1860-Nachwuchs viel zu grün

Bamberg zieht Junglöwen die Zähne

Torgefährlichster Junglöwe: Bobby Wood. Foto: A. Wild

Torgefährlichster Junglöwe: Bobby Wood. Foto: A. Wild

München · Vorne hui, hinten pfui! Auf diese knappe Formel lässt sich der Auftritt des TSV 1860 München II beim FC Eintracht Bamberg bringen. Durchaus gefälligen Offensivaktionen folgten vor rund 1.000 Zuschauern im Fuchs-Park-Stadion vogelwilde Aussetzer in der Defensive der Gäste. Bereits nach einer Viertelstunde lag die Löwen-U21 mit 0:3 im Rückstand.

Zwar brachte Bobby Wood mit einem Kopfballtreffer den TSV 1860 auf 1:3 heran, dem aber noch vor der Pause prompt der vierte Bamberger Treffer folgte. Ein Eigentor von Phillipp Steinhart brachte die Gastgeber nach dem Wechsel sogar zwischenzeitlich mit 5:1 in Front. Dem eingewechselten Robert Glatzel und erneut Bobby Wood gelang es in der Schlussviertelstunde den Abstand auf 3:5 zu verkürzen.

Gegenüber der 0:2-Heimniederlage gegen Frohnlach wurde die Startformation von Trainer Alexander Schmidt nur auf einer Position verändert. Für Christoph Dinkelbach rutschte Christoph Rech in die Innenverteidigung. Der leistete sich bereits nach fünf Minuten ein Foul am Ex-Löwen Alexander Deptalla im Strafraum. Schiedsrichter Stefan Bloch pfiff Elfmeter, den er kurz zuvor auf der Gegenseite bei einer ähnlichen Situation an Bobby Wood noch verweigert hatte. Christoph Kaiser verwandelte sicher zur Führung für die Eintracht (6. Min.). Fünf Minuten später erhöhte Johannes Bechmann gegen eine indisponierte Löwenabwehr per Kopf zum 2:0 (11. Min.). Nur zwei Minuten später klärte Löwen-Keeper Vitus Eicher einen Torschuss von Christoph Kaiser mit einer Flugeinlage, den abprallenden Ball schnappte sich Deptalla und schloss zum 3:0 ab (13. Min.). Nach einer kurz ausgeführten Ecke fand eine Flanke von Phillipp Steinhart den Kopf von Bobby Wood, der zum 1:3 traf. Bis kurz vor der Halbzeitpause drückten die jungen Löwen nun mit gefälligen Kombinationen und gefährlichen Standards auf das Eintracht-Tor. Doch ein ums andere Mal hielt Oliver Scheufens seinen Kasten sauber. Einen der selten gewordenen Konterangriffe der Gastgeber schloss Johannes Bechmann mit einem Distanzschuss aus 30 Metern ab. Vitus Eicher konnte den Ball nicht weit genug zur Seite abwehren – Bambergs Tobias Seifert war zur Stelle und erhöhte zum 4:1-Pausenstand.

Auch im zweiten Durchgang nutzen die Gastgeber konsequent jede sich bietende Chance. Eine scharfe Hereingabe grätschte Löwen-Verteidiger Phillipp Steinhart ins eigene Tor (55. Min.). Die Löwen waren weiter um eine Resultatsverbesserung bemüht, aber glücklos. In der 72. Minute verletzte sich Linienrichter Andreas Hartl bei einem Sturz so schwer am Knöchel, dass er nicht mehr weitermachen konnte. Für ihn kam, direkt von der Haupttribüne verpflichtet, die Bamberger Schiedsrichterlegende Christian Stöhr zum Einsatz. Das Spiel war deshalb rund acht Minuten unterbrochen. In der Schlussphase erhöhte der TSV 1860 II gegen die zunehmend müder werdenden Gastgeber noch einmal das Tempo und wurde für sein Engagement belohnt. In der 90. Minute verkürzte der eingewechselte A-Juniorenspieler Robert Glatzel auf Vorlage von Korbinian Vollmann auf 2:5. In der 8. Minute der Nachspielzeit verwertet Wood eine weitere Hereingabe von Vollmann zum 3:5 Endstand – bereits der vierte Saisontreffer des US-Amerikaners.

Löwen-Chefcoach Alexander Schmidt brachte in der Pressekonferenz den Spielverlauf auf den Punkt: „Wir haben grobe individuelle Schnitzer in der ersten Viertelstunde gemacht, die der Gegner konsequent bestraft hat.“ Zwar sei es seinem Team phasenweise gelungen, guten und schönen Fußball zu spielen. „Aber durch die groben Fehler machen wir uns alles selbst kaputt. Wenn wir das nicht abstellen, holen wir so schnell keine Punkte mehr. Wir haben jetzt zweimal hintereinander Lehrgeld bezahlt“, so Schmidt. Kommenden Sonntag, um 14 Uhr in Unterhaching, treffen die jungen Löwen im Derby auf den FC Bayern München II.

Artikel vom 29.07.2012
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