Schuldenabbau trotz zahlreicher Baumaßnahmen

Sauerlach · Sparkurs zahlt sich aus

Sauerlach · Endlich in ruhigeren Gewässern bewegt sich die Gemeinde Sauerlach, das wurde auf der jüngsten Bürgerversammlung in der Mehrzweckhalle klar. Nachdem der Ort in den vergangenen Jahren häufig von Geldsorgen geplagt und von umfangreichen Straßen- und Kanalbauarbeiten gehemmt wurde, konnte Bürgermeisterin Barbara Bogner in diesem Jahr endlich wieder überwiegend Positives berichten.

So wird die Gemeinde zum Beispiel nach den bisherigen Haushaltsplanungen in diesem Jahr ohne eine Kreditaufnahme zur Finanzierung von Investitionen auskommen. Schon letztes Jahr war es, unter anderem durch eine Sondertilgung gelungen die vorhandenen Schulden auf 6,2 Millionen Euro zu drücken. Dennoch bleiben die Sauerlacher bei dem Konzept, die Sparmaßnahmen nicht auf Kosten des Gemeindelebens gehen zu lassen, auch eine Erhöhung der Steuerhebesätze sowie der Gebühren für Abfall, Wasser, Kanal und Gräbernutzung sind weiterhin nicht vorgesehen. Und nachdem in den letzten Jahren vor allem in die Betreuung der Klein- und Kindergartenkinder investiert wurde, sind in diesem Jahr nun die Größeren dran. Nach Umbauten in der Grundschule soll schon im kommenden Schuljahr eine Ganztagesklasse an den Start gehen. Eine Maßnahme, von der sich die Gemeinde erhofft nun endlich den Bedarf an schulischer Nachmittagsbetreuung vollständig abdecken zu können. Als herbstliches Highlight für die Jugendlichen, ist die Eröffnung der lang ersehnten Jugendfreizeitstätte samt Boulderwand, Skaterbahn und Slackline vorgesehen. Mit einer Eisstockbahn auf dem Gelände wurde bei der Planung zudem noch auf die Wünsche der Senioren eingegangen. Vor allem den kleineren Ortsteilen zugute kommt die Investition von 250.000 Euro in den Ausbau der Breitband-DSL-Versorgung. Per Richtfunkstrecke und Glasfaserkabel können dann endlich alle Sauerlacher am schnellen Internet teilhaben. »Ist da mit Rückfluss zu rechnen?«, wollte ein Bürger bei der späteren Fragerunde wissen. »Wohl eher nicht«, musste die Bürgermeisterin ihn enttäuschen. Doch ist die Versorgung mit schnellem Internet in ihren Augen heute »so wichtig wie Wasser« und schließlich wolle man ja auch »alle Dorfteile gleich behandeln«.

Eine Gleichbehandlung die die Ortsteile auch beim Standortgutachten für Windkraft erfuhren, aus dem zwei Konzentrationsflächen für Windräder hervorgingen. Eine Maßnahme die erforderlich war, um der Gemeinde den Einfluss auf die Situierung der Windräder zu erhalten. Denn mittlerweile stelle sich nicht mehr die Frage »Kommen sie?« sondern nur mehr »Wo werden sie hinkommen?«, machte die Bürgermeisterin ihren Zuhörern klar und verriet: »Es gibt schon erste Investorenanfragen.« Um Probleme zu vermeiden, werden derzeit aber erst einmal noch die Waldbesitzer, Jagdgenossenschaften und Nachbargemeinden befragt. Auch die Bürger seien dazu eingeladen im Rathaus ihre Meinung kund zu tun. Bevor Entscheidungen fallen, sollen jetzt noch Windmessungen abgewartet werden, denn. »Sie können sicher sein, in Sauerlach werden nur Windräder stehen, wenn sie sich drehen«, versprach die Rathauschefin. Andere Baumaßnahmen sind dagegen schon sicher. Höchst erfreulich sei dabei der Neubau eines Radweges von Lanzenhaar bis zur Anschlussstelle an der A995, so Bogner. Die gleichzeitige Straßensperrung der B13 zur Erneuerung der Fahrbahndecke im August, habe immerhin den angenehmen Nebeneffekt, dass der Verkehr in Sauerlach dadurch geringer sei. Einen Bürger der nach der schon für 2011 vorgesehenen Sanierung der Kirchstraße fragte, musste dies Bürgermeisterin allerdings abermals vertrösten. Die sei leider erst für das Jahr 2013 vorgesehen. Andrea Pietsch

Artikel vom 01.06.2012
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