Gemeinde Holzkirchen engagiert sich für Fahrradfahrer

Holzkirchen · Mehr »Radlspaß«

Holzkirchen tut was für ihre Fahrradfahrer. Demnächst soll eine Fahrradspur vom Marktplatz in Richtung Hafnerstraße errichtet werden. 	Foto: VA

Holzkirchen tut was für ihre Fahrradfahrer. Demnächst soll eine Fahrradspur vom Marktplatz in Richtung Hafnerstraße errichtet werden. Foto: VA

Holzkirchen · Der Runde Tisch »Radlfreundliches Holzkirchen«, der erst vor einem halben Jahr aus der Taufe gehoben wurde, darf sich über seinen ersten »politischen« Erfolg freuen.

Der Radlring, der von den ehrenamtlichen Teilnehmern des Runden Tisches erarbeitet wurde, wurde jetzt auch ganz offiziell vom Gemeinderat abgesegnet und Geld für die entsprechende Beschilderung bewilligt. Erarbeitet wurde der Radlring um den Bürgern fernab der viel befahrenen innerörtlichen Straßen fahrradfreundliche Wege zu allen wichtigen gemeindlichen Einrichtungen wie dem Rathaus, dem Einkaufszentrum oder dem Ärztezentrum aufzuzeigen. »Die B13 ist für die Radfahrer einfach nicht attraktiv. Um mehr Menschen aufs Rad zu bringen, musste ein stimmiges Konzept her«, bringt der Sprecher des Runden Tisches, Hartmut Romanski, das Anliegen der rund zehn Mitstreiter auf den Punkt. Nützen wird diese Beschilderung aber nicht nur den Holzkirchnern, sondern auch den Urlaubern, die ihre Radtouren dank der guten Ausschilderungen besser planen können, hofft auch die gemeindliche Standort-Förderin Alexandra Koppa. Die ausgewiesenen »Schleichwege« werden, so hoffen die Gemeinderäte sowie die Teilnehmer vom »Runden Tisch«, auch dazu beitragen, den innerörtlichen Verkehr zu reduzieren.

Dazu beitragen soll auch eine »Radltour für Neubürger«, die die Teilnehmer des Runden Tisches, unter anderem Mitglieder des ADFC und des Gemeinderates, ebenfalls anbieten. »Bei der ersten Fahrt waren trotz Regenwetters rund 20 Radl-freunde am Start«, freute sich Romanski. Gemeinsam habe man den Ort »erfahren«, berichtet er schmunzelnd. Ein weiterer, wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer echten »Radlgemeinde« ist ebenfalls getan. Die Gemeinde beschloss auf Antrag des Runden Tisches eine Radspur für Linksabbieger vom Marktplatz in Richtung Hafnerstraße einzurichten. Da die Linksabbiegespur zu schmal ist, um einen echten Radweg zu bauen, wird dort ein rund 1,50 Meter breiter Streifen mit roter Farbe deutlich als Radspur markiert. Die Wunschliste des Runden Tisches ist damit aber noch lange nicht abgearbeitet. So fehlen noch zahlreiche Fahrradabstellplätze am S-Bahnhof Holzkirchen, mahnt Romanski. Perfekt wäre es natürlich, wenn diese wenigstens zum Teil überdacht wären, teilt der Radlexperte mit.

Ein weiteres Pilotprojekt von EnergyBus e.V. in Sachen Radlspaß steht Holzkirchen zudem ins Haus. In der Region Achensee, Tegernsee und Schliersee werden 15 Lade-Abstellanlagen für E-Bikes errichtet. Ziel des Pilotprojekts, das auf zwei Jahre angelegt ist, ist es, mit dem Ladeschlosskabel ein für die gesamte Branche funktionierendes Ladesystem zu etablieren. Die E-Bike-Nutzer könnten somit auf die Mitnahme von zusätzlichen Akkus verzichten und stattdessen auf ihren Touren die Pausen nutzen, um ihren Akku zu laden. Im nächsten Schritt, der 2013 erfolgen soll, soll man dann mit dem Ladekabel das E-Bike an der Station zudem auch noch sicher absperren können. Das Schloss fungiert dann sozusagen gleichzeitig als Ladekabel.

Am Rathaus Holzkirchen wird es voraussichtlich im August eine derartige Station mit fünf dazugehörigen Rädern geben. Rathausmitarbeiter könnten für kurze Strecken statt des Dienstautos das Rad nehmen, vor allem aber ist das Konzept für Fahrradtouristen gedacht, die innerhalb der Urlaubsregion Achensee, Schliersee und Tegernsee mit dem E-Bike sehr komfortabel ihre Routen abfahren können. Noch einen Schritt weiter geht Romanski, dem eine Radwanderkarte vorschwebt, die neben fahrradfreundlichen Routen auch Sehenswürdigkeiten oder besonders empfehlenswerte Gasthäuser enthalten könnte. »Bis dahin müssten aber alle Wege auch wirklich gut in Schuss gebracht werden, denn die Fahrradtouristen von heute sind verwöhnt und erwarten perfekt geteerte Wege«, mahnt Romanski, sich auf den ersten Lorbeeren nicht zu lange auszuruhen. hw

Artikel vom 26.06.2012
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