Mit dabei beim Stadtteilfest in Haidhausen: »NouWell Cousines«

Haidhausen · Auf einen Ratsch

Man trifft sich, man kennt sich, man mag sich: die Haidhauser pflegen eine besondere Gesprächskultur. Fotos: privat

Man trifft sich, man kennt sich, man mag sich: die Haidhauser pflegen eine besondere Gesprächskultur. Fotos: privat

Haidhausen · In Haidhausen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vieles geändert. Doch eines ist geblieben: Die Freude der Bewohner am Feiern. Zum 31. Mal findet am Samstag, 8. Juli, ab 14 Uhr am Johannisplatz das Stadtteilfest statt. Insgesamt beteiligen sich rund 30 Institutionen aus dem Viertel und zahlreiche dort ansässige Künstler, darunter Maria und Maresa Well, die Töchter der Well-Brüder der legendären Biermösl-Blosn, die nun unter dem Namen »NouWell Cousines« mit einer eigenen Band auftreten.

Fast alle Einrichtungen aus dem Viertel seien vertreten, freut sich Rupert Pfliegl, der die Veranstaltung seit drei Jahren organisiert. Mit dabei sind unter anderem der Bezirksausschuss Au-Haidhausen, die Polizeiinspektion 21, das Haus der Eigenarbeit (HEI), der Verein »sozial, integrativ, aktiv, für Frauen« (SIAF), das St. Josefs-Heim sowie das Oratorium Don Bosco und die evangelische Pfarrgemeinde St. Johannes. Nicht beteiligt sind indes die Wirte. »Im Gegensatz zu den vielen Straßenfesten ist unsere Veranstaltung privat und völlig unkommerziell«, betont Pfliegl. Für Verpflegung sei aber dennoch gesorgt. Im Biergarten gebe es warmen Leberkäse und Obatztn, Döner und Getränke: »Wer will, kann aber auch seine eigenen Sachen mitbringen.« Geboten ist außerdem ein buntes Programm, auch für Familien mit Kindern. Die Märchenerzählerin Katharina Fichtner trägt stündlich eine ihrer Geschichten vor. Geplant sind außerdem ein Kickerspiel mit echten Menschen sowie ein Wettbewerb mit fliegenden Luftballons.

Rock und Brass mit »Zweckehe« und »Kein Vorspiel«

Schon zum dritten Mal dabei sind die »NouWell Cousines«, die als Abkömmlinge der Well-Familie deren musikalische Tradition fortsetzen und schon lange in Haidhausen leben; möglicherweise seien sogar Onkel und Vater Hans und Michael Well vor Ort, verrät Pfliegl. Nachmittags spielen außerdem die Blechbläser St. Johannes und junge Volksmusikanten aus ganz München. Ab 18 Uhr tritt die Band »Zweckehe« der Pfarrjugend mit deutschem Pop und Rock auf, anschließend präsentiert die Gruppe »Kein Vorspiel« bis 22 Uhr Balkanbrass.

Am Anfang stand ein Bürgerprotest

Entstanden ist das Stadtteilfest vor 31 Jahren im Rahmen einer Prostestbewegung. »Die Bewohner haben sich damals gegen eine Tiefgarage gewehrt, die am Johannisplatz gebaut werden sollte«, erinnert sich Pfliegl. Das Projekt wurde gestoppt, doch die Veranstaltung blieb erhalten. Nur zweimal sei das Fest in all den Jahren aufgrund schlechten Wetters ausgefallen. Obwohl sich die Bevölkerungsstruktur im Viertel inzwischen stark gewandelt habe, gehöre Haidhausen zu den Stadtteilen, in denen die Bürger ein großes Bedürfnis hätten, miteinander zu kommunizieren: »Hier will man sich kennenlernen und miteinander reden.« Dazu biete das Stadtteilfest eine hervorragende Gelegenheit. Julia Stark

Artikel vom 04.07.2012
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