Ardeo erhält heuer mehr Zuschüsse von der Stadt

Erding · Vier Wochen Eiszeit

Die Kunsteisbahn am Schrannenplatz steht dieses Jahr ab 26. Oktober vier Wochen lang. Ein vier Meter hohes Weißbierglas aus Eis formte Künstler Harry Seeholzer 2011. Man darf gespannt sein, was sich die Ardeo-Vorstände für die 12. „Eiszeit“ einfallen lass

Die Kunsteisbahn am Schrannenplatz steht dieses Jahr ab 26. Oktober vier Wochen lang. Ein vier Meter hohes Weißbierglas aus Eis formte Künstler Harry Seeholzer 2011. Man darf gespannt sein, was sich die Ardeo-Vorstände für die 12. „Eiszeit“ einfallen lass

Erding · In diesen Sommertagen ist für die meisten eher Eisschlecken angesagt als Eislaufen, aber in Erding laufen bereits die Planungen für die „Eiszeit“.

Veranstaltet von der Interessengemeinschaft der Innenstadt-Händler Ardeo, geht die heuer in die 12. Runde und wird erstmals vier Wochen lang sein, beginnend mit einer langen Einkaufsnacht am Freitag, 26. Oktober. Die große Eisfläche am Schrannenplatz, mitten im Stadtzentrum, zog in den vergangenen Jahren Tausende Besucher an. Auch in diesem Jahr hofft Ardeo-Vorstand Dieter Gerlspeck darauf, dass möglichst viele das kostenlose Eis-Vergnügen annehmen und die Altstadt so zu einem besonderen Treffpunkt für Jung und Alt werden lassen. Bisher war die Kunsteisbahn drei Wochen lang aufgebaut, die Verlängerungswoche will Ardeo in Zusammenarbeit mit der Sparkasse für deren Eröffnungswoche des sanierten Gebäudes nutzen.

Die Spuren der Eiszeit gehen auf eine Stammtisch-Laune zwischen dem Leiter des Stadtmarketings, Günther Pech, dem heutigen Ardeo-Vorstand Dieter Gerlspeck sowie Uwe Pianka, Chef der Erdinger Weißbräugaststätte, zurück. Draußen war’s kalt und die drei sinnierten beim Bier, dass es doch toll wäre, wenn die Feuerwehr die Straße bewässern würde und so eine Eisfläche entstünde. Sie fanden beim damaligen Ardeo-Chef Erwin Dosch ein offenes Ohr, der die Idee flugs umsetzte und auch die Mitglieder überzeugte, das neue Projekt zu finanzieren. Zum zehnjährigen Jubiläum wurde die Eiszeit schon von zwei auf drei Wochen ausgedehnt, nun gaben die Erdinger Stadträte des Verwaltungs- und Finanzausschusses einer weiteren Verlängerung auf vier Wochen ihr Plazet. Ihre Argumente waren einstimmig positiv, „diese Veranstaltung dient der Belebung der Innenstadt“, so Rainer Mehringer (UWE) und „habe eine immense Anziehungskraft nach innen und außen“, betonte Roswitha Bendl (ÖDP).

Ardeo argumentierte ihrerseits, dass die Eisfläche mittlerweile von den Erdinger Grund- und Mittelschulen mit über 90 Unterrichtsstunden intensiv für den Schulsport genützt würde, „hier sind wir am Ende der Fahnenstange angelangt. Mit einer Verlängerung können wir Freiraum schaffen für Spontan-Besucher“, fügte Bürgermeister Max Gotz hinzu. Im vergangenen Jahr war das größte Weißbierglas der Welt, das Harry Seeholzer aus einem vier Meter hohen, mehrere Tonnen schweren Eisblock mit einer Motorsäge formte, ein besonderes Highlight der Eiszeit. Und Gerlspeck kündigte bereits auf der letzten Ardeo-Jahreshauptversammlung an, dass er sich auch für dieses Jahr weiter etwas Besonderes hat einfallen lassen.

Insofern stimmten die Räte auch dem Zuschussantrag der Händler, die mit Gesamtkosten in Höhe von 50.000 Euro für dieses Event rechnen, in Höhe von 5.000 Euro für dieses Jahr zu. Nicht ungewöhnlich, denn bereits seit 2006 bekommt Ardeo eine städtische Finanzspritze von 3.000 Euro, in den Anfangsjahren waren es aber auch schon mal 7.500 Euro. Dass die Unterstützung in diesem Jahr höher ausfalle, hänge aber nicht mit der angehängten Woche zusammen, „diese ist für Ardeo kostenneutral“, betont Stadtmarketingchef Günther Pech auf den Einwand Mehringers, der die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung vonseiten der Sparkasse anfragte. „Die Veranstalter haben in den vergangenen sechs Jahren rund 23.000 Euro draufgezahlt, von diesem Defizit wissen wir schon immer“, so Gotz. Im Gegensatz zum einstimmig akzeptierten Zuschuss stimmte allerdings Bendl gegen die Verlängerung, „die Innenstadtanwohner sind schon bei einer Dauer von drei Wochen durch Verkehr und Lärm stark belastet, eine vierte Woche ist für diese nur schwer erträglich.“ Gotz hielt entgegen, dass die Geschäfte das mit Sicherheit im Vorfeld abgewogen hätten und wies auch darauf hin, „dass wir eine Verlängerung sowieso bald diskutiert hätten“. Es sei gut möglich, dass es in den kommenden Jahren immer bei vier Wochen bleiben wird.

Eröffnet wird das Eiszeit-Event durch die lange Einkaufsnacht am 26. Oktober mit dem traditionellen Kunst-Nachtflohmarkt, der bis um 22 Uhr dauert. Hier scheiterte der Ardeo-Antrag, der die Stadt um eine Ausnahmebewilligung bis 22.30 Uhr bat. Willi Scheib (SPD) sieht hierin einen Verstoß gegen das Ladenschlussgesetz, Burkhard Köppen (CSU) hingegen meinte, „eine halbe Stunde hin oder her spielt doch keine Rolle.“ bb

Artikel vom 21.06.2012
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