Zwei Läden für die Bürger

Oberhaching · Bald vor Ort

Oberhaching · Bereits seit vielen Jahren ist ein Lebensmittelmarkt am Kirchplatz dringend erwünscht, damit sich die Bürger aus den Ortsteilen Oberhaching und Furth wohnortnah mit Lebensmitteln versorgen können.

Nun beschäftigten sich die Gemeinderäte in ihrer letzten Sitzung ausführlich mit einem neuen Konzept, das jetzt nicht nur einen Supermarkt, sondern zusätzlich auch einen Drogeriemarkt beinhaltet. Schon 2009 gab es einen ersten Bebauungsplan, der einen Laden mit rund 800 Quadratmetern Verkaufsfläche vorsah. Wie die Verwaltung den Gemeinderäten berichtete, wurden aber konzeptionelle Änderungen nötig, so dass nun nicht nur ein größerer Lebensmittelladen mit 1290 Quadratmetern, sondern auch ein Drogeriemarkt mit rund 700 Quadratmetern entstehen soll.

Wie der zuständige Architekt Peter Hoeldrich erklärte, ist es »ein Glücksfall, dass eine Gemeinde zentral ein Grundstück dieser Größe hat«. »So kann die Kaufkraft vor Ort gebunden werden«, meinte er weiter. Um die nötigen Parkplätze zu schaffen, ist eine Tiefgarage mit 117 Stellplätzen geplant. Damit diese attraktiv ist und von den Kunden gerne angenommen wird, sollen breite Fahrgassen und Stellplätze gebaut sowie ein freundliches Lichtkonzept entwickelt werden. »Zudem ermöglicht eine Tiefgarage den Kunden trockenen Fußes über die Aufzugsanlage direkt in beide Läden zu gelangen«, betonte der Architekt. Die Ein- und Ausfahrt ist am westlichen Grundstückseck der Kybergstraße geplant. Für Radfahrer werden ebenfalls Abstellplätze vor den Geschäften errichtet. Die beiden Läden sind in zwei Gebäuden untergebracht, die direkt aneinander und leicht versetzt zueinander liegen. Ein gemeinsamer Eingangsbereich für beide Läden ist vorgesehen. Der Kirchplatz soll durch das zweigeschossige Gebäude mit seinem Quergiebel einen städtebaulich-räumlichen Abschluss erhalten. Wie Gerhard Jäger vom Bauamt berichtete, werden die Lärmschutzwerte für ein allgemeines Wohngebiet eingehalten, wobei Tiefgarage und Anlieferungszone eine Einhausung erhalten. Der Verkehr wird nach Angaben der Gutachter rund fünf Prozent zunehmen.

Nach Meinung von Marcus Franklin (fraktionslos), würde der Supermarkt sowohl den rundum liegenden Läden wie auch den Nachbarn schaden und keinen Gewinn bedeuten. Zudem würde ein Laden in zentraler Lage nach seinen Worten die Menschen auch nicht abhalten weiter das Auto zu nutzen und daher den innerörtlichen Verkehr nicht verringern. Karl Hofmann (FB) betonte, dass es wichtig ist mit den betroffenen Anliegern gemeinsam das Projekt auf den Weg zu bringen, damit auch deren Bedenken in den Bebauungsplan eingearbeitet werden können.

Dazu erklärte Bürgermeister Stefan Schelle, dass bereits vor den Sommerferien eine Infoveranstaltung für alle interessierten Bürger geplant ist, bei der Planer und Gutachter für Fragen offen stehen. Martin Schmid (CSU) betonte, dass die Läden in der Nachbarschaft nach seinem Dafürhalten sogar profitieren werden, unter anderem weil insgesamt mehr Leute am Kirchplatz zum Einkaufen gehen werden. Mit nur einer Gegenstimme entschied sich der Gemeinderat das Bebauungsplanverfahren einzuleiten und die vorgezogene Bürgerbeteiligung durchzuführen. hol

Artikel vom 25.06.2012
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