert werden über die Geschichte der deutschstämmigen Bevölkerung aus den historischen tschechischen Gebieten Böhmen und Mähren.
Die bayerische Landesregierung unterstützt das ehrgeizige Projekt im Herzen Haidhausens. Das Museum passe »hervorragend an diesen Ort«, schwärmt Sozialministerin Christine Haderthauer, Schirmherrschaftsministerin der Sudetendeutschen. So wie es momentan aussieht, wird der Freistaat die Kosten von 20 Millionen Euro übernehmen. Haderthauer hofft sehr, dass es nun zügig gelinge, die baurechtlichen Fragen zu lösen.
Diese werfen allerdings Probleme auf. Laut Katja Strohhäker, Sprecherin des Planungsreferats, ist nämlich noch unklar, ob der von der Stiftung beantragte Vorbescheid für eine Baugenehmigung in seiner aktuellen Version genehmigt werden kann. Bedenken gebe es wegen der Lage im Landschaftsschutzgebiet und aufgrund der geplanten Höhe.
BA will keinen Präzedenzfall
Bereits einstimmig gegen das Vorhaben ausgesprochen hat sich der BA. Gemäß den Entwürfen würde das Museum doppelt so hoch werden wie die umliegende Bebauung, rügte Eva Steinkirchner (SPD): »Ich hoffe, dass die Lokalbaukommission das zurückstutzt.« Auch Adelheid Dietz-Will (SPD), die Vorsitzende des Stadtteilparlaments, sagte, die derzeitigen Pläne hätten »große Mängel«. Sollte der Bau genehmigt werden, sei künftig an der Isarhangkante mit sechs- bis siebengeschossigen Gebäuden zu rechnen. Einer derartigen Entwicklung müsse man »Einhalt gebieten«, mahnte Barbara-Sylvia Schuster (SPD).
Der Vorstandsvorsitzende des Stiftungsvorstands, Franz Pany, zeigt sich indes kompromissbereit. Zwar räumte er ein, er bedaure, dass sich der Bezirksausschuss gegen das Projekt in dieser Form entschieden habe, ohne das Ergebnis der Stadtbildprüfung des Planungsreferats abzuwarten. Zudem betonte er: »Auf Flächen verzichten können wir nicht.« Denkbar sei jedoch, niedriger zu bauen und zum Ausgleich Teile des Hauses auf dem Areal des Innenhofs zu errichten: »In die Höhe zu bauen hat sich einfach angeboten, aber jetzt überlegen wir auch diese Lösung.« Julia Stark
Artikel vom 07.08.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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