München · Museumsreif

Ausschnitt des Teppichs der FrauenEdition. Foto: Ulrike Budde

München · Fröhliches Finale für den inzwischen dreizehn Meter langen und drei Meter breiten Teppich der „FrauenEdition“ am Donnerstag, 2. August: Ab 17 Uhr wird er dem Münchner Stadtmuseum übergeben.

Anlässlich der Übergabe des bunten Kunstwerks, das auf der Theresienwiese begonnen wurde und 500 Tage wild gewachsen ist, findet ein frech-fröhlicher Festakt mit Picknick und Kunsthäppchen auf dem St.-Jakobs-Platz statt.

Das Kunstobjekt besteht aus vielen Einzelteilen und aus einer unerschöpflichen Materialvielfalt: bestickte und zusammengenähte Textilreste, in Hasendraht verwebte Plastiktüten, gehäkelte und gestrickte Video- und Absperrbänder, Spitzen, eine Barbiepuppe, angefangene Bikiniteile und Topflappen, Stücke aus einem Lieblingspullover, eine Babymütze aus den 50er-Jahren, ein Kaffeewärmer aus Anatolien, Chirurgenhandschuhe, Blumen und vieles mehr. Frauen, Männer und Kinder haben mitgewirkt. Die letzten öffentlichen Aktionen fanden beim Parking Day von Green City in der Türkenstraße und im Foyer des Münchner Stadtmuseums statt, stets frei nach dem Motto: „Flickerln Sie am Riesenteppich mit, vernetzen auch Sie Ihre mitgebrachten Textilwerke mit unvollendetem Gestricktem, Gehäkeltem und Geknüpftem zu einem überraschenden Kunstobjekt“.

Die Idee entstand, als die „FrauenEdition“, seit sieben Jahren Münchner Treff und Kontaktbörse für Künstlerinnen aller Sparten und kunstinteressierter Frauen, der Bavaria an der Theresienwiese zum hundertjährigen Jubiläum des Internationalen Frauentages einen „Riesenflickerlteppich“ zu Füßen legen wollte. In der Ruhmeshalle hinter der bayerischen Patronin stehen die Büsten von über Hundert historischen Persönlichkeiten, darunter aber nur vier Frauen: Clara Ziegler, Emmy Noethen, Lena Christ und Prinzessin Therese von Bayern.

Artikel vom 01.08.2012
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