Schulhauseinweihung in Otterfing nach 52 Jahren

Otterfing · Was lange währt, wird endlich gut

Das Lernen auf der Baustelle ist vorbei: Nach über 10 Jahren Sanierung feierten die Otterfinger Grundschüler die Einweihung ihrer Schule mit einem schönen Fest und schwungvollen Tanzdarbietungen. Foto: Pietsch

Das Lernen auf der Baustelle ist vorbei: Nach über 10 Jahren Sanierung feierten die Otterfinger Grundschüler die Einweihung ihrer Schule mit einem schönen Fest und schwungvollen Tanzdarbietungen. Foto: Pietsch

Otterfing · Manche Projekte dauern eben etwas länger. Und dass es bis zur Einweihungsfeier der Otterfinger Grundschule mal eben 52 Jahre dauerte, hat der Feier jedenfalls keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Es war toll! Die Reden von Bürgermeister, Landrat, Schulrat und Rektorin waren wohltuend kurz und informativ, die Darbietungen der Schüler, die mit einem bunten Potpourri von schwungvollen Tänzen aus aller Herren Länder ihre Zuschauer begeisterten, dagegen umso länger.

Unter der Anleitung der Otterfingerin Brigitte Liebhardt hatten die Schüler aller Klassen bayerische, russische, griechische, französische, englische und schwedische Tänze einstudiert und boten in schönen Kostümen eine tolle Show. War früher Tanzen noch eine soziale Pflicht, ist es »für Grundschüler heute etwas Außergewöhnliches«, lobte Liebhardt am Ende der Vorführungen den Ehrgeiz und die Begeisterung der Schüler.

Doch der enorme Einsatz der Schüler passte zum Anlass. Denn ein bisschen ungewöhnlich ist es ja schon, wenn man eine über 50 Jahre alte Schule einweiht, aber im Falle der Otterfinger Grundschule eben auch gerechtfertigt, wie Bürgermeister Jakob Eglseder mit einem Rückblick auf die Schulgeschichte veranschaulichte. So wurde der erste Teil der Schule – der heutige Ostbau – zwar schon im Jahr 1960 fertiggestellt und 1966 bis 1968 um den Westbau erweitert, doch die damals geplante Einweihung fand irgendwie nie statt. »Für die Einweihung hab ich sogar ein Gedicht lernen müssen«, erinnert sich der Bürgermeister an die entfallene Feier. Und nein, heute könne er sich nicht mehr daran erinnern.

Immer wieder Bauarbeiten nötig

Schon 1985 war die Schule jedenfalls wieder zu klein geworden, der Ostbau wurde aufgestockt, um die steigenden Schülerzahlen aufzunehmen. Danach kehrte relative Ruhe ein, die Schule alterte vor sich hin. Erst im Jahr 2001 begann die Gemeinde dann mit den Arbeiten zu einer umfassenden Generalsanierung, die die nächsten zehn Jahre in Anspruch nehmen und die Gemeinde acht Millionen Euro kosten sollte. So wurden in den Jahren 2001 und 2002 zunächst einmal für über vier Millionen Euro notwendige Abbruch- und Rohbauarbeiten für die Aula und die Turnhalle durchgeführt, die Dachkonstruktion sowie eine Hackschnitzelheizung gebaut. Um Aula und Turnhalle im Jahr 2003 fertigzustellen, war die Gemeinde gezwungen weitere Kredite aufzunehmen. 2004 kamen die Außenanlagen dran. Gemeinsam mit Schülern, Eltern und Lehrern wurde der beliebte naturnahe Schulhof gestaltet. Nach den Kreditaufnahmen der Vorjahre, bedeuteten die nun folgenden Jahre für die Gemeinde eine finanzielle Durststrecke. Nur durch den Verkauf und die Bebauung der »Thomawiese« konnte sich die Gemeinde über Wasser halten. »Wir mussten gewaltig sparen, um die Gemeinde nicht in den Ruin zu treiben«, erinnert Bürgermeister Eglseder an diese Jahre. An der Schule wurden deshalb nur die nötigsten Baumaßnahmen wie Innentüren, Brandschutzmaßnahmen und Abgrabungsarbeiten im Untergeschoss durchgeführt. Erst ab 2009 konnte die Sanierung dann wieder in größerem Umfang vorangetrieben werden. Für 770.000 Euro wurden die Fenster, die Außenfassade und das Dach erneuert und ausgebessert. 2010 folgte die Innensanierung des Ostflügels, 2011 die des Westflügels für noch einmal über eine Million Euro.

Aber die Anstrengung habe sich gelohnt, fanden bei der Einweihungsfeier übereinstimmend alle Gäste. Viele kulturelle und sportliche Veranstaltungen finden in der Schule statt, »wir haben eine Bereicherung für unser Dorfleben erfahren dürfen«, erklärte Bürgermeister Eglseder. Landrat Jakob Kreidl freute sich. Auch Schulrat Peter Huber lobte das »schöne Schulhaus«.

Pietsch

Artikel vom 21.07.2012
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