Zum 20-jährigen Pult-Jubiläum kommt Isabelle van Keulen

Haar · Stargeigerin in Haar

Die weltberühmte Geigerin Isabelle van Keulen kommt nach Haar. 	Foto: Marco Borggreve

Die weltberühmte Geigerin Isabelle van Keulen kommt nach Haar. Foto: Marco Borggreve

Haar · Am Sonntag, 24. Juni, um 20 Uhr, feiert das Ensemble Haar im Haarer Bürgersaal, Kirchenplatz 1, das 20-jährige Pultjubiläum seines Dirigenten Winfried Grabe.

Auf dem Programm stehen frühe Symphonien von Beethoven und Schubert sowie das A-dur-Violinkonzert von Mozart mit der Stargeigerin Isabelle van Keulen. Als »Haarer Kammerorchester« startete das Streicherensemble vor mehr als 30 Jahren seine erfolgreiche Karriere unter dem Kirchenmusiker Hans Ulrich Stark – Konzertmeister war damals der junge Musikstudent Winfried Grabe. Dieser trat 1992 die Nachfolge Starks am Dirigentenpult an, und er ist bis heute der musikalische Chef der Truppe, die seither als »Ensemble Haar« das Kulturleben im Münchner Osten bereichert. Grabe entwickelte das Konzept seines Vorgängers behutsam weiter. Eine seiner Innovationen war der Ausbau des Sommerkonzerts zum Symphoniekonzert in großer Besetzung mit klassisch-romantischem Programm.

Im Zentrum des Konzertabends steht das A-dur-Violinkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart. Dafür konnte mit Isabelle van Keulen eine der weltweit gefragtesten Geigerinnen gewonnen werden. Ihr Repertoire reicht von Bach bis zur zeitgenössischen Musik, besonders verdient machte sie sich um die Werke der klassischen Moderne. Sie arbeitet mit allen großen Dirigenten und Orchestern der Welt zusammen und gehörte zu den illustren Gästen von Gidon Kremers legendären Lockenhaus-Festivals. Dem Ensemble Haar und seinem Dirigenten ist die Geigerin seit vielen Jahren schon verbunden. Sie nahm an einer der traditionellen Ahrntal-Wochen des Orchesters teil und spielte in Haar unter anderem die Jahreszeiten-Konzerte von Vivaldi. Der Auftritt Isabelle van Keulens wird umrahmt von zwei symphonischen Werken des beginnenden 19. Jahrhunderts. Beethovens erste Symphonie in C-dur atmet noch ganz den Geist des bewunderten Vorbilds Joseph Haydn, weist aber schon auf die grandiosen Formexperimente der späteren Symphonien voraus. In seiner zweiten Symphonie stellt sich der Frühromantiker Franz Schubert in eine Reihe mit Haydn, Mozart und dem jungen Beethoven.

Ungewöhnlich sind freilich bereits die romantischen Dimensionen des Stücks: Nie zuvor wurde ein Kopfsatz von derartigem Umfang komponiert. Wenn Robert Schumann später von Schuberts »himmlischer Länge« sprach, könnte er durchaus dessen B-dur-Symphonie gemeint haben. Die Symphonie strahlt eine ungebrochene Heiterkeit aus, wie sie bei Schubert nicht selbstverständlich ist. In ihrer festlichen Spielfreude ist sie wie geschaffen für eine musikalische Jubiläumsfeier zu Ehren des Vollblutmusikers Winfried Grabe, der sich in all den Jahren seinen jugendlichen Zugang zu den großen Werken vom Barock bis zur Gegenwart bewahrt hat und diese Haltung auch seinem Orchester und dem Publikum vermittelt. Konzertkarten gibt es an der Abendkasse ab 19 Uhr oder im Internet unter www.ensemblehaar.de.

Artikel vom 12.06.2012
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