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BA lud zur Sondersitzung »Zu- und Missstände der Schulbauten im Bezirk«
Neuperlach · Vor allem Räumlichkeiten fehlen
Gut über die Bühne brachten (v.l.) Angelika Schwanzer, Marina Achhammer, Hans-Jürgen Stein und Anja Burkhardt (BA 16) die Sondersitzung. Foto: aha
Neuperlach · Es herrscht Raumnot überall, erfuhren Hans-Jürgen Stein, der Leiter der Abteilung Zentrales Immobilienmanagement im Referat für Bildung und Sport (RBS) und seine Sachbearbeiterin Angelika Schwanzer, bei der Sondersitzung über die Zu- und Missstände in den Schulbauten und Kindertagesstätten sowie bei Sporthallen im 16. Stadtbezirk.
Dazu hatte der Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach (BA 16) eingeladen, nachdem im Februar dieses Jahres ein Teil einer Pavillondecke an der Mittel- und Förderschule am Gerhart-Hauptmann-Ring eingebrochen war.
Das RBS verwaltet und finanziert über 1500 Bauwerke in ganz München, davon 90 Objekte im Stadtbezirk 16. Ihr Zustand würde regelmäßig mit Schulleitung und Fachkräften untersucht, im 16. Stadtbezirk anlässlich der Sondersitzung kürzlich, sagte Stein. An Budget stehen insgesamt knapp 50 Millionen Euro zur Verfügung. Umfassende Generalsanierungen sind für sieben Schulen im Gange oder geplant. Andere werden erweitert.
So prüfe das RBS gerade den Bau eines dreistöckigen, unterkellerten Gebäudes auf der Schulwiese, um Platz für die Kinder aus dem geplanten Neubaugebiet Hochäckerstraße zu schaffen. Damit überraschte er den BA und vor allem Veronika Schäffer, die Schulleiterin der Grundschule am Pfanzeltplatz: »Das höre ich heute zum ersten Mal«, reagierte Schäffer sichtlich verblüfft. »Wenn der Neubau an die Stelle der jetzigen Pavillons kommt, bin ich damit sehr zufrieden«, so sie gegenüber dem Südost-Kurier. Damit ließe sich die Raumnot für parallel laufende Religions- und Handarbeitskurse sowie die ab 2013 drei Ganztagszüge lösen, die dann einen ordentlichen Raum zum Mittagessen bekämen.
»Ganztagsschüler sollen nicht im Klassenzimmer essen«, betonte Stein und versprach, gleich am nächsten Tag im RBS nachzuhaken, was mit dem Antrag auf eine neue Küche für die Mittagsbetreuung an der Grundschule Balanstraße sei. »Der Elektroherd ist zehn Jahre alt und wackelt«, hatte ihn BA-Vorsitzende Marina Achhammer auf die Spur gebracht. Den Wunsch nach besserer Gymnasialversorgung im Stadtteil angesichts des Baugebiets Hochäckerstraße, teilte Stein allerdings nicht. Das Michaeligymnasium und das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium in Bogenhausen würden um je zehn Klassenräume erweitert, dazu käme das Gymnasium Trudering. Somit müsse das Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) nicht erweitert werden. »Das Truderinger Gymnasium entlastet uns nicht!«, verneinte HHG-Leiter Reinhard Duetsch, und betonte, die von Stein angesprochenen Pavillons mit 40 Jahren Lebensdauer hielten maximal noch zehn Jahre, weil Ameisen die Fundamente aushöhlen. »Die Schule ist in drei Minuten geräumt, mit oder ohne neue Sirene!«, verwies er auf den schlimmsten Tag für einen Schulleiter: Wenn der Brandschutzbeauftragte kommt und Brandschutzmaßnahmen viel Geld verschlingen, das man viel wirkungsvoller für die Schule selbst einsetzen könne.«
Die PC- und Internetausstattung an den Schulen sei mäßig, sagte Markus Blume (CSU). »Dass die PCs so langsam hoch fahren wusste ich nicht2, gab Stein zu, betonte aber, es stünden extra Programme von je fünf Millionen Euro für Fachlehrsäle und für Ganztagsausstattung zur Verfügung. Den Hinweis von Sabine Löffler, der kommissarischen Leiterin der Grundschule an der Führichstraße, »nicht nur die Toiletten sanieren, sondern sie auch mehrfach täglich reinigen, sonst ist die Sanierungserfolg bald hin«, musste er sichtlich sorgenvoll ablehnen. Das sei nicht finanzierbar. Auch Löffler klagte über Raumnot, sie habe vom Schulneubau, der im Mai 2013 beginnen soll, nichts.
Warum die so dringlich gewünschte Bühne in der neuen Sporthalle nur eine mobile sein kann, erklärte Stein für viele Stadtteilpolitiker erstmals verständlich: für eine feste Bühne reicht das realisierbare Raummaß schlicht nicht aus. »Die Turnhalle ist auf den Zentimeter auf das knappe Gelände eingepasst«, sagte Stein mit hörbarer Bewunderung für die Planer! Übrigens teilte er gegen Ende der Sitzung mit, die Prüfung des eingebrochenen Schuldachs habe keine eindeutige Ursache ergeben, sondern sei eine Verkettung unglücklicher Umstände gewesen. Angela Boschert
Artikel vom 04.08.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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