Bezirksausschuss plant eine Einwohnerversammlung für September

Giesing-Harlaching · Große Parkplatznot rund um den Zoo

Erst rechts parken, dann links zu den Flamingos – wenn es am Tierpark Hellabrunn nur immer so einfach wäre. In den Ferien sicher nicht. Foto: Harald Hettich

Erst rechts parken, dann links zu den Flamingos – wenn es am Tierpark Hellabrunn nur immer so einfach wäre. In den Ferien sicher nicht. Foto: Harald Hettich

Giesing-Harlaching · Der Tierpark Hellabrunn macht derzeit nicht nur wegen umfangreicher Umbauplanungen von sich reden. Im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching war das Reich der Tiere an der Isar jetzt auch in unerfreulicherer Hinsicht Thema: Die grassierende Parkplatznot besonders an den Wochenenden verärgert nicht nur Besucher und Anwohner - auch im Stadtteilgremium zeigte man Verständnis für die Sorgen und Nöte.

Im September (Termin steht noch nicht fest) soll deshalb bei einer Einwohnerversammlung nach Lösungen aus dem Parkchaos gesucht werden. Zu diesem Termin sollen neben Vertretern der Stadt und des Zoos auch die Anwohner eingeladen werden. Die Sorge der Menschen im Umfeld ist verständlich: Der attraktive Zoo lockte nach aktuellen Geschäftszahlen im vergangenen Jahr mehr als 1,8 Millionen Besucher an. Die werden sich wohl auch künftig nicht abschrecken lassen, auch wenn der Tierpark Hellabrunn wie angekündigt die Eintrittspreise anheben will. zwölf statt bisher elf Euro soll das Ticket für Erwachsene kosten, für Kinder sollen fünf statt bisher 4,50 Euro fällig werden.

Parkdecks könnte man flexibel nutzen

»Wir wollen, dass die Zustände für Bewohner im Umfeld des Tierparks noch erträglich bleiben«, begründete der Vorsitzende von Untergiesing-Harlaching, Clemens Baumgärtner, das Aktivwerden des Bezirksausschusses. Die CSU sieht den Hauptgrund für die Malaise vor allem in einem nicht ausreichenden Kontingent an Parkflächen rund um den Tierpark: »Das ist völlig unterdimensioniert.« Im Umfeld des Zoos und an der Hangkante könnte die CSU sich begrünte Parkdecks vorstellen: »Diese könnten während besucherschwächerer Zeiten durchaus auch als Park&Ride-Flächen genutzt werden oder zu Anwohnerparkflächen mutieren“, lautet die CSU-Sicht. »Wir haben schon des öfteren derartige Parkerweiterungen und Parkdecks vorgeschlagen«, unterstrich SPD-Fraktionssprecherin Christa Knappik. Allerdings handle es sich rund um den Tierpark um sensibles Gelände – dort sei wegen der großflächigen Ausweisung des Terrains als Landschaftsschutzgebiet »wohl nicht mit Genehmigungen zu rechnen«. Die SPD sprach sich für einen breiten Dialog etwa mit dem Bund Naturschutz, der Münchner Verkehrsgesellschaft und den Tierpark-Verantwortlichen aus.

60 Prozent kommen mit dem Auto

Zudem sollten alternative Möglichkeiten vom Shuttle-Bus bis zum preisgünstigen MVV-Kombiticket für Bahn plus Eintritt abgeklopft werden. Bei der Einwohnerversammlung will die SPD mit allen Beteiligten Lösungswege erörtern. Bis dahin müssen die Menschen auch während der bald Sommerferien noch Geduld mitbringen. »Auch wir sind natürlich interessiert, die Situation zu verbessern – genervte Besucher und Anwohner können uns nicht recht sein«, betont Tierpark-Sprecherin Christina Reiss. Auch beim Zoo hat man offenbar längst erkannt, dass die aktuell 720 Plätze zweier Parkflächen an der Siebenbrunner- und der Tierparkstraße nicht ausreichend sind. Von den 1,8 Millionen Besuchern kommen nach Erhebungen des Tierparks rund 60 Prozent mit dem eigenen Auto. »Wir wollen die Parkmöglichkeiten erheblich ausweiten – denn an ein Umsatteln des Gros´ der Leute glauben wir nicht«, so Reiss. Schließlich kämen ganze Großfamilien sogar bis aus Südtirol nach Hellabrunn. »Mit reichlich Gepäck und der Omi im Schlepptau«, schmunzelt die Sprecherin.

Harald Hettich

Artikel vom 16.07.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...