Michi Marchner sicherte sich Jury- und Publikumspreis

Giesing · Abgeräumt und weggefegt

Michi Marchner gewinnt Jury- und Publikumspreis beim Giesinger Kulturpreis. 	Foto: VA

Michi Marchner gewinnt Jury- und Publikumspreis beim Giesinger Kulturpreis. Foto: VA

Giesing · Michi Marchner fegte nicht nur in seinem ironischen Liedern, Wortverrenkungen und Wortwitzen in seinem Bühnenprogramm »Die Besten sterben jung« die ernsten Mienen weg, sondern auch gleich seine vier Konkurrenten.

Der »letzte echte Schwabinger« sicherte sich Jury- und Publikumspreis (dotiert mit 5.000 und 2.000 Euro) beim diesjährigen Finale des Giesinger Kulturpreises 2012 in der Kategorie »Comedy«. Mit seinem Bühnenprogramm »Die Besten sterben jung« präsentierte er mitreißend und amüsant Situationen und überzeugte damit alle. Nur als Beispiel führte er an, »wenn früher jemand das große orangene Telefon zum fotografieren genommen hätte, hätte man diesen für Verrückt erklärt. Und heute, muss er den Rasen mähen damit der Nachbarsjunge ihm die neusten Updates auf seinem Computer installiert.«

»Auch wenn es für einen Künstler keine leichte Situation ist, wenn die Jury einem direkt vor der Nase sitzt, ist es toll gewonnen zu haben«, so der glückliche Zweifach-Gewinner. »Vor allem, dass man mit seinen eigenen Gedanken und seiner Musik das Publikum und die Jury erreicht hat, macht nicht nur Spaß, sondern treibt einen auch immer wieder an«, so Marchner zufrieden weiter. »Michi Marchner hat Publikum und Jury gleichermaßen in seinen Bann gezogen. Seinem bayerischen Charme konnte eben niemand wiederstehen«, befand auch Jurymitglied Christian Springer. Etwa 500 Gäste kamen in die Versicherungskammer Bayern, um den Wettstreit mitzuerleben. Gewohnt unterhaltsam führten Roland Trescher und Birgit Linner vom bekannten Impro-Duo isar148 durch den Abend. Mit dem Erlös aus den Eintrittskarten wird ein soziales Stadtteilprojekt gesponsert. Gemeinsam mit der Hochschule für Film und Fernsehen wird ein mehrtägiges Filmprojekt für Schüler der Mittelschule an der Perlacher Straße organisiert.

Bereits zum vierten Mal wurde der Kulturpreis verliehen. Ausgetragen von der Versicherungskammer Bayern und dem Kulturzentrum Giesinger Bahnhof. Die Jury um Christian Springer – bekannt als Der Fonsi – und Susanne Rohrer vom Bayerischen Rundfunk hatten aus über 40 Einsendungen fünf Kandidaten für das Finale ausgewählt. Die Entscheidung fiel nicht leicht, denn die Spaßmacher boten ein facetten- und abwechslungsreiches Bühnenprogramm. Sven Kemmler rief zur Revolution gegen die Werbeversprechen in gekonnter und anspruchsvoller Wortakrobatik auf. Christof Knüsel verglich gekonnt Facebook mit der Stasi. Verena Richter sinnierte über den Nichtstuer der tut und Tano Bokämper interpretierte die Sinnhaftigkeit von Waffengeschäften. Allesamt witzelten sie um die begehrte Trophäe. Die Plexiglas-Skulptur in Form eines aufstrebenden Gleises, die der Giesinger Licht- und Performancekünstler Sigi Bußinger entworfen hat. Sie symbolisiert zum einen die aufstrebende Künstlerkarriere und zum anderen die kulturelle Verbindung zum Giesinger Bahnhof. ar

Artikel vom 25.07.2012
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