Truderinger Nachwuchsmusiker üben fleißig für ihre Auftritte

Trudering · Münchner Bläserkids

Dirigentin Katharina Obermeier und die Moderatoren Nora und Silvan beim moderieren üben. Foto: bus

Trudering · »Auf in den Kampf Torero, Stolz in der Brust, siegesbewusst« – 27 Kinder blasen konzentriert in ihre Trompeten, Hörner, Klarinetten, Querflöten und einer trommelt auf dem Schlagzeug. Die Münchner Bläserkids aus Trudering proben ein letztes Mal für ihren großen Auftritt beim Konzert der Jugendorchester.

Das junge Ensemble unter der Leitung von Dirigentin Katharina Obermeier erfreut sich großer Beliebtheit. Doch vor dem Auftritt kommen der volle Einsatz bei den Proben und das Üben. »Wer bei uns mitspielen will, braucht keine jahrelange Erfahrung mit seinem Holz- oder Blechblasinstrument«, erklärt Katharina Obermeier. Sie sorgt für einen disziplinierten Ablauf der Probe, ist streng, geht dabei aber spielerisch und mit viel Witz und Verständnis auf die kleinen Musiker ein. »Bei den Bläserkids spielen keine Kinderprofis. Es macht im Gegenteil gerade den Reiz unseres Orchesters aus, dass Kinder bereits kurze Zeit nachdem sie neu mit einem Instrument angefangen haben bei uns mitspielen und auch mit auftreten können.« Florian beispielsweise spielt noch nicht sehr lange das Baritonhorn, aber man sieht und hört, dass er mit dem Instrument schon sehr gut vertraut ist. Direkt Spaß scheint die Probe zu machen. Bekannte Melodien aus Oper und Operette gibt das Orchester zum Besten. Der bunte Musikstrauß reicht vom Sternenbannermarsch über Stücke aus Bizets Carmen und der Hochzeit des Figaros über den Nussknacker-Marsch bis zum Kaiserwalzer von Johann Strauß. Den inhaltlichen Rahmen und Erklärungen zu den einzelnen Liedern gestaltet das Orchester dabei auch gleich mit. Nora, eine Querflöte, und der Schlagzeuger Silvan leiten die Zuhörer als muntere Moderatoren durch die Aufführung. Dabei entführen sie ihr Publikum auch mit Jacques Offenbach zu Orpheus in die Unterwelt, nehmen es mit nach Übersee zur kubanischen Salsa und mit Einfache Gaben zum amerikanischen Thanksgiving. Da darf auch der obligatorische Truthahnbraten nicht unerwähnt bleiben. Sogar ein Trompetersolo mit Bennie, Stefan und Johannes wird den Zuhörern geboten.

Wer in die Pause spielt, muss einen Kasten Spezi zahlen So streng können die Regeln beim Blasorchester, auch unter Kindern sein. Bei der Zugabe Cucaracha, die ebenfalls gleich bei der Generalprobe mit eingeübt wird, fällt es mehr als unangenehm auf, wenn jemand patzt. Fast wäre eine Klarinette dazwischen gekommen, aber grade so hat es noch gut geklappt mit einer kurzen Pause und dem erneuten, synchronen Einsatz der Instrumente. Schon eine beachtliche Leistung, denn die Jüngsten wie Thomas sind erst acht Jahre alt. Andere wie Magdalena spielen erst ein halbes Jahr auf der großen Querflöte, allerdings bringt sie bereits Erfahrung mit der Spielmannszugflöte und der Blockflöte mit. Man darf aber auch älter sein und trotzdem noch mitspielen. Wer dagegen wie Nora musikalische Ambitionen hat und das Kinderorchester verlassen möchte, der kann das Musikerleistungsabzeichen machen. Das beinhaltet eine Theorieprüfung und das Vorspielen von vier eingeübten Stücken und auch von Tonleitern. Nora, die erst zehn Jahre alt ist, hat die Prüfung geschafft. Der Auftritt im Truderinger Kulturzentrum gemeinsam mit anderen Orchestern des Musikvereins ist ihr letzter Einsatz bei den Münchner Bläserkids. Dann zieht sie weiter zum Jugendblasorchester. Darüber können sie und auch Dirigentin Katharina Obermeier schon ein bisschen stolz sein. Die Truderinger Bläserkids gibt es seit fast drei Jahren, neue Mitglieder sind willkommen, die Nachfrage ist allerdings groß. Weitere Informationen gibt es unter www.truderinger-musikverein.de. Lesen Sie weiter Aktuelles aus Ihrem Stadtteil unter www.wochenanzeiger.de. bus

Artikel vom 29.05.2012
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