Erntefest des Trachtenvereins D’Hachinger Taler feiert Jubiläum

Unterhaching · Beten und feiern

Der Kronentanz des Trachtenvereins D’Hachinger Taler bildet jedes Jahr den  Höhepunkt des beliebten Erntefestes Mitte August. 	Foto: VA

Der Kronentanz des Trachtenvereins D’Hachinger Taler bildet jedes Jahr den Höhepunkt des beliebten Erntefestes Mitte August. Foto: VA

Unterhaching · Am Sonntag, 19. August (Ausweichtermin bei schlechtem Wetter 26. August) lädt der Trachtenverein D’Hachinger Taler zum 40. Erntefest in den Klostergarten des Marxhof in der Biberger Straße ein.

Aus der Taufe gehoben wurde das Erntefest, um Ersatz für das ehemalige Pfarrfest von St. Alto zu schaffen, das lange Jahre im Perlacher Forst am Hirschbrunnen stattfand. Da die Forstdirektion den Trachtlern einen Strich durch die Rechnung machte, als diese anfragten, ob auch sie am Teich in der Nähe des Hirschbrunnens, der »Baazlack«, feiern dürfen, mussten nach einem Alternativstandort gesucht werden. Mit offenen Armen wurden sie im Kloster der Barmherzigen Schwestern aufgenommen. Im Klostergarten konnten sie am 17. September 1972 ihr erstes Erntedankfest feiern. Alle Hütten, die dabei für den Verkauf von Speis und Trank aufgestellt worden waren, hatten die Trachtler selbst gebaut. Das Holz dazu hatten die umliegenden Bauern gespendet. Zum Dank an die Ordensschwestern für ihre Gastfreundschaft wurde auch 1972 erstmals der Kronentanz aufgeführt, der mittlerweile zum festen Programm des Erntefestes gehört. Nachdem der Verein einige Jahre mit dem schlechten Wetter zu kämpfen hatte, wurde beschlossen, das Fest in den August zu verlegen und es von »Erntedankfest« in »Erntefest« umzubenennen, da im August die Ernte noch nicht zur Gänze eingebracht worden ist, wie der Mitbegründer des Erntefestes, Toni Trost bei einem Pressegespräch erklärt.

Damit die Tanzvorführung der Trachtler auch in einem würdigen Rahmen stattfinden kann, wurde beschlossen, einen Tanzboden zu bauen. Wieder spendeten die Bauern reichlich Holz und die Vereinsmitglieder packten kräftig mit an, um sich ihren Traum zu erfüllen. »Wir waren jung und hatten jede Menge Ideen«, denkt Toni Trost gerne an die Anfänge des Festes zurück. Jedes Erntefest beginnt traditionell mit einem feierlichen Festgottesdienst auf dem Klostergelände. Seit 1984 ziert eine selbstgebundene Erntekrone aus vier verschiedenen Getreidesorten (Weizen, Roggen, Hafer und Gerste) den Festaltar des Erntefestes. Nach dem Gottesdienst beginnt das eigentliche Fest mit bayerischen Schmankerln. »Unsere Damen machen alleine jedes Jahr zwei Zentner Kartoffelsalat!«, hebt Toni Trost hervor. Überhaupt ist bei diesem Fest jedes Mitglied im Verein gefragt. Ob Kuchen backen, Kaffee kochen oder Eintritt kassieren, hier bleibt keine Zeit für Müßiggang. Auch die Kinder müssen ran, sie betreuen die Spielstände, beispielsweise ein historisches Kegelspiel oder das Glücksrad.

Rund 2.000 Plätze gibt es unter den Schatten spendenden Bäumen, die schnell belegt sind. Höhepunkt ist immer die Aufführung des Kronentanzes und anderer Darbietungen wie zum Beispiel dem »Bankerltanz«. Echte bayerische Volksmusik darf natürlich nicht fehlen. In diesem Jahr gibt es zudem eine Fotoausstellung und eine Festschrift zum Jubiläum. Als Dank für die Schwesternschaft haben die Trachtler im Mai bereits eine Linde im Klostergarten gepflanzt, es ist mittlerweile die Dritte. »Die werfen wunderbaren Schatten, da braucht man nicht so viele Schirme aufstellen«, scherzt Toni Trost.

Damit das Fest, das im Laufe des Tages zwischen 3.000 und 4.000 Menschen besuchen, auch reibungslos abläuft, ist schon im Vorfeld jede Menge Arbeit zu leisten. »Ohne die Unterstützung von den Unterhachinger Gewerbetreibenden wäre das gar nicht möglich«, erklärt Trost. Überhaupt arbeite man Hand in Hand, um jedes Jahr auf’s Neue ein gelungenes Fest auf die Beine zu stellen und die Tradition am Leben zu erhalten. hw

Artikel vom 07.08.2012
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