Erneuerter Kletterturm wurde eingeweiht

Taufkirchen · 99 Wege führen ans Ziel

Bürgermeister Dr. Jörg Pötke bezwang den neu aufgestockten Kletterturm des Deutschen Alpenvereins im Sportpark in Taufkirchen.	Foto: Kohnke

Bürgermeister Dr. Jörg Pötke bezwang den neu aufgestockten Kletterturm des Deutschen Alpenvereins im Sportpark in Taufkirchen. Foto: Kohnke

Taufkirchen · 99 Stammrouten führen hier zum Ziel – und das liegt exakt elf Meter über dem Boden. Das klingt zunächst nicht nach einer Herausforderung. Wer aber vor dem imposanten Kletterturm des Deutschen Alpenvereins im Sport- und Freizeitpark steht, begreift die Aufgabe. Taufkirchens Bürgermeister Dr. Jörg Pötke (ILT), sportiv gekleidet in Karohemd und Jeans, bezwang jetzt den Koloss.

Mit dieser Kletteraktion wurde die bereits vor einiger Zeit erfolgte Erweiterung der Kletteranlage »amtlich« an die Ortsgruppe des Alpenvereins übergeben – im Rahmen des Sommerfestes der Vereine. Neben der Überdachung und Aufstockung des 16 Jahre alten Turms von neun auf elf Meter entstand auf dem Gelände weiterhin ein Boulderblock mit einer Kletterfläche von 130 Quadratmetern, eine Slackline zum Balancieren und eine Hütte zum Schutz vor Wind und Wetter. Tobias Epple, Ortsgruppe Taufkirchen, hat das Projekt betreut und koordiniert. Besonders freut den erfahrenen Kletterer die Unterstützung durch die Gemeinde: »Die gesamten Beschaffungskosten in Höhe von 160.000 Euro hat uns die Gemeinde vorgestreckt, außerdem hat der Bauhof sehr unbürokratisch geholfen«.

Im September letzten Jahres hatte zudem die Ortsfeuerwehr mit Hochdruck dafür gesorgt, dass der Turm von Moos und Schmutz befreit werden konnte. Aber auch der Bürgermeister zeigte sich vom Engagement der Klettergruppe angetan: »Der Verein hat die gesamten Neuerungen in über 1.000 ehrenamtlichen Einsatzstunden realisiert. In beispielhafter Weise werden 90 Prozent der Kosten, die die Gemeinde investiert hat, von den Kletterern als Pacht zurückgezahlt werden. Im Zuge der Neugestaltung wurde der Pachtvertrag ebenfalls erneuert. Dass sich Pötke als gebürtiger Hamburger nicht von der Höhe des Turms beeindrucken ließ, liegt vermutlich an seiner Zeit bei der Marine. »Wenn man oben vom 43 Meter hohen Mast der Gorch Fock aufs winzige Deck schaute, musste man zwingend schwindelfrei sein«.

Auch Bernd von Loeben (ILT), der als einziges Mitglied des Gemeinderats zur Übergabe erschienen war, zeigte sich angesichts der eigenen Leistung zufrieden: »Wer weiß schon, wann man nochmal die Gelegenheit bekommt, sich an diesem Turm auszuprobieren«. Gut gesichert von einem Mitglied der Klettergruppe schaffte es auch von Loeben beinahe an die Spitze. Ein Kernteam von rund 25 Mitgliedern kümmert sich derzeit darum, die Anlage in Schuss zu halten. »Jeder hat hier im Grunde seine Aufgabe, viele helfen ehrenamtlich mit«, freut sich Epple über die Motivation der Gruppe. Nicht nur der Sport stünde hier im Vordergrund, sondern auch der familiäre Gedanke, der Zusammenhalt untereinander. Zu denen, die hier fest mit anpacken, zählt auch der 33-jährige Stefan Billmeier, Spezialist in Sachen »Bouldern«.

Seiner Kreativität und Kletterkunst entstammt der neue Boulderblock »The Cave«, der Klettern ohne Seil und Ausrüstung ermöglicht. In einer beeindruckenden Kletterdemonstration, scheinbar mühelos an der Decke der »Höhle« haftend, bewies Billmeier sein Können zur Freude der anwesenden Fotografen. Weitere Infos über die einstige Randsportart, die sich längst im Breiten- und Freizeitsport bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen etabliert hat, gibt es unter www.kletterturm-taufkirchen.de. Dort bietet die Klettergruppe neben Grund- oder Schnupperkursen für Anfänger auch Kurse für Fortgeschrittene an. Wer das Bouldern für sich entdecken möchte, findet ebenfalls Offerten. K. Kohnke

Artikel vom 17.07.2012
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