ADAC Rettungskarte hilft entscheidend bei der Bergung von Verletzten

München · Hilfe für die Retter

Nach einem Unfall lebensrettend: Das Aufschneiden eines Fahrzeugs. Entscheidend ist das Wissen um den richtigen Ansatzpunkt der Schere. 	Foto: ADAC

Nach einem Unfall lebensrettend: Das Aufschneiden eines Fahrzeugs. Entscheidend ist das Wissen um den richtigen Ansatzpunkt der Schere. Foto: ADAC

München · Sie zeigt die „Schwachpunkte“ an der Autokarosserie und bietet im Ernstfall einen entscheidenden Zeitvorteil: Die vom ADAC entwi­ckelte Ret­tungskarte.

Weil Autos immer stabiler werden, haben Feuerwehren zuneh­mend Schwierigkeiten, eingeklemmte Fahrzeuginsassen nach einem Ver­kehrsunfall aus dem Wrack zu befreien. Das Datenblatt zeigt den Helfern auf einen Blick die verbaute Technik, die Verstrebungen und Versteifungen an der Karosserie, die idealen Ansatz­punkte für die Hydraulikscheren oder Spreizer und wo sich Airbags und deren Auslösesensoren befinden, um die Luftkissen nicht nachträglich auslösen zu lassen. Die Karte wird in der Lasche hinter der Fahrersonnenblende aufbewahrt. Ein Auf­kleber auf der Windschutzscheibe signalisiert den Ret­tungskräften, dass das Fahrzeug mit dem Datenblatt ausgerüstet ist.

„Goldene Stunde“ ist der Maßstab

Damit die Helfer über das nötige Wis­sen verfügen, um die Rettungskarte im Einsatz richtig zu nutzen, hat der ADAC in Bayern eine Schulungs-CD erstellt, die den 2067 kommunalen Stützpunktfeuerwehren im Frei­staat kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Die CDs enthalten einen Lehrfilm zur professionellen Anwendung der Rettungskarte sowie einen Schulungsvortrag mit weiterführenden Fachinformationen. Eine Faustregel besagt, dass maximal 60 Minuten von der Kollision bis zur Einlieferung des Unfallopfers in eine geeignete Fachklinik verstreichen dürfen. Denn innerhalb dieser Zeitspanne stehen die Chancen besonders gut, das Leben eines Schwerverletzten zu retten. Bei neueren Fahrzeugen gerät diese „Goldene Stunde“ immer mehr in Gefahr, wie Erkenntnisse aus der ADAC-Unfallforschung belegen. Bei Kolli­sionen mit Autos der Baujahre 1990 bis 1992 lag die Rettungszeit in 40 Pro­zent der Fälle unter 50 Minuten. Bei Pkw der Baujahre 2005 bis 2007 hinge­gen konnten nur noch 20 Prozent der Bergemanöver in weniger als 50 Minu­ten erfolgreich abge­schlossen wer­den.

Die fahrzeugbezogenen Datenblätter sind für alle Autofahrer, unabhängig von einer Clubmitgliedschaft, unter www.adac.de/rettungskarte abrufbar und werden auf Wunsch auch in den ADAC Service Centern ausgegeben.

Die wichtigsten Fakten zur ADAC Rettungskarte

Ist das Datenblatt kostenlos?
Ja, der Plan ist für alle Autofahrer gratis erhältlich – unabhängig von einer ADAC Mitgliedschaft.

Wo soll die Karte im Auto aufbewahrt werden?
In der Lasche hinter der Fahrersonnenblende. Ein Aufkleber an der Wind­schutzscheibe signalisiert den Rettungskräften, dass das Fahrzeug mit dem Plan ausgerüstet ist.

Wo bekomme ich die Rettungskarte?

Im Internet unter www.adac.de/rettungskarte.
Wichtig: Der Ausdruck sollte farbig sein, nur so sind die Informationen für die Einsatzkräfte verwertbar. Darüber hinaus geben die ADAC Service Center das Blatt mit einer Info-Broschüre und dem Hinweisaufkleber für die Windschutzscheibe aus.

Artikel vom 27.06.2012
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