Eigener Bürgermeisterkandidat wird gekürt

Hohenbrunn · Bürgerforum gegründet

Stellen am 10. Juli den parteifreien Bürgermeisterkandidaten des Bürgerforums Hohenbrunn und Riemerling vor (v. l.): Marcus Astroth und Wolfgang Gößwein.	Foto: ka

Stellen am 10. Juli den parteifreien Bürgermeisterkandidaten des Bürgerforums Hohenbrunn und Riemerling vor (v. l.): Marcus Astroth und Wolfgang Gößwein. Foto: ka

Hohenbrunn · Nicht nur kritisieren, sondern auch etwas tun – das will das jüngst ins Leben gerufene »Bürgerforum Hohenbrunn und Riemerling«. Dessen Sprecher Wolfgang Gößwein sagte am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz: »Wir sind unabhängig und parteifrei.« Und so will die Gruppierung einen parteifreien Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken: Am Dienstag, 10. Juli, wird er oder auch sie ab 19.30 Uhr beim Alten Wirt in Hohenbrunn der Öffentlichkeit vorgestellt. Jeder ist eingeladen, den neuen Kandidaten kennen zu lernen.

Wenn die Bürger am 7. Oktober an die Wahlurnen gerufen werden, könnten sie also möglicherweise neben Amtsinhaber Stefan Straßmair (CSU) und dem Garchinger SDP-Kandidaten Werner Landmann einen dritten Vorschlag für das Bürgermeisteramt auf ihren Zetteln finden. Nicht zuletzt Unzufriedenheit mit Stefan Straßmairs Arbeit in den letzten sechs Jahren hat einige Bürger auf den Plan gerufen: Einen »harten Kern« von rund zehn Bürgern gibt es um Wolfgang Gößwein und Marcus Astroth, daneben zahlreichen Sympathisanten und Unterstützer. Bei dem vergleichsweise jungen Bürgermeister hätten sie sich »einen Aufbruch in dynamischere Zeiten erhofft«, so Astroth und Gößwein, beide 45 Jahre alt. Doch die Gemeinde bewegende Projekte seien von Stefan Straßmair, 41, bis heute nicht angegangen worden. Der Jurist verwalte die Gemeinde, gestalte sie aber nicht, bedauerte Sprecher Wolfgang Gößwein.

Er präsentierte der Presse die vier zentralen Themen des Bürgerforums, als da wären: Energievision, Ortleitbild, Verkehr und Transparenz. Das vierte sei fast das wichtigste Thema, meinte Gößwein zum Beginn seiner Erläuterungen. »Die Gemeindefinanzen sollten deutlicher dargestellt werden«, so der IT-Manager. »Es gibt für die Gemeinde keinen langfristigen Investplan«, kritisierte er. Diesen forderte er ebenso wie ein vollständiges und nachhaltiges Konzept der Gemeinde zur Umsetzung der landkreisweiten Energievision. Diese will den Energieverbrauch um 60 Prozent auf 40 Prozent des heutigen Energieverbrauchs bis zum Jahr 2050 senken. Die dann noch verbleibenden 40 Prozent Energieverbrauch sollen ab diesem Zeitpunkt vollständig durch regenerative Energie abgedeckt werden. Diese Ziele zu erreichen, habe die Gemeinde noch nichts getan, moniert das Bürgerforum.

Es meint, der Zukunft stellen müsse sich Hohenbrunn in Anbetracht des von München ausgehenden Siedlungsdrucks auch in Sachen gesundes, aber mäßiges Wachstum. In welcher Größenordnung dies wo und wie stattfinden solle, müsse klar definiert werden. Klare Aussagen fordern die Bürger auch bei der seit langem im Raum stehenden Frage nach der Ortsumfahrung. Im Laufe der nächsten Bürgermeisteramtsperiode müsse die Position der Trasse festgelegt werden, wenn es eine Umfahrung geben solle. Jede der möglichen Varianten solle öffentlich bewertet werden. Bei aller Kritik und allem Aufbruch- und Gestaltungswillen: Das Bürgerforum will einen fairen Wahlkampf führen. »Wir sind einen Gemeinde«, so Marcus Astroth und Wolfgang Gößwein. Dies solle auch so bleiben. Gleichwohl freue sich das Bürgerforum über erste positive Resonanz, die sich nun auch im Besuch der Kandidatenpräsentation fortsetzen dürfe. Ka

Artikel vom 06.07.2012
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