Neufahrn · Sauberes Wasser für alle

Landrat Michael Schwaiger, Sylva Orlamünde, Adalbert Mader, Unterschleißheims Bürgermeister Rolf Zeitler, Winfried Adam, Echings Bürgermeister Josef Riemensberger und Helmut Aigner. Foto: bb

Neufahrn · »Seit seiner Gründung im Jahr 1961 hat der Abwasserzweckverband Unterschleißheim, Eching und Neufahrn rund 91,6 Millionen Euro in das Klärwerk Grüneck und damit in den Gewässerschutz investiert«, resümierte der Verbandsvorsitzende Rolf Zeitler, Bürgermeister aus Unterschleißheim, anlässlich der Klärwerkserweiterung.

Der Verband investierte rund 19 Millionen Euro für die Erneuerung der Technik, Elektronik, Becken und Gebäude. Seit acht Wochen laufen die Maschinen und neu errichteten Funktionsbereiche bereits in der mechanischen, biologischen und auch der dritten Reinigungsstufe. Laut Geschäftsführer Adalbert Mader »absolut reibungslos und ohne Komplikationen«.

Bei der Gründung am 25. August 1961 einigten sich die drei Gemeinden Unterschleißheim, Eching und Neufahrn darauf, dass der größte Ort Unterschleißheim immer den Vorsitzenden stellt. Der erste Jahresetat umfasste noch 24.400 Mark, heute weist der entsprechende Haushalt ein Volumen von 11,5 Millionen Euro auf. Landrat Michael Schwaiger sprach von der »modernsten und größten Kläranlage, die im Landkreis Freising in Betrieb ist«.

Rückblickend auf die 50 Jahre Abwasserzweckverband konnte Zeitler nur Positives vermelden. »Der Verband wurde aus der Not heraus, aufgrund einer fehlenden, geordneten Abwasserversorgung der drei Gemeinden, die damals rund 10.500 Einwohner hatten, geboren. Wir hätten ohne diesen Verband keine weiteren Baugenehmigungen von den zuständigen Landratsämtern mehr erhalten.« Heute könne er nur sagen, dass der Verband für eine harmonische Zusammenarbeit stehe: »Ich sehe da eine vorbildlich gelebte Verbindung der Nordkommunen.«

Zeitler geht davon aus, dass die Kläranlage nun für die nächsten 15 Jahre gut gerüstet ist: Das Kanalnetz umfasst derzeit 209 Kilometer Länge, 31 eigene und gemeindliche Pumpwerke sowie sieben Druckluftspülstationen. An das öffentliche Kanalnetz sind 10.890 Objekte angeschlossen. Im ablaufenden Jahr 2011 habe man in Unterschleißheim das Baugebiet Hollern Süd und die Kita Stadionstraße, in Eching den Kiosk sowie die Wasserwacht am Hollerner See, das am südlichen Ortsrand erweiterte Dietersheim und in Neufahrn das Baugebiet Jo-Mihaly-Straße angeschlossen. Derzeit läuft eine Überprüfung der Dichtigkeit der Grundstücksanschlüsse. »Diese Prüfungen waren notwendig und haben bei den Hausanschlüssen einiges an den Tag gebracht, was nun saniert werden muss. Nun sind als nächstes Neufahrn und Eching an der Reihe«, so Zeitler.

Mit der erweiterten Kläranlage, vor allem der Investition in die Isargrundschwelle, habe man aber auch erreichen können, dass das Isarwasser wieder die Güte von Badewasser erreicht habe. »Die Richtlinien wurden sogar unterschritten«, freute sich Landrat Schwaiger. Klaus Kempfler, Repräsentant des Landratsamtes München, sicherte auch weiterhin die finanzielle Unterstützung zu.

»Wir sind den nachfolgenden Generationen verpflichtet, ihnen saubere Gewässer zu hinterlassen. Demnach stellen wir uns auch der Verantwortung, hierfür die entsprechenden Mittel aufzubringen.« Zweckverbands-Vorsitzender Zeitler konnte stolz feststellen, dass man sich auch in diesem Jahr wieder über ein sehr positives Ergebnis freuen könne: »Trotz der hohen Investitionen wird es nicht zu einer Gebührenerhöhung kommen und die Abwassergebühren bleiben auch für weitere vier Jahre konstant bei 1,20 Euro pro Kubikmeter!« Bert Brosch

Artikel vom 19.06.2012
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