Nächtliche Unruhe in der Anton-Geisenhofer-Straße

Trudering · Kein Platz für Teenies

Idyllisch für kleine Kinder – langweilig für Jugendliche in der Anton-Geisenhofer-Straße. Foto: bus

Idyllisch für kleine Kinder – langweilig für Jugendliche in der Anton-Geisenhofer-Straße. Foto: bus

Trudering · Die Neubausiedlungen in der Anton-Geisenhofer-Straße sind schön, hell, grün und ruhig. Aber in den lauen Sommernächten kommt es zu Ruhestörungen. Jugendliche treffen sich in den kleinen Parks. Sie wollen einfach mal zusammensitzen und sich außerhalb der elterlichen Wohnzimmer sehen. Leider geht das nicht völlig lautlos und leider haben sie aufgrund einer Fehlplanung beim Bau der Wohnanlagen auch nirgends einen Platz, der nicht direkt unter Schlafzimmern oder Kleinkinderzimmern liegt.

»Gerade in den wärmeren Monaten«, schreibt ein empörter Anwohner an den Bezirksausschuss 15 Trudering-Riem (BA 15), sitzen immer wieder »grölende Jugendliche, die am Kinderspielplatz am Bajuwarenpark ihren Alkohol zu sich nehmen.« In regelmäßigen Abständen würde dort Treffen abgehalten, bis spät in die Nacht und es sei auch laut. Sogar die Polizei habe man schon gerufen, allerdings ohne durchdringenden Erfolg. Schwierig sei ein solcher Einsatz, bestätigt Polizeioberkommissar Udo Tippelt. »Eine Streife muss dann kommen. Sie sorgt dafür, dass die Ruhestörung vor Ort erst einmal endet. Normalerweise kommt es nicht zur Anzeige, so dass unklar bleibt, ob immer die gleichen Jugendlichen stören.« Ein Platzverweis, der im BA diskutiert wurde, sei schwierig, da es sich um Privatgrund handle. Anwohner und Mütter im Park bei den zahlreichen Kinderspielplätzen bestätigen, dass sich Jugendliche hier nachts treffen und auch gerne die Trimm-Dich-Geräte als Sitzplätze nutzen.

Danach bleiben auch mal kaputte Bierflaschen liegen, was natürlich für Kleinkinder am nächsten Tag beim Spielen gefährlich ist. Allerdings bestätigen die Passanten, was auch im BA klar gestellt wurde. Das Problem sind nicht unbedingt die Teenager, sondern die ganze Architektur und Planung der Wohnanlage rund um die Anton-Geisenhofer-Straße, die momentan auch noch erweitert wird. Hier gibt es viele Möglichkeiten für kleinere Kinder wie Rutschen, Holzhüttchen, Schaukel und Sandkasten, aber null Räume für Jugendliche. Alle Planer haben vergessen, dass kleine Kinder größer werden und irgendwo hin müssen. »Es ist kein tragbarer Zustand, dass man nachts nicht schlafen kann beziehungsweise in den Sommermonaten das Fenster geschlossen halten muss«, schreibt ein Nachbar. Er will auch die Hausverwaltung einschalten und das Thema bei der nächsten Eigentümerversammlung adressieren. Ungut finden auch alle Parteien im BA die jetzige Situation. Herbert Danner (Grüne), Dr. Georg Kronawitter (CSU) und Maren Salzmann-Brünes (SPD) wollen eine nachhaltige Lösung schaffen, die nicht unter den Schlafzimmerfenstern, sondern entfernter an einem Grünstreifen einen Treffplatz für ältere Kids möglich macht. Dies sei eine alte Planungsidee, die leider nie umgesetzt wurde. Zunächst soll sich nun die Jugendbeauftragte Henrike Haarstick und der Unterausschuss hier um eine Lösung bemühen. Vorschläge und Ideen sind willkommen.

Artikel vom 12.07.2012
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